Noah Benjamin Streckhardt
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Willstätt bietet dem Meister und Aufsteiger Paroli

33:38 (15:20) Erst in der Crunchtime musste der TV Willstätt nach spannenden Minuten in doppelter Unterzahl kapitulieren.

Ohne Respekt starteten die Willstätter vor einer vollbesetzten Haupttribüne mit 3:0 ins Spiel. Eine frühe Strafzeit gegen Dinko Dodig hatte die Fritsch Sieben ohne Schaden weggesteckt, die zweite Strafzeit gegen den TVW-Abwehrchef bereits nach sieben Minuten hatte allerdings Folgen. Die 4:3 Führung der Hausherren wandelte die SG Köndringen/Teningen über ein 4:8 in ein 10:17 um. Dodig musste sich ob der drohenden Disqualifikation zurücknehmen, auf den Einsatz von Bernardo De Almeida Gomes hatte Frisch aus gesundheitlichen Gründen verzichtet.

Der Führungswechsel resultierte allerdings nicht aus einer Stärke des Tabellenführers, sondern aus einer Abschlussschwäche der Willstätter Werfer, die reihenweise beste Chancen am ehemaligen Willstätter Torhüter Vincent Lutz vergaben. Dennoch schrumpfte der Vorsprung der Gäste bis zur Halbzeit auf 15:20 zusammen.

Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel nach Toren von Dinko Dodig, Ajdin Alkić und Joffrey Bonnemberger offen. Die SG Köndringen/Teningen sah sich enormen Druck ausgesetzt. Das 21:24 durch Fabian Reith und das 22:24 durch Philip Wastl heizten die Stimmung in der Halle an, beim 24:25 durch Noah Benjamin Streckhardt sprang auch der letzte Funke der Begeisterung über. Nervenstark verwandelte Streckhardt per Siebenmeter zum 28:28 Ausgleich, das 29:28 durch Ajdin Alkić wurde mit stehenden Ovationen gefeiert.

Innerhalb von 16 Sekunden dann zwei fragliche Zeitstrafen gegen Luka Karic und Ajdin Alkić und eine Verwarnung gegen Rudi Fritsch, der das Stürmerfoul von Ehret falsch bewertet sah. Die doppelte Überzahl konnte die Eble-Sieben zum 30:32 nutzen. Willstätt gab sich aber immer noch nicht geschlagen, legte bis zum 33:34 nach. Wiederum eine fragliche Entscheidung entschied im Nachgang dann das Spiel. Noah Benjamin Streckhardt war beim Wurf von Jonas Meyer angegangen worden und monierte dies beim Unparteiischen, der ihm in der Folge zwei Finger entgegenstreckte. Auch Maxim Duchêne war von einem Foul ausgegangen und artikulierte diesbezüglich, wurde dann aber ebenfalls auf die Strafbank geschickt.

„Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Zeitstrafen für Noah und Maxime bei drei Minuten vor Ende und zwei Tore hinten. Das ist einfach undiszipliniert“, erklärte Rudi Fritsch nach dem Spiel. Dennoch zeigte er sich im Pressegespräch nach der 33:38 Niederlage mit seiner Mannschaft zufrieden. Auch sein Gegenüber Jonas Eble geizte nicht mit Lob für den TV Willstätt, freute sich aber auch für seine Mannschaft und den Sieg in der Hanauerlandhalle.

Die Verabschiedung der scheidenden Spieler am letzten Heimspieltag hat in Willstätt ebenfalls Tradition. Philip Wastl, Noah Benjamin Streckhardt, Felix Mantwill und Mirco Zander erhielten nach der Übergabe von Präsenten anhaltenden Beifall für ihr Engagement für den TV Willstätt. Trainer Rudi Fritsch verabschiedete sich mehr oder weniger selbst von seinen Weggefährten, Helfern im Hintergrund und von den noch zahlreich anwesenden Zuschauern, er hinterlässt einen großen Schuhabdruck in der Hanauerlandhalle.

Eine besondere Ehrung erhielt auch Schiedsrichter Urgestein Roland Muser für mehr als 40 Jahre Tätigkeit im Verein, Ehefrau Christine erhielt einen Blumenstrauß. Nach der offenen Kritik an der Leistung der beiden Schiedsrichter erhielt er viel Beifall, auch aus dem Gästeblock.

TV Willstätt: Ajdin Alkic 10, Noah Benjamin Streckhardt 9/4, Lucas Limouzin 6, Philip Wastl 3, Joffrey Bonnemberger 2, Dinko Dodig 1, Mikka Huber 1, Fabian Reith 1, Maxime Baillet, Bernardo De Almeida Gomes, Maxime Duchêne, Luka Karic, Felix Mantwill, Louis Welle;  Frederik Beker, Frank Klomfass, Karlis Lozbergs, Rudi Fritsch.

SG Köndringen/Teningen: Maximilian Endres 11, Pascal Bührer 10, Luis Ehret 5, Jonas Meyer 5, Maurice Bührer 4, Axel Simak 2, Fabrizio Spinner 1, Emanuel Bello, Andreas Bühler, Sebastian Endres, Peter Feißt, Clement Gaudin, Jan Keller, Vincent Lutz;  Jonas Eble, Nils Fischer, Manfred Chaumet, Julius Hofmann.

Schiedsrichter: Roland Hofmann, Daniel Sohns