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TV Willstätt zurück auf Platz eins

Verdienter 30:26 (14:15)-Heimsieg in der Hanauerlandhalle.

In der Handball-BW-Oberliga feierte der TV Willstätt gestern Nachmittag in der Hanauerlandhalle gegen den TSV Weinsberg einen verdienten 30:26 (14:15)-Heimsieg und löste damit die Gäste an der Tabellenspitze ab.

Es war ein echtes Spitzenspiel, das die 630 Zuschauer erlebten, mit zwei herausragenden Torhütern: Yannick Hölzl im Gehäuse der Gäste parierte zwei Siebenmeter und vor allem im ersten Durchgang, in der auch die offensive Deckung den Willstätter Angreifern das Leben schwer machte, mehrere Würfe von den Außenpositionen und aus dem Rückraum. Aufseiten der Gastgeber hatte Neuzugang Rafal Grzybowski an seinem Geburtstag einen echten »Sahnetag« – er hielt in kritischen Phasen sein Team auf Kurs und war neben Marco Schlampp, der in der zweiten Hälfte des zweiten Durchgangs eine Gala lieferte, ein Matchwinner.

Zwei gleich starke Mannschaften

Über weite Strecken war das Spiel zweier starker Mannschaften ausgeglichen, in Druchgang eins mit leichten Vorteilen für die Gäste. Nicht unverdient nahm die Sieben von Trainer Stefan Fähnle eine knappe Führung mit in die Pause. Und der TSV Weinsberg hätte zu Beginn des zweiten Abschnitts diese ausbauen können, doch »Geburtstagkind« Rafal Grzybowski parierte einen Siebenmeter von Roland Kroll, und Marco Schlampp glich zum 15:15 aus.

Trotzdem blieben die Gastgeber bis zum 18:18 (36.) mit einem Tor in Rückstand. Nach dem 20:19 durch Kristian Eskericic kassierte Weinbergs Abwehrspezialist Alexej Prasolov eine doppelte Zeitstrafe – allerdings zeigten die Willstätter im Überzahlspiel deutliche Schwächen, konnten solche Situationen mehrmals nicht nutzen. Nach dem Gegenstoßtreffer von Florian Fessler zum 22:21 (44.) legte zunächst Kristian Eskericic mit einem Gewaltwurf aus dem Rückraum nach (23:21), und Marco Schlampp sorgte mit zwei herrlichen Treffern, nach schnellem Antritt und punktgenauen Würfen, für klare Verhältnisse. Der TVW führte 25:22 (52.). Jetzt hatten die Schützlinge von Trainer Marcus Simowski Spiel und Gegner im Griff, allerdings war die Partie erst nach dem Treffer von Dane Markovic (29:25) zwei Minuten vor Schluss endgültig entschieden. Nach der Schlusssirene gab es »Standing Ovations« von den Willstätter Fans in Richtung Mannschaft.

Trainer Simowski zufrieden

»Wir haben in der ersten Halbzeit mit der offensiven ­Deckung sehr gut gespielt. Am Ende sind mir allerdings die Leute ausgegangen. Ich muss aber neidlos anerkennen, dass der Willstätter Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Trotzdem: Meine Jungs haben bis zum Ende gekämpft, aber heute war wirklich nicht mehr drin.«

Einen insgesamt zufriedenen Eindruck machte Willstätts Coach Marcus Simowski in der Pressekonferenz. »Es war ein sehr intensives Spiel, auch mit Fehlern auf beiden Seiten. Wir haben es mit unserer 6:0-Deckung in der ersten Halbzeit nicht geschafft, die Würfe der Weinsberger aus der zweiten Reihe abzuwehren. Wenn die Gäste bis zur 60. Minute ihr schnelles Spiel hätten durchziehen können, dann wäre es für uns eng geworden. Meine Jungs haben gekämpft und wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit mit der 5:1-­Deckung sehr viele Bälle erobert und mit schnellem Konterspiel Tore erzielt. An unseren Fehlern  müssen wir aber noch arbeiten. Aber ich habe auch sehr viele gute Dinge gesehen. Unser Sieg war verdient«, analysierte Simowski die 60 Minuten.

TV Willstätt – TSV 1866 Weinsberg 30:26 (14:15)

TV Willstätt: Gunther ZölleKristian Eskericic (7), Ben Veith, Dominik Gross, Dane Markovic (1), Radoslaw Jankowski, Marco Schlampp (9) – Philipp Zink, Régis Matzinger (5/1), Lukas Veith, Dinko Dodig (2), Florian Fessler (4) – Andy-Luchian Halmagyi-Filip (2); Trainer: Markus Simowski

TSV 1866 Weinsberg: Yannick Hölzl, Fabrice Wersch, Rico Reichert (4), Axel Schwerdtle, Stefan Martin, Roland Kroll (7/2), Markus Seifer, Moritz Wahl (1) – Sven König (8), Alexej Prasolov (2), Jan König (3), Marc Leinhos (1); Trainer: Stefan Fähnle

Schiedsrichter: Holger Mengesdorf (Wiesloch), David Tieg (Wiesloch)

Zuschauer: 630

Gelb: Dinko Dodig (2.) (7:51), Kristian Eskericic (7.) (14:39), Andy-Luchian Halmagyi-Filip (5.) (23:56) / Jan König (3.) (20:44), Marc Leinhos (4.) (22:22), Moritz Wahl (2.) (26:14)

Rot (3 Zeitstrafen): – / Alexej Prasolov (38:50)

Strafminuten: 2:8

2 Minuten: Régis Matzinger (39:51) / Alexej Prasolov (32:53), Alexej Prasolov (38:50), Rico Reichert (49:07), Moritz Wahl (53:18)

Vergebene Siebenmeter: Philipp Zink, Régis Matzinger / Roland Kroll