Partystimmung beim Handball-Drittligisten
Mit einem Testspiel gegen den Schweizer B-Ligisten (2. Liga) Lakers Stäfa (32:32) wurde das Intensiv-Wochenende beim Handball-Drittligisten TV Willstätt am Freitag in der Hanauerlandhalle eingeläutet. Anschließend ging es in die Gärtnerei Hetzel zur traditionellen Grillparty mit Mannschaftspräsentation.
Das Remis im Testspiel gegen die Lakers Stäfa, die sich in Altenheim im Trainingslager befinden, sahen rund 100 Handball-Fans in der Hanauerlandhalle, darunter viele Sponsoren des TV Willstätt. Beim Duell mit dem Schweizer Zweitligisten fehlten aufseiten des Drittliga-Neulings mit Dinko Dodig, Kevin Durant, Dominik Groß und David Knezovic vier wichtige Akteure, doch zeigte die Mannschaft von Trainer Marcus Simowski eine ordentliche Leistung, hat aber leistungsmäßig noch Luft nach oben .
Nach dem Sport dann das Vergnügen: Die Gärtnerei Hetzel hatte zusammen mit dem TV Willstätt zur Grillparty eingeladen in deren Rahmen TVW-Boss Rainer Lusch, der sportliche Leiter Rudi Fritsch und Trainer Marcus Simowski Moderator Frank Dickerhof – auch schon ein Willstätter Urgestein am Mikrophon – Rede und Antwort standen, Spieler interviewten und auch nette Anekdoten nicht verschwiegen. »Wir sind wieder hier«, so die Anspielung von Rainer Lusch auf die ausgefallene Mannschaftspräsentation vor der vergangenen Saison. Und der TVW-Vorsitzende nannte den Grund: »Ich hatte gesagt, wir gehen erst wieder zum Werner (Hetzel) in die Gärtnerei, wenn wir in der dritten Liga sind. Denn bei den Zielvorgaben in den vergangenen Jahren hatten wir immer ein bisschen danebengelegen. Letztes Jahr haben wir das Ziel dann nicht so hochgesteckt und sind jetzt in Liga drei angekommen.«
Und mit dem Aufstieg stehe man ein bisschen mehr im Fokus des Deutschen Handball-Bundes (DHB), denn es gelte gewisse Spielregeln zu beachten – »das fordert uns natürlich gewaltig«, erklärte Lusch, der überzeugt ist, dass die Mannschaft »mit Gier und Ehrgeiz« in die Runde starten will. »Ich hoffe natürlich, dass das bisherige Verletzungspech, das wir haben, mal ein Ende hat.«
Kader verstärkt
Rainer Lusch ist überzeugt, dass es geglückt ist, den Kader enorm zu verstärken, vor allem in der Breite. »Da hat Rudi Fritsch sehr stark gearbeitet in Kooperation mit Marcus Simowski und mir.« Der TVW-Boss hofft, dass diese Vorarbeit Früchte trägt und dass die Spieler zu einem »richtig guten Team« zusammenwachsen, Spaß haben und auch viele Punkte sammeln.
Der Aufstieg sei eigentlich lange kein Thema gewesen in der vergangenen Saison, doch irgendwann habe man es doch zum Thema gemacht, allerdings nur im Kreis der Mannschaft und innerhalb der Kabine. Es sei dann immer intensiver geworden je näher es dem Saisonende zugegangen sei, resümierte Trainer Marcus Simowski im Interview mit Frank Dickerhof die vergangene Saison und gestand dem Moderator: »Ich bin total happy, für die Region und den Verein, der einfach in die dritte Liga gehört.«
Und der 50-jährige Saarländer blickt mit einer postiven Erwartung der neuen Runde entgegen: »Wir haben uns sehr früh Gedanken gemacht, wie die Mannschaft aussehen soll und ich denke wir haben im Vorfeld eine ordentliche Arbeit gemacht. Rainer Lusch, Rudi Fritsch und ich haben sehr viel telefoniert, viele Gespräche geführt um die Basis für eine gute Saison zu schaffen. Das haben wir geschafft. Wir sind sehr breit aufgestellt. Es hat sich gezeigt, wenn der Kader komplett ist, dass wir Großes leisten können.«
Nicht euphorisch
Die Erwartungshaltung vonseiten des Trainerteams ist nicht euphorisch. Man wolle möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben, sich zu Hause gut und kämpferisch präsentieren, so die Antwort von Marcus Simowski auf die entsprechende Frage von Frank Dickerhof. Als ein gutes Omen empfindet Simowski die Tatsache, dass sich die Aufsteiger aus der Baden-Württemberg-Oberliga in den vergangenen Jahren in der dritten Liga meist sehr gut präsentiert haben. »Wenn wir frühzeitig den Klassenerhalt sichern, dann haben wir eine schöne Runde«, ist er überzeug.
Gleich zum Saisonstart am 24. August (Freitagabend) erwartet den TVW das Südbaden-Derby beim TVS Baden-Baden-Sandweier. Und Willstätts Trainer freut sich auf das Duell. »Ich gehe davon aus, dass die Halle dort fast aus allen Nähten platzt. Wir wollen gut in die Runde kommen, wissen aber auch, dass es dort nicht einfach ist zu gewinnen.«
Sorgen bereiten Rudi Fritsch die vielen verletzten Spieler. »Aber wir rücken dadurch auch enger zusammen«, erkannte der sportliche Leiter, der die Verletzung und den Ausfall von Dinko Dodig (Schädelprellung und Schleudertrauma) sehr bedauerte. »Der tut mir so leid. Er braucht noch einige Zeit, damit er nachher keine gesundheitlichen Probleme hat. Diese Zeit geben wir ihm auch.«´
Gut reinkommen und die Heimspiele so gestalten, dass die Fans zufrieden sind, hat Rudi Fritsch schließlich die gleichen Erwartungen wie Coach Marcus Simowski.