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Der TV Willstätt verabschiedet sich aus der 3. Handball-Bundesliga

Die 34:36-Niederlage war durch den Sieg der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen den HBW II letztlich unbedeutend für den Kampf um den Relegationsplatz.

Ein Sieg alleine hätte dem TV Willstätt am Samstagabend nicht gereicht. Zusätzlich hätte die HG Oftersheim/Schwetzingen ihre Partie gegen den Bundesliga-Nachwuchs des HBW Balingen-Weilstetten verlieren müssen.

Die Ortenauer starteten, angeführt von einem bärenstarken Maxime Duchêne und einem in seinem letzten Spiel furios aufspielenden Felix Krüger, sehr gut in die Partie. So erspielte man sich mehrfach einen Vorsprung mit drei Toren gegen eine der Top-Mannschaften der Liga. Doch der VfL Pfullingen spielte seinerseits voll auf Sieg und kam immer wieder heran. Mit einer 20:19-Führung gingen beide Mannschaften in die Pause.

Anschließend zeigten die Schwaben, was ein Spitzenteam aus macht. Sie zogen ihr Spiel durch und übernahmen nach und nach in der zweiten Halbzeit das Heft des Handelns. Spätestens als die Nachricht vom Sieg der HG Oftersheim/Schwetzingen durchsickerte, war der Ausgang des Spiels nicht mehr von Bedeutung. Doch das sahen die Willstätter Spieler nicht so. Man wollte sich unbedingt mit einer guten Leistung von seinen Fans verabschieden, die die Mannschaft in dieser Saison so grandios unterstützt haben. Bei Schlusspfiff musste man sich knapp, aber verdient, mit 34:36 den starken VfL-Handballern geschlagen geben und den Gang in die Oberliga Baden-Württemberg antreten.

Bei aller Trauer um den Abstieg und den Abschied von Régis Matzinger, Felix Krüger, Moritz Lanig und Philipp Kunde gab es an diesem Abend mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Südbadenliga der HSG Hanauerland auch eine äußerst positive Nachricht.

In Willstätt bricht trotz des Abstiegs keine Welt zusammen, wie Marius Oßwald, der sportliche Leiter des TVW, versichert: „Wir haben letztes Jahr entschieden, einen neuen und nachhaltigen Weg zu gehen, in dem wir verstärkt auf junge Spieler setzen und diese weiterbringen wollen. Es gab dabei immer eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass dieses Worst-Case-Szenario eintreten kann. Für unseren Weg ist das ein Rückschritt, aber kein Weltuntergang. Wir werden ihn auch in Zukunft konsequent weitergehen und dann gestärkt zurückkommen.“

Auch seine Mannschaft will der sportliche Leiter, zumindest ein Stück weit, in Schutz nehmen: „Die Spieler sind am Ende für das verantwortlich, was sie auf dem Spielfeld zeigen. Ich glaube aber nicht, dass der Abstieg an schlechten Personalentscheidungen liegt oder der Kader einfach zu schwach war. Wir haben genug Spieler im Kader, die in den vergangenen Jahren in dieser Spielklasse tolle Leistungen gezeigt haben. Dazu kommen vielversprechende junge Spieler. Ich denke, wir hatten genug Potenzial in der Mannschaft, um eine deutlich bessere Platzierung zu erreichen. Wir sollten uns allerdings hinterfragen, wieso wir es in der gesamten Saison nicht geschafft haben, das Potenzial unserer Spieler in die notwendige Qualität umzuwandeln, um in der Liga zu bleiben.“ So wird man die abgelaufene Saison analysieren und die erforderlichen Rückschlüsse ziehen. Auch in Zukunft soll der TVW für Leistungssport stehen und der Region den Bundesliga-Handball zurückbringen.

Marius Oßwald hierzu: „Wir dürfen uns nichts vormachen. Wir haben vor dieser Spielzeit mit unserem neuen Konzept begonnen und sicher einige Fehler gemacht. Einiges konnten wir für die neue Saison bereits korrigieren, aber wir wollen kontinuierlich besser werden und nach einer Analyse die richtigen Weichen für die Zukunft stellen. Wir werden zurückkommen. Ich möchte mich aber noch bei allen Fans, Helfern, Sponsoren und unserer HSG Hanauerland bedanken. Wir durften, trotz teilweise miserablen Ergebnissen, immer eine großartige Unterstützung erfahren. Das ist nicht selbstverständlich. Vielen Dank dafür.“