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TV Willstätt gelingt mit Heimsieg der Befreiungsschlag

Beim 25:23 (14:12) gegen die TSG Haßloch feierte Neuling TV Willstätt den zweiten Saisonsieg in der 3. Handball-Bundesliga.

Es war gleichzeitig das  erste Erfolgserlebnis unter der Regie von Interimstrainer Rudi Fritsch und die ersten Zähler in der heimischen Hanauerlandhalle.

Die Erleichterung nach der Schlusssirene bei den Verantwortlichen und Spielern des TV Willstätt war spür- und hörbar. »Danke, Jung«, rief Interimscoach und gleichzeitig sportlicher Leiter des TVW, Rudi Fritsch, gleich dreimal in Richtung Tribüne, wo seine Schützlinge sich versammelt hatten und der öffentlichen Pressekonferenz folgten. Bei den Gästen aus Haßloch, die nach dieser knappen Niederlage vom nun punktgleichen Neuling in der Tabelle überholt wurden, war die Enttäuschung groß. Trainer Tobias Job blieb in der Kabine.

Der sportliche Leiter, Thomas Müller, musste Rede und Antwort beim Gespräch mit der Presse stehen. »Wir nehmen hier leider nichts mit nach Hause«, bedauerte er, obwohl man gut begonnen habe. »Wir hätten nicht mit zwei Toren Rückstand in die Pause gehen müssen«, war Müller überzeugt.

Grzybowski steigert sich

Die TSG startet gut ins  Spiel, bereitete mit ihrer offensiven Abwehrarbeit den Hausherren Probleme und war im Angriff vor allem über den Rückraum erfolgreich. Die Gastgeber benötigten 20 Minuten bis sie sich auf die Haßlocher Spielweise eingestellt hatten. Mit ein Garant für die Wende in Durchgang eins war sicher die deutliche Leistungssteigerung von Keeper Rafal Grzybowski, der reihenweise Würfe aus dem Rückraum der Gäste abwehrte. Auch Linksaußen Dinko Dodig kam immer mehr auf Betriebstemperatur, erzielte bis zur 25. Minute vier seiner insgesamt sieben Treffer, davon drei in Folge innerhalb von 90 Sekunden – Willstätt führte zur Pause 14:12.

Auch in Durchgang zwei zunächst das gleiche Bild: Die TSG Haßloch hatte Vorteile, egalisierte den Pausenrückstand durch Treffer von Elvijs Borodovskis und Dennis Götz (14:14/32.), und Dennis Gregori  sorgte für die erstmalige TSG-Führung in Durchgang zwei. Die Spannung stieg – Haßloch  legte vor, der TVW glich aus, bis zur 48. Minute. Dann traf Willstätts Neuzugang Yannick Ludwig vom Kreis zum 21:20. Ab jetzt waren die Schützlinge von Rudi Fritsch immer mit einem Treffer im Vorteil und die Haßlocher mussten nachziehen.

Spannende Schlussphase

Hochspannung dann in den letzten vier Spielminuten. Zunächst traf Willstätts David Knezovic beim Stand von 23:23 mit einem Siebenmeter nur den Pfosten, im Gegenzug wehrte der starke TVW-Keeper Gunter Zölle einen Rückraumwurf  ab. Marco Schlampp schoss die Willstätter 90 Sekunden vor dem Ende mit 24:23 in Front und Haßlochs Alexander Leibnitz kassierte eine Zeitstrafe. Der folgende Angriff der Gäste  wurde erneut eine Beute von Torhüter Zölle. Da jubelten die Bankspieler des TVW bereits. Den Schlusspunkt setzte dann der bärenstarke Dinko Dodig mit einem herrlichen Treffer von Linksaußen zum 25:23. Damit war erst zwölf Sekunden vor Ende die Messe in der Hanauerlandhalle endgültig gelesen.

„Jeder hat dem anderen geholfen“

»Es war ein tolles und spannendes Heimspiel. Meine Spieler haben sehr gut gekämpft, jeder hat dem anderen geholfen. So muss es sein, wenn man gewinnen will«, freute sich Rudi Fritsch.

Thomas Müller, der sportliche Leiter der TSG, sah die Umstellung beim TVW auf eine 5:1-Deckung im zweiten Abschnitt als einen Knackpunkt für die Niederlage. »Es war dann ein ›Spitz-auf-Knopf-Spiel‹ mit dem glücklicheren Ende für Willstätt.« Müller war dann überzeugt, dass seine TSG zusammen mit dem TV Willstätt bis Saisonende um den »Platz an der Sonne« (Klassenerhalt) spielen wird.

TV Willstätt – TSG Haßloch 25:23 (14:12)

TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Gunther Zölle, Rudi FritschRadoslaw Jankowski, David Knezovic (4/4), Daniel Schliedermann (5/3), Régis Matzinger, Dane Markovic, Marco Schlampp (3), Lukas Veith (1), Kevin Durand, Dinko Dodig (7), Ben Veith (1) – Christian Skusa (1), Yannik Ludwig (3); Trainer: Rudi Fritsch

TSG Haßloch: Daniel Schlingmann, Florian Pfaffmann, Elvijs Borodovskis (4), Alexander Leibnitz, Lars-Matthias Hannes (1), Florian Kern (2), Tim Schmieder (2), Tim Freitag, Kevin Seelos (1), Dennis Gregori (3), Stefan Job (2), Dominic Hartstern (4), Oliver Zeller, Nils Röller, Dennis Götz (4/2); Trainer: Tobias Job

Schiedsrichter: Stefan Walter, Christian Staszak

Zuschauer: 430

Gelb: Rudi Fritsch, David Knezovic, Dinko Dodig (3.), Christian Skusa (4.) / Elvijs Borodovskis (5.), Alexander Leibnitz, Florian Kern (2.), Dennis Gregori (2.), Oliver Zeller (4.)

Strafminuten: 6:14

2 Minuten: Yannik Ludwig, Ben Veith, Ben Veith / Elvijs Borodovskis, Elvijs Borodovskis, Alexander Leibnitz, Alexander Leibnitz, Lars-Matthias Hannes, Dennis Gregori, Oliver Zeller

Vergebene Siebenmeter: Daniel Schliedermann, David Knezovic / Dennis Götz