Handball-Drittliga-Neuling TV Willstätt hat das Siegen nicht verlernt.
Mit dem 32:30 (15:15)-Heimsieg am Samstag gegen Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis haben die Schützlinge von Interimscoach Rudi Fritsch bewiesen, dass sie gegen etablierte Teams mithalten können.
Die Drittliga-Handballer des TV Willstätt haben in der Hanauerlandhalle am Samstagabend ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Mit solchen Leistungen in den kommenden Spielen, wie gegen den Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis, sollte man in der Lage sein, die Liga zu halten. »Die Mannschaft hat unter Beweis gestellt, dass sie mit der Art und Weise ihres Auftritts und der Spielanlage doch absolutes Drittliganiveau hat«, bestätigte TVW-Vorsitzender Rainer Lusch nach dem 32:30-Erfolg.
Lob gab es auch vom Ex-TVW-Coach Michael Bohn, der aufmerksamer Beobachter des Spiels war: »Es war ein hochverdienter Sieg des TVW mit einem überragenden Daniel Schliedermann. Er hat das Spiel gelenkt und sieben Tore erzielt. Es war aber auch ein Sieg der Mannschaft mit einer tollen Moral.«
Kevin Durand trifft fünfmal
Der TV Willstätt, ohne die erkrankten Yannick Ludwig und Ben Veith, aber mit einem starken Kevin Durand in der Anfangsphase (vier Treffer in den ersten 15 Minuten), gestaltete das Spiel gegen den Favoriten ausgeglichen. Man lief in den ersten zehn Minuten allerdings einem knappen Rückstand hinterher. Als dann Torhüter Rafal Grzybowski, der auch einen Siebenmeter der Gäste parierte, so richtig auf Betriebstemperatur war, kippte die Partie zeitweise Richtung Gastgeber. 12:10 führte der TVW nach 19 Minuten, lag dann aber in der 27. Minute 13:15 zurück und sorgte in der Endphase mit großem Kampf und Einsatz für den 15:15-Ausgleich bis zur Pause.
Den Grundstein für den Sieg legten die Schützlinge von Interimstrainer Rudi Fritsch dann in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs. Gestützt auf Paraden von Torhüter Rafal Grzybowski, dem »Turbo und Spiellenker« Daniel Schliedermann sowie einem treffsicheren Kreisläufer Christian Skusa, der von Kevin Durand oder Daniel Schliedermann punktgenau angespielt wurde, zogen die Hausherren auf 24:20 (42.) weg. Allerdings konnte der TVW in dieser Phase auch einige freie Chancen nicht nutzen, sonst hätte man die Partie früher entscheiden können.
Torwart Grzybowski sicherer Rückhalt
Trotzdem: Näher als zwei Treffer ließ man die Saarländer nicht mehr herankommen, auch wenn Daniel Schliedermann in der Endphase mit einem Siebenmeter beim Stand von 32:29 (57.) am im zweiten Abschnitt starken HG-Keeper Patrick Schulz scheiterte.
Lob erntete in der Pressekonferenz Daniel Schliedermann vom sportlichen Leiter und Interimscoach Rudi Fritsch: »Er hat seine Sache in der Mitte richtig gut gemacht. Alle Spieler haben aber sehr diszipliniert gespielt. Nur so können wir punkten. Stark war auch Rafal Grzybowski, der einige wichtige Bälle gehalten hat. Mein Kompliment geht an die ganze Mannschaft. Diese zwei Punkte waren ganz wichtig, aber auch verdient.«
Samstag kommt Dansenberg
TVW-Boss Rainer Lusch, der sein Team während der 60 Spielminuten ununterbrochen von der Tribüne aus anfeuerte, freute sich riesig: »Das war eine tolle Leistung der Mannschaft. Ich denke, die Botschaft, dass die Spieler liefern müssen, ist angekommen. Ich glaube auch, dass wir jetzt auf einem guten Weg sind und die kommenden Spiele etwas anders angehen können als bisher.«
Kommenden Samstag gastiert der Tabellensiebte TuS Dansenberg in der Willstätter Hanauerlandhalle. Eine schwere, aber auch wieder lösbare Aufgabe.
TV Willstätt – HG Saarlouis 32:30 (15:15)
TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Gunther Zölle – Radoslaw Jankowski (1), David Knezovic, Daniel Schliedermann (7/3), Régis Matzinger (5), Dane Markovic, Marco Schlampp (5), Lukas Veith, Kevin Durand (5), Dinko Dodig (1) – Florian Fessler (1) – Christian Skusa (7); Trainer: Rudi Fritsch
HG Saarlouis: Darius Jonczyk, Patrick Schulz, Julian Kreis, Philipp Kessler, Peter Walz (7/3), Maximilian Hartz (1), Dominik Rifel (1), Josip Grbavac (7), Niclas Louis (1), Gilles Thierry (1), Quentin Abadie (7/3), Ivan Kucharik (4), Lars Walz (1); Trainer: Pascal Noll
Schiedsrichter: Philip Jung, Tobias Schmack
Zuschauer: 510
Gelb: Régis Matzinger (3.), Dinko Dodig (6.), Christian Skusa (6.) / Peter Walz (9.), Niclas Louis, Lars Walz (5.)
Strafminuten: 0:2
2 Minuten: – / Josip Grbavac
Vergebene Siebenmeter: Daniel Schliedermann / Quentin Abadie