Hauptgrund für die Vertragsauflösung ist die schwache sportliche Bilanz.
Die Planungen liefen auf eine langfristige Zusammenarbeit hinaus mit der Perspektive 3. Liga. Doch schon nach einer Saison trennen sich die Wege von Handball-Oberligist TV Willstätt und Trainer Dragan Markovic. Die schwache sportliche Bilanz ist der Hauptgrund für die Auflösung des Vierjahres-Vertrags.
Nach Ende der ersten Trainingsphase Anfang August 2016 lobte TVW-Boss Rainer Lusch noch die Trainingsarbeit von Dragan Markovic: »Der Trainingsaufbau und die individuelle Betreuung sind super.« Doch die Trainingsleistung brachten die Schützlinge des ehemaligen Nationaltrainers von Bosnien-Herzegowina in der Saison nur sehr selten aufs Parkett. Die Folge: Rang zwölf bei 16 Niederlagen in 30 Spielen. Mit 25:35 Zählern hatte der TVW nur fünf Punkte mehr auf dem Konto als der erste direkte Absteiger – zu wenig für die Ansprüche des Ex-Bundesligisten. Der 46-jährige Dragan Markovic musste jetzt gehen.
Gerüchteküche brodelte
Obwohl es in der Gerüchteküche schon seit über einer Woche brodelte, wurde die endgültige Trennung nach Auskunft des TVW-Vorsitzenden Rainer Lusch erst am Mittwochvormittag vollzogen. »Dragan Markovic und ich treffen uns heute um 18 Uhr mit der Mannschaft, weil die Spieler die ersten sind, die das erfahren sollen«, erklärte Lusch am frühen Mittwochnachmittag. »Beide Parteien, wir vom TVW-Vorstand und auch Dragan Markovic, sind mit dem sportlichen Ergebnis überhaupt nicht zufrieden. Es ist einiges zusammengekommen, was nicht gepasst hat. Es waren ein paar Ungereimtheiten da, die wir nicht kommentieren wollen«, informierte Rainer Lusch. Allerdings, so Lusch, werde Markovic mithelfen, eine gute Übergangslösung zu finden und den neuen Kader zu bilden. »Schließlich gehen wir in Gutem auseinander.«
Weit weg von den sportlichen Zielen
Auf Anfrage der Mittelbadischen Presse hat auch Dragan Markovic die Trennung bestätigt. »Ja, ich bin nicht mehr Trainer. Wir sind dabei, den Vierjahres-Vertrag aufzulösen«, erklärte der Ex-Bundesligaspieler. »Wir waren am Ende weit weg von den sportlichen Zielen, die wir gemeinsam gesteckt hatten«, räumte er ein. Sowohl der Verein als auch er selbst seien unzufrieden gewesen. Allerdings, so Markovic, hätte er gerne noch weitergemacht, schließlich wollte er helfen, den TV Willstätt zur alten Stärke, wie einst in seiner aktiven Zeit beim TVW, zu führen und nicht mit solch einem schlechten Ergebnis aufhören. Die verletzungsbedingten Ausfälle seines Sohnes Dane und von Kristian Eskericic sowie der dünn besetzte Kader sind in der Analyse von Markovic Gründe für das sportlich schwache Ergebnis in der abgelaufenen Saison. Wohin es ihn jetzt ziehen wird, wusste er am Mittwoch nicht. »Ich habe noch kein neues Angebot.« Sicher sei jedoch, dass Sohn Dane auch in der kommenden Saison das Trikot des TV Willstätt tragen wird, so Rainer Lusch, in dessen Unternehmen Markovic Junior ein BA-Studium absolviert.
Spekulationen um neuen Trainer
Wer neuer Trainer des TV Willstätt wird, dazu gibt es vom TVW-Chef aktuell keine Aussage. Insiderkreise favorisieren Manfred Derr (TuS Schutterwald, TV Oberkirch) und Bernd Kroner (coachte schon einmal den TVW). Dafür bestätigte Lusch, dass Verhandlungen mit drei möglichen Spieler-Neuzugängen laufen.