TV Willstätt verliert klar bei Spitzenreiter Konstanz
Es war eigentlich vorauszusehen: Neuling TV Willstätt kassierte beim Spitzenreiter der 3. Handball-Bundesliga, der HSG Konstanz, am Samstag eine klare 21:34 (12:18)-Niederlage und bleibt weiter im Tabellenkeller auf dem vorletzten Platz.
Für den Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz war es der neunte Sieg in Folge, für Neuling TV Willstätt die vierte Niederlage in Serie, insgesamt die achte in zehn Partien. Langsam aber sicher wird es eng für die Ortenauer, auch wenn der Abstand zum »rettenden Ufer« (13. Platz) nur zwei Zähler beträgt.
Offensichtlich ist den Schützlingen von Interimstrainer und sportlichem Leiter Rudi Fritsch die Atmosphäre bei über 1000 Zuschauern in der Schänzlehalle am Bodensee nicht bekommen. »Das ist natürlich auch ein Pfund der HSG«, erkannte Fritsch, der von Beginn an auf Ben Veith verzichten musste und nach fünf Spielminuten zog sich Linkshänder David Knezovic eine Hüftprellung zu – und schon war der Kader wieder einmal dezimiert. Dazu kam, dass Neuzugang Daniel Schliedermann erneut einige Probleme mit seinen Kontaktlinsen hatte. Und vier Minuten vor Spielende musste Abwehrchef Yannick Ludwig das Parkett nach seiner Disqualifikation (ohne Folgen) verlassen.
Deutlicher Unterschied zu sehen
»Die HSG Konstanz ist eingespielt und dazu noch die Halle mit 1000 Zuschauern gefüllt, da hat es jeder Gegner schwer«, musste der TVW-Coach neidlos anerkennen.
In den ersten 20 Minuten (7:10 und 13:8) war der TV Willstätt noch ordentlich unterwegs, der Rückstand erträglich. Dann bauten die Schützlinge von HSG-Cheftrainer Daniel Eblen die Führung kontinuierlich aus – über 18:12 zur Pause, auf 24:15 (41.) und 28:18 (50.). Da war das einseitige Duell bereits längst entschieden. Die Gäste leisteten sich vor allem im ersten Spielabschnitt einige Fehlwürfe, was auch Coach Rudi Fritsch bemängelte. »Bis zum Torwurf wurde da noch ordentlich gespielt.«
In den letzten vier Spielminuten der Partie und nach der Disqualifikation von Yannick Ludwig gab es aber kaum noch Gegenwehr vonseiten der Willstätter, Michel Stotz und Jeróme Portmann packten noch drei Treffer drauf zu einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg.
Fritsch enttäuscht
TVW-Coach Rudi Fritsch war sichtlich enttäuscht nach der Schlusssirene. Ihm fehlten bei seinen Schützlingen in den vorausgegangenen 60 Spielminuten Leidenschaft und Kampfbereitschaft, Spielspaß und Kommunikation innerhalb des Teams. »Das habe ich heute vermisst. Wenn man vor so einer Kulisse Handball spielt, egal wie stark der Gegner auch ist, hätte ich mir mehr Emotionen und deutlich mehr Kampf von der Mannschaft gewünscht.«
Dies seien Eigenschaften, so Ex-Bundesligaspieler Rudi Fritsch, die das Team nun unbedingt in den kommenden zwei Heimspielen abrufen muss. »Da ist die Mannschaft gefordert. Gegen die HG Saarlouis (24.11.) und TuS Dansenberg (1.12.) muss sie in der Hanauerlandhalle gewinnen. Die Spieler müssen dann zeigen, dass sie dritte Liga spielen möchten.«
HSG Konstanz – TV Willstätt 34:21 (18:12)
Konstanz: Wolf, Tölke; Stotz 5, Schlaich 1, Poertmann 1, Wiederstein 6, Kaletsch 5/2, Kräger 2, Maier-Hasselmann 4, Braun 2, Jud 1, Keup 2, Wendel 2, Löffler 3.
Willstätt: Zölle, Grzybowski; Skusa 6, Ludwig, Dodig 4, Markovic 2, Matzinger 2, Durand 1, L. Veith 3, Schlampp, Schliedermann 3, Knezovic, Jankowski, B. Veith.
Schiedsrichter: Felix Gorenflo/Frank Mangold – Zuschauer: 1050;
Disqualifikation: Yannick Ludwig (TVW/56.).