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Öffnet der TVW die Tür zur dritten Liga?

Willstätter haben mit der SG H2Ku Herrenberg starken Gegner vor der Brust

Das letzte Saisonspiel in der Handball-BW-Oberliga des TV Willstätt (2. Platz/41:17 Punkte)  am Samstag, 19.30 Uhr, in der Hanauerlandhalle gegen die SG Herrenberg (4./38:20) ist ein »Endspiel« und Fernduell um den zweiten Aufstiegsplatz in die 3. Liga mit der punktgleichen SG Pforzheim-Eutingen.

Willstätt. Die Fieberkurve bei den Protagonisten und im unmittelbaren Umfeld steigt stündlich. »Je näher der Samstag rückt, umso größer wird die Freude auf den Saisonabschluss vor den eigenen Zuschauern. Natürlich wohl wissend, dass es ein ganz besonderer Abschluss werden kann. Neben der Freude steigt natürlich auch die positive Anspannung«, bestätigt Willstätts Trainer Marcus Simowski, für den der Samstagabend den fünften Aufstieg in seiner Karriere als Spieler bzw. Trainer bringen könnte.

Die Ausgangslage für die Willstätter ist klar: Bei einem Sieg gegen Ex-Drittligist SG Herrenberg ist man nach Meister TVS Baden-Baden/Sandweier zweiter Aufsteiger. Da  spielt das Ergebnis der Pforzheimer, die zur gleichen Zeit in Söflingen gastieren, dann keine Rolle. Denn den direkten Vergleich mit den »Goldstädtern« haben die Ortenauer mit 3:1 Punkten für sich entschieden. Bei einem Remis oder einer Niederlage wird allerdings das Pforzheimer Resultat eine Rolle spielen. Doch darauf will man es im Lager des TVW natürlich nicht ankommen lassen.

Starkes »Feintuning«

Die Vorbereitungen auf die entscheidende Partie laufen. »Wir haben uns in den letzten Trainingseinheiten sehr viel um uns gekümmert, sind nochmals stark ins Feintuning und reden natürlich auch über einen starken Gegner aus Herrenberg«, verrät Marcus Simowski, der vor den Stärken des Ex-Drittligisten Respekt hat: »Wir erwarten ein körperlich starkes und gut eingespieltes Team. Im Hinspiel waren  Herrenbergs Rückraumspieler richtig stark. Aber auch die aggressive Abwehr der SG wird für uns eine Herausforderung.«

Eine besondere Motivation für die Mannschaft von Marcus Simowski sollte auch sein, dass es das letzte Heimspiel einer langen Saison ist. »Das war für mich als Spieler wie auch als Trainer immer etwas Besonderes. Denn es ist die Möglichkeit noch einmal danke zu sagen, ein gutes Spiel abzuliefern um anschließend mit allen Beteiligten feiern zu können«, spricht der Coach über seine eigenen Erfahrungen.

Die Marschrichtung sei jedenfalls klar vorgegeben, bestätigt Simowski: »Wir haben es selbst in der Hand, brauchen nicht nach Söflingen zu blicken. Wir wissen, dass wir einen sehr starken Gegner vor der Brust haben. Aber es ist unser letztes Heimspiel und wir können beim letzten Saisonauftritt den Aufstieg selbst perfekt machen.« Dabei hofft der Saarländer, dass seine Jungs in diesen 60 Minuten nicht an Söflingen bzw. die SG Pforzheim denken müssen.

Bis auf den verletzten Dominik Gross steht Marcus Simowski am Samstag der komplette Kader zur Verfügung. Denn auch Ben Veith ist nach langer Pause wieder dabei. Alle angeschlagenen Spieler »beißen auf die Zähne«, schmunzelt Simowski, für den es auch eine schöne Sache wäre, wenn neben Sandweier der TV Willstätt als zweites Südbadisches Team den Sprung in die 3. Liga schaffen würde. »Wenn man gesehen hat, welche Euphorie die Spiele der beiden Mannschaften in dieser Saison ausgelöst haben, kann man sich dies auch für die kommende Runde wünschen«.

TV Willstätt in der Bundesliga

1997 stieg der TV Willstätt in die 2. Handball-Bundesliga auf. Bereits zwei Jahre später folgte der Aufstieg in die 1. Liga. Zusammen mit der TuS Schutterwald wurde 2000 die SG Willstätt-Schutterwald gegründet. 2003 stieg die Mannschaft in die 2. Liga ab. Die Spielgemeinschaft mit Schutterwald wurde 2005 aufgelöst und die Mannschaft spielte unter dem Namen TV 08 Willstätt-Ortenau bis 2008 in der 2. Bundesliga, Staffel Süd.

Zur Saison 2008/09 brachte der TV 08 Willstätt seine Zweitligamannschaft, zusammen mit der entsprechenden Spiellizenz, in die neugegründete Mannschaft HR Ortenau (Handballregion Ortenau) ein. Der TV 08 Willstätt war zusammen mit dem TuS Schutterwald, der HGW Hofweier, dem HC Hedos Elgersweier und dem TuS Altenheim Gesellschafter der neu gegründeten HRO Handballspielbetriebs GmbH, die der wirtschaftliche Träger von HR Ortenau war. Die Spielgemeinschaft wurde nach wirtschaftlicher Insolvenz am Ende der Saison wieder aufgelöst und die Mannschaft aus dem Spielbetrieb der 2. Liga zurückgezogen.

Unabhängig von den Aktivitäten in der HR Ortenau unterhielt der TVW zwei eigene Männer-Teams weiter. Die erste Garnitur spielte in der fünftklassigen Südbadenliga. 2010 gelang der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.