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Felix Gäßler und der Einstand nach Maß beim TV Willstätt

Winter-Neuzugang nach nur einer Trainingseinheit auf dem Parkett.

Felix Gäßler, Winter-Neuzugang des Handball-Drittligisten TV Willstätt, stand nach nur einer Trainingseinheit bereits für den TVW auf dem Parkett und hat mitgeholfen, dass Favorit Heilbronn-Horkheim geschlagen wurde.

Zurück in der (Handball-)Heimat Ortenau ist Felix Gäßler. Der Nonnenweierer, der 2011 mit der B-Jugend der SG Ottenheim/Altenheim Dritter der deutschen Meisterschaften geworden und dann auf »Wanderschaft« gegangen ist – SG Leutershausen (eine Verletzung warf ihn zurück), SG Kronau/Östringen II, SG Köndringen/Teningen, HSG Konstanz (2. Liga), SG Nußloch (3. Liga Ost) – verstärkt ab sofort den Kader von Süd-Drittliga-Neuling TV Willstätt und scheint auch (Handball-)Glück mitgebracht zu haben.

Überraschend schneller Wechsel

Am vergangenen Donnerstag machten TVW-Vorsitzender Reiner Lusch und Spielleiter Rudi Fritsch den überraschend schnellen Wechsel perfekt, und bereits am Abend absolvierte der Rückraumspieler die erste Trainingseinheit und trug am Samstag das TVW-Trikot im Duell mit der TSB Heilbronn-Horkheim. Die Willstätter schlugen den Favoriten 28:26 – Felix Gäßler erzielte in der 36. Minute seinen ersten Treffer für die Südbadener. Das nennt man einen Top-Einstand!

Wohnung in Lahr

»Private Umstrukturierungen« sind die Gründe für den Wechsel von Nord- nach Südbaden: das Fernstudium Wirtschaftsrecht und die gemeinsame Wohnung mit seiner Freundin. Beide haben inzwischen ihren Lebensmittelpunkt in Lahr. »Wir hatten während meiner Zeit bei der HSG Konstanz eine weite Strecke zurückzulegen. Damit ist jetzt Schluss. Der Wohnsitz in Lahr macht es auch für meinen Handballsport einfacher, und ich bin wieder in der Nähe meiner Freunde. Das ist natürlich angenehm für mich. Und zum Training nach Willstätt habe ich eine kurze Fahrtstrecke von 15 bis 20 Minuten«, erklärt der 24-Jährige.

Felix Gäßler hat die SG Nußloch nicht im Groll verlassen. Im Gegenteil: »Es ist alles gut gelaufen. Ich hatte ein super und wahnsinnig angenehmes Umfeld. Es sind überhaupt keine Fragen offen geblieben, denn ich hatte immer einen Ansprechpartner und war auch gut versorgt. Sportlich standen wir zuletzt zurecht auf Rang zwei«, kommt der wurfgewaltige Rückraumspieler rückblickend geradezu ins Schwärmen.

Kontakt zu Rudi Fritsch

Allerdings war ein Wechsel von der SG Nußloch zum TV Willstätt schon länger geplant – aber erst für die kommende Saison. Dass es jetzt doch zügig ging, war auch den Personalsorgen des TVW geschuldet und schließlich auch dem Sportlichen Leiter Rudi Fritsch: »Ich war immer mit Rudi in Kontakt, er war in der A-Jugend von Ottenheim/Altenheim zwei Jahre lang mein Trainer. Und ich spielte in jener Zeit und jetzt in Nußloch zusammen mit Rudis Sohn Adrian. Auch dadurch ist alles früher gekommen als geplant«, erklärt Felix Gäßler, dem die Eingewöhnung beim TV Willstätt nicht schwer fallen wird.

Intensität sehr hoch

Mit den beiden anderen Winter-Neuzugängen Marius Oßwald und Christopher Räpple spielte er in Konstanz bzw. Leutershausen zusammen. Dieses Trio soll jetzt nicht nur die Lücken des durch Verletzungen gebeutelten Kaders schließen, es soll ihn natürlich auch verstärken. »In der 3. Liga wird ein schneller und äußerst körperbetonter Handball gespielt. Vor allem in der Süd-Liga ist die Intensität sehr hoch. Da kann es immer wieder vorkommen, dass Spieler verletzungsbedingt ausfallen«, so Gäßler. Deshalb sei ein breiter Kader ganz wichtig, damit der TVW die Saison in der Liga übersteht.

Einen ersten kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt machten die Ortenauer mit den vier Zählern aus den Partien in Neuhausen/Filder und zu Hause gegen Heilbronn-Horkheim. Obwohl erst eine Trainingseinheit mit dem neuen Team absolviert, schickte Coach Marco Schiemann Felix Gäßler aufs Parkett der Hanauerlandhalle – und das länger als geplant. »Felix hat seine Sache gut gemacht, er konnte uns helfen. Denn Marco Schlampp war angeschlagen, ihn konnte ich in der zweiten Halbzeit nicht mehr einsetzen. Felix hat seine Nebenleute gut ins Spiel gebracht. Es war ein guter Einstand«, lobte Schiemann seinen neuen Schützling.

Apropos Schiemann und Gäßler: Auch da gibt es eine Verbindung: Felix Gäßlers Freundin spielte zusammen mit der Lebensgefährtin des Willstätter Trainers bei den Handballerinnen des TV Lahr.