Handball-Drittligist TV Willstätt startete am Montagabend mit der ersten Trainingseinheit nach der Weihnachtspause ins neue Spieljahr.
Der sportliche Leiter Rudi Fritsch konnte dabei mit Marco Schiemann den neuen Trainer präsentieren. Neu im Spielerkader sind Christopher Räpple (HC Elgersweier) sowie Kreisläufer Marius Oßwald (HSG Konstanz II). Die Mission ist klar: Klassenerhalt.
»Ich hatte den Eindruck, dass jeder Spieler über die Feiertage seine Hausaufgaben gemacht hat«, freute sich der sportliche Leiter Rudi Fritsch nach der ersten Trainingseinheit in der Hanauerlandhalle mit Blick auf einen fast komplett erschienenen Kader. Denn auch die verletzten Spieler (Yannick Ludwig, Christian Skusa, Ben Veith, Christopher Räpple) waren präsent, allerdings nicht aktiv auf dem Parkett.
»Mit Yannick Ludwig (Kreuzbandriss) rechnen wir erst wieder in der nächsten Saison. Bei Christian Skusa (Bänderriss und Syndesmoseband-Anriss) müssen wir noch abwarten. Ebenso bei Christopher Räpple (Fußverletzung). Unsere medizinische Abteilung mit Paul Hefner und Michael Hentschel arbeitet intensiv daran, dass beide so schnell wie möglich zur Verfügung stehen«, so das Bulletin von Fritsch zu den Langzeitverletzten, zu denen auch Dominik Gross zählt, der nach acht Monaten Pause seinen Körper wieder mehr belasten kann. »Dominik braucht nach so einer langwierigen Verletzung natürlich noch Zeit. Er soll jetzt langsam beginnen und dann hoffen wir, dass er schon bald angreifen kann«, freute sich der sportliche Leiter über die Fortschritte des Rückraumspielers.
Einen positiven Eindruck haben Fritsch und der neue Trainer Marco Schiemann von Winter-Neuzugang Marius Oßwald. »Ich denke, dass uns Marius in der Rückrunde sportlich und menschlich helfen kann«, glaubt Schiemann, der am Montag erstmals das Training leitete. »Also, wenn ich neben ihm stehe, dann denke ich immer an einen Kraftraum«, so die Anspielung von Fritsch auf die Physis des Ex-Schutterwälders, der noch bis Sommer in Konstanz studiert, aber sofort für den TVW spielberechtigt ist.
3. Liga kein Neuland
Kein Neuland ist die 3. Liga für Schiemann. »Ich saß bei der SG Köndringen/Teningen in der 3. Liga als Co-Trainer mit auf der Bank und kenne bereits viele Mannschaften und Spieler«, bestätigte der Coach. Der 42-Jährige weiß also, was auf ihn zukommt. »Natürlich ist das als Cheftrainer eine andere Situation, aber ich habe schon einige Jahre an der Seitenlinie auf dem Buckel und kann der Mannschaft sicher helfen«, ist er überzeugt.
Einen guten Eindruck hat Schiemann, der in Willstätt wohnt, von der ersten Trainingseinheit mit dem TVW-Kader. »Soweit man das nach einem Training überhaupt beurteilen kann, machen die Spieler einen motivierten Eindruck und haben die Winterpause gut überstanden. Ich freue mich auf die Arbeit und bin mir sicher, dass wir uns in den nächsten Wochen auf die anstehenden Herausforderungen gut vorbereiten können.«
Nicht komplett ändern will Schiemann den Rhythmus. Das wäre nach seiner Erfahrung »kontraproduktiv«. Trotzdem: Ein paar Dinge will der Bauingenieur, der zuletzt beim TuS Schutterwald als Jugendtrainer aktiv war, ändern. »Mein Trainingsablauf ist vermutlich anders als bisher. Ich habe bereits im Dezember mit den Spielern gesprochen, meine Philosophie dargelegt und aus diesen Gesprächen eine Strategie entwickelt, die wir nun im Training umsetzen werden. Wir haben wenig, aber genug Zeit, uns bis zum ersten Spiel am 25. Januar ordentlich vorzubereiten«, geht Schiemann recht optimistisch die schwierige Herausforderung an.
»Wenn ich nicht optimistisch wäre, wäre ich der falsche Mann und hätte diese Aufgabe nicht angenommen«, so der neue Cheftrainer, der seine Aufgabe darin sieht, ein passendes System zu finden, in dem sich die Mannschaft zurecht findet, an das die Spieler glauben und hinter dem alle mit voller Überzeugung stehen. »Dann ist vieles möglich«, ist Schiemann überzeugt, der seine Pflichtspiel-Premiere am 25. Januar gegen Salamander Kornwestheim hat.
Ob er bis dahin einen weiteren Neuzugang für den Rückraum (Linkshänder) begrüßen kann, das steht noch in den Sternen. »Wir suchen. Ob es bis zum Spiel gegen Kornwestheim reicht, kann ich jetzt nicht sagen«, erklärte Fritsch.