Nach einer spielfreien Woche präsentierte sich die Andersen-Sieben in der Abwehr hellwach, im Angriff häufig fahrig und am Ende überglücklich. Gegen den VfL Günzburg gelang dem TV Willstätt die erhoffte Revanche in fremder Halle.
Die Partie begann sehr ausgeglichen. Erst nach dem 2:2 in der 5. Spielminute konnte sich der Drittligist aus der Ortenau absetzen. Eine gute Abwehrleistung, in Verbindung mit einem überragenden Maxime Duchene im Tor, sorgten für die zwischenzeitliche Führung mit drei Toren. Allein einige vergebene Chancen und überhastete Angriffe verhinderten eine höhere Führung der Willstätter in dieser Zeit.
Nach knapp 20 Minuten zogen die Trainer des VfL Günzburg die erste Auszeit. Sie sollte der Wendepunkt in der ersten Halbzeit bedeuten. Die bayrischen Schwaben bissen sich förmlich in die Partie. Auch wenn die Andersen-Sieben im Angriff stellenweise tolle Kombinationen zeigte, kam keines der beiden Teams spielerisch wirklich ins Rollen. Angeführt von Maxime Duchene im Tor und Alexander Velz im Angriff wurde auch seitens der Willstätter weiter dagegengehalten. So entwickelte sich über die Spielstände 7:9, 10:11 und 12:12 ein enges Spiel. In den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit musste der TVW dem, verletzungs- und coronabedingt, dezimierten Kader Tribut zollen. Folgerichtig ging es mit einem 15:12-Rückstand in die Halbzeitpause. „Wir haben eigentlich gut verteidigt. Auch im Angriff haben wir grundsätzlich gut gespielt. Es haben Kleinigkeiten gefehlt. Ein bisschen die letzte Konsequenz“, so Ole Andersen zur ersten Halbzeit und ergänzt: „Uns fehlen einige Spieler und damit auch ein bisschen der Rhythmus. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir sind nicht die einzige Mannschaft, der es so geht.“
Die Mannschaft um die bärenstarken Maxime Duchene und Alexander Velz kam mit Feuer, Kampf und Leidenschaft aus der Pause. Ein schnelles Tor, trotz Unterzahl, durch Christopher Räpple war der Startschuss für die Aufholjagd. Duchene konnte dann sogleich seinen vierten Siebenmeter parieren.
Ein starker Block durch Yannick Ludwig in der 40. Minute führte zum 18:18-Ausgleichstreffer von Regis Matzinger. In der Folge legten die Günzburger stets mit einem Tor vor, welches der TVW postwenden wieder ausglich. Es dauerte bis zur 47. Minute bis Alexander Velz per 7-Meter die Führung herstellen konnte.
Headcoach Ole Andersen zog die zweite Auszeit und läutete somit die Schlussphase in dieser spannenden Partie ein. Die Auszeit schien den Willstättern Sicherheit zu geben. Erst Daniel Schliedermann und anschließend Alexander Velz sorgten für eine zwei Tore Führung, bevor Günzburg-Trainer Stephan Hofmeister die nächste Timeout-Karte auf den Zeitnehmertisch feuerte.
Doch auch der dänische Trainer Andersen fand die richtigen Worte und so verpufften die Bemühungen der Günzburger. Die Abwehr der Willstätter stand sicher und zwang den Gegner immer wieder ins Passivzeichen. Dennoch stand das Spiel auch nach knapp 57 Minuten auf der Kippe.
Am Ende sicherten die beiden herausragenden Spieler an beide Enden des Spielfeldes den knappen 26:27 Erfolg. Vorne traf Alexander Velz und hinten Maxime Duchene sorgte für eine wichtige Parade.
„Heute haben wir gekämpft wie die Löwen. Das war eine starke Moral und ein toller Fight, den die Jungs gezeigt haben. Dazu haben Alexander Velz und Maxime Duchene eine Spitzenleistung gezeigt. Es war heute nicht alles gut, aber mit dieser Einstellung, können wir unsere Ziele erreichen“, so Andersen zum Spiel, der sich auch bei den mitgereisten Fans bedankt: „Die haben Stimmung gemacht, das war unglaublich. Vielen Dank, sie waren wirklich unser Achter-Mann und haben einen riesen Anteil am Sieg.“
Bereits am kommenden Freitag steigt in der Hanauerland-Halle der nächste Kracher im Kampf um Platz 6 gegen den SV Salamander Kornwestheim.