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Jobsharing beim TV Willstätt

Vorbereitungsabschnitt hat begonnen.

Mit der Amtseinführung des neuen Trainers Marcus Simowski gibt es beim BW-Handball-Oberligisten TV Willstätt auch einen Umbruch.

»Neue Strukturen« melden Simowski und TVW-Vorsitzender Rainer Lusch. Derweil läuft die erste Trainingsphase.

Beim TV Willstätt hat sich einiges verändert: Der Spielerkader wurde aufgestockt (14 Feldspieler, 2 Torhüter) – der zweite Keeper neben Gunter Zölle wird allerdings noch gesucht, es wurden einige junge Spieler eingebaut und der Trainerstab deutlich aufgestockt. Neben Chefcoach Marcus Simowski gibt es erstmals beim TVW mit Rudi Fritsch einen Teammanager. Über den Ex-Bundesligaspieler (TuS Hofweier/TuS Schutterwald) wurden auch die Kontakte zu Simowski (spielte ebenfalls in der 1. und 2. Liga/TV Niederwürzbach) geknüpft. Als Athletiktrainer und Physiotherapeut wurde Michael Hentschel (auch beim DHB aktiv) verpflichtet, fürs Torhüter-Training ist künftig Hans-Peter »Popper« Fries, langjähriger Bundesligatorwart des TuS Schutterwald, verantwortlich. Fredy Beker ergänzt wie bisher als Co-Trainer (»Mädchen für alles«, O-Ton Rainer Lusch) den Stab der Übungsleiter beim Oberligisten.

Schon länger Kontakt zur Ortenau

Die Ortenau (»Ich sage dazu immer Schwarzwald«) ist für Marcus Simowski kein unbekanntes Terrain. Gewisse Kontakte gibt es schon länger. »Ich war schon mit mehreren Mannschaften hier und hatte meistens in der Vorbereitung diverse Projekte – unter anderem mit Rudi Fritsch durch die A-Jugend-Bundesliga, er in Altenheim, ich mit Völklingen«, bestätigt der 49-Jährige.

Der zweifache Familienvater, wohnhaft in einem Ortsteil von Völklingen, wird jedoch nicht in die Ortenau umziehen und die weite Fahrtstrecke zwei- oder dreimal zurücklegen. Durch Rudi Fritsch, der ihm in vielen Dingen den Rücken freihalten soll, durch den neuen Athletik- und auch den Torwarttrainer, müsse er nicht bei allen Trainingseinheiten vor Ort sein. »Rudi und ich tauschen uns fast täglich aus, wir sind ständig auf dem aktuellen Stand und werden sehr transparent mit dem Trainerstab arbeiten«, erklärt Simowski, der aber in der Vorbereitung auch manche Tage in Willstätt bleiben und übernachten wird. »Man muss handballverrückt sein, um das auf sich zu nehmen. Aber mich interessiert auch das Projekt mit den neuen Strukturen, das der TV Willstätt installiert hat«, so Simowski, der 2011 als Trainer mit der HSG Völklingen Meister der A-Jugend-Bundesliga, Staffel West, wurde und das Halbfinale der deutschen Meisterschaft erreichte. Dort scheiterte man knapp am SC Magdeburg.

»Es bewegt sich einiges«

Apropos Strukturen: Marcus Simowski interessiert nicht, was vorher beim TV Willstätt gelaufen ist. »Ich habe die Verantwortung dafür, was jetzt kommt. Erstmals mit einem sportlichen Leiter bewegt sich hier einiges. Das hat mich und meine Familie überzeugt. Es gab zwar einige Anfragen und Angebote, letztlich habe ich mich dann für den TV Willstätt entschieden. « Der Handballsport sei in seiner Familie ein fester Bestandteil, versichert Simowski, seine Familie habe ihn bisher überall hin begleitet.

»Wir haben vereinbart, dass Rudi Fritsch die eine oder andere Trainingseinheit übernimmt und Marcus Simowski dadurch nicht so oft in der Hanauerlandhalle präsent sein muss. Montags wird Michael Hentschel das Fitnesstraining leiten, da braucht der Chefcoach nicht dabei zu sein, ähnlich wird es auch beim Torwurftraining sein«, erklärt TVW-Vorsitzender Rainer Lusch.

Der neue Kader für die Saison 2017/18 steht. Verlassen haben den TVW bekanntlich Milan Djuricin (Ziel unbekannt), David Knezovic (TV Herbolzheim), Filip Kusal (Pirna) und die beiden Japaner Kotaro Ito und Takamas Matsumoto (hatten ein einjähriges Stipendium). Neu sind die beiden Franzosen Florian Fessler und Regis Matzinger aus Schiltigheim – Linksaußen Fessler und Linkshänder Matzinger bringen Zweit- und Drittliga-Erfahrung mit über den Rhein.

Philipp Zink, er spielte A-Jugend-Bundesliga und hatte auch Einsätze im Südbadenliga-Team des TuS Schutterwald, ist ein waschechter Willstätter – er könnte die rechte Außenbahn beackern, dafür könnte der junge Alex Hoyer (Eigengewächs) auf die halbrechte Position rücken.

Torhüter fehlt noch

A-Junioren-Bundesliga (HSG Meißenheim-Nonnenweier) spielten die Zwillinge Ben und Lukas Veith – sie haben Gardemaß (1,95 und 2,00 Meter). Beide haben nach Auskunft von Rainer Lusch ein Zweitspielrecht für ihren Heimatverein SG Steinbach/Kappelwindeck, wo sie noch eine Saison A-Jugend spielen werden. »Sie werden dort wöchentlich eine Trainingseinheit absolvieren«, ergänzt Lusch. Gesucht wird noch ein Torhüter neben Gunter Zölle. »Wir sind am sondieren, es haben einige hier zur Probe trainiert. Entschieden ist noch nichts«, so Lusch.

Bis 19. Juli läuft die erste Vorbereitungsphase, dann sind zwei Wochen Pause und am 1. August beginnt die zweite Phase. Zum Saisonauftakt am 9. September gibt Drittliga-Absteiger Pforzheim-Eutingen in der Hanauerlandhalle seine Visitenkarte ab.

Zufrieden ist Trainer Marcus Simowski mit der Kaderzusammenstellung. »Die Jungs trainieren ganz ordentlich. Nur Luca Halmagyi, der heiratet, fehlt noch im Training.« Vorerst sind, außer dem zweiten Torhüter, keine weiteren Neuzugänge geplant.

Ganz vorsichtig formulieren Marcus Simowski und Rainer Lusch das Saisonziel. Der TVW-Boss wünscht sich eine »ruhigere Saison ohne Kontakt zur Abstiegszone«. Simowski will die Mannschaft und Spieler weiterentwicklen und einen attraktiven Handball spielen lassen.