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Höchststrafe für Marcus Simowski

Der TV Willstätt ist in der Handball-BW-Oberliga zurzeit nur zu Hause eine Macht.

Am Sonntag unterlagen die Hanauerländer beim TSV Weinsberg mit 28:35 (11:18) und haben damit Rang drei verloren und wieder vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter TVS Baden-Baden/Sandweier.

Und wieder leisteten die Willstätter bei einem zuvor angeschlagenen Kontrahenten Aufbauhilfe. Nach dem Gastspiel mit der Niederlage vor zwei Wochen in Steißlingen nun auch am Sonntag beim TSV Weinsberg, und diesmal gab es eine ordentliche Klatsche.

Die Hausherren gingen nach drei Niederlagen in Folge angeschlagen aufs Parkett – und legten gegen den TVW den Hebel wieder Richtung Erfolg um, und das mit einer Deutlichkeit, die so nicht zu erwarten war. »Ich liebe Handball, aber das heute war für mich so etwas wie eine Höchststrafe«, klagte TVW-Trainer Marcus Simowski nach der Partie.

Schon zur Pause lagen die Gäste aus Südbaden, die fast in Bestbesetzung antraten, also auch erstmals wieder den etatmäßigen Rechtsaußen Regis Matzinger im Team hatten, mit sieben Treffern in Rückstand. Schon zu diesem Zeitpunkt war dies eine Vorentscheidung in der Weibertreuhalle«.  

Bis zum 3:3 nach fünf Minuten lief eigentlich alles nach Plan. Dann gingen die Hausherren erstmals in Führung, und Kristian Eskericic scheiterte mit einem Siebenmeter – es war der einzige für die Willstätter – an Keeper Yannick Hölzl.

Der TVW verlor den Faden, und die Schützlinge von Trainer Stefan Fähnle zogen auf 10:4 (18.) weg. Nach 25 Minuten lagen die Ortenauer bereits mit sieben Treffern in Rückstand (7:14) – man musste Schlimmes befürchten aufseiten der Willstätter, die mit einem 11:18-Rückstand in die Pause schlichen.

Keine Besserung nach der Pause

Auch im zweiten Durchgang gab es keine Besserung aufseiten der Sieben von Trainer Marcus Simowski. Im Gegenteil – in der 39. Minute erzielte der achtfache Torschütze Alexander Ruck mit dem 24:14 erstmals eine Zehn-Tore-Führung. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der TV Willstätt erneut eine fremde Halle ohne Punkte verlassen würde. Auch nach 46 Minuten betrug der Rückstand zehn Treffer (16:26) – die Messe in der Weibertreuhalle war gelesen, »Therapeut« TV Willstätt endgültig geschlagen, der dann nur noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben konnte.

TVW-Trainer Marcus Simowski war total enttäuscht. »Das war eine Katastrophe, obwohl wir den Tag richtig professionell begonnen haben und auch gut ins Spiel gekommen sind. Es sind uns viele Fehler unterlaufen, wir kassierten eine Menge Gegenstoßtore. In Halbzeit zwei versuchte ich einige taktische Umstellungen, um zu Gegenstößen zu kommen. Aber wir hatten eigentlich keine Chance zu gewinnen, weil wir einfach unsere Leistung nicht abrufen konnten.« In den letzten 20 Minuten blieb Kristian Eskericic auf der Bank (Grippe ab Freitag), und auch Dominik Gross kam verletzungsbedingt nicht zum Einsatz.

TSV 1866 Weinsberg – TV Willstätt 35:28 (18:11)

TSV 1866 Weinsberg: Yannick Hölzl, Fabrice Wersch, Rico Reichert (5), Axel Schwerdtle, Alexander Ruck (8/2), Dennis Geiger, Moritz Wahl (3), Markus Seifer (2) – Sven König (9), Felix Reichert, Maximilian Schulze (3), Alexej Prasolov (3), Jan König (2); Trainer: Stefan Fähnle

TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Gunther ZölleKristian Eskericic (2), Dominik Gross, Dane Markovic (2), Radoslaw Jankowski (1), Marco Schlampp (7) – Alexander Hoyer, Philipp Zink (1), Régis Matzinger (3), Dinko Dodig (3), Florian Fessler (5) – Andy-Luchian Halmagyi-Filip (3), Christian Skusa (1); Trainer: Markus Simowski

Schiedsrichter: Arno Kolbach (HSG St.Leon/Reilingen), Sascha Oestringer (HSG St.Leon/Reilingen)

Gelb: Alexander Ruck (5.) (6:52), Alexej Prasolov (9.) (8:04), Sven König (12.) (12:53) / Kristian Eskericic (16.) (3:28), Dinko Dodig (9.) (7:26), Andy-Luchian Halmagyi-Filip (16.) (13:34)

Strafminuten: 6:4

2 Minuten: Moritz Wahl (22:36), Dennis Geiger (23:32), Dennis Geiger (25:19) / Andy-Luchian Halmagyi-Filip (14:18), Andy-Luchian Halmagyi-Filip (39:17)

Vergebene Siebenmeter: Alexander Ruck, Alexander Ruck / Kristian Eskericic