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TV Willstätt: Kader-Breite zahlt sich aus

In der 3. Handball-Bundesliga demonstrierte der gefährdete Neuling TV Willstätt Heimstärke.

Mit viel Willen und Kampf hat das Team von Trainer Marco Schiemann am Samstag in der Hanauerlandhalle den etablierten TuS Fürstenfeldbruck mit 31:27 (15:12) geschlagen.

»Das waren zwei verdiente Punkte für den TV Willstätt. Ich habe bei meiner Mannschaft nichts Positives gesehen. Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff auf die Willstätter Angreifer bekommen. Der TVW hat gut gespielt, wir waren eigentlich chancenlos«, so das Fazit von Gäste-Coach Martin Wild.

Start-Ziel-Sieg

Ganz so chancenlos, wie Wild den Auftritt seiner Schützlinge erklärte, war der TuS nicht, auch wenn der TV Willstätt einen klassischen »Start-Ziel-Sieg« landete. Vor allem Max Homer bereitete der ansonsten starken Abwehrformation vor dem überragenden Torhüter Rafal Grzybowski – jeweils acht Paraden in Durchgang eins und zwei – mit seinen meist verdeckt angesetzten Würfen aus dem rechten Rückraum »Kopfzerbrechen«.

Vorteile in 1:1-Situationen

Auf der anderen Seite kamen die Hausherren mit den verschiedenen Offensiv-Deckungsvarianten des TuS, bis auf die erste Phase im zweiten Durchgang, ganz gut zurecht. Wenn es spielerisch nicht gelang, die TuS-Abwehr zu knacken, dann mit Kraft – in den 1:1-Situation hatten die Schützlinge von Trainer Marco Schiemann Vorteile und erzielten wichtige Treffer.

Schliedermann und Jankowski fehlten

Ein Garant des Erfolges war vor allem der inzwischen breite Kader – auch wenn am Samstag der grippekranke Daniel Schliedermann und Radoslaw Jankowski nicht eingesetzt werden konnten. Die Schlüsselpositionen sind inzwischen doppelt besetzt. Auch hat der Kader durch die Winter-Neuzugänge Felix Gässler, Marius Oßwald und Christopher Räpple deutlich an Qualität gewonnen. Schiemann hat Alternativen, kann Ausfälle kompensieren und den Führungsspielern Auszeiten gönnen.

In Durchgang eins war die Partie in den ersten zehn Minuten ausgeglichen (4:4), dann zogen die Hausherren bis zur 15. Minute 9:6 weg und nahmen eine verdiente Drei-Tore-Führung (15:12) mit in die Pause.

Offene Manndeckung

In der ersten Phase des zweiten Durchgangs schien das Spiel zu kippen. Der TVW hatte einige Probleme mit der noch offensiver agierenden Gästeabwehr und fing sich einfache Gegentore. Nach 36 Minuten hatten die Gäste beim 17:16 erstmals aufgeschlossen. Doch die Schiemann-Truppe kämpfte sich zurück – zweimal Regis Matzinger sowie Christopher Räpple und Felix Gäßler sorgten mit Einzelleistungen wieder für klare Verhältnisse. 23:18 führte der TVW nach 47 Minuten. Die Partie war damit vorentschieden, zumal Rafal Grzybowski in der Folge noch zwei freie Chancen nach Tempogegenstößen der Gäste abwehrte. Beim 28:23 durch Kevin Durand drei Minuten vor Schluss war der Sieg in trockenen Tüchern, auch wenn die Gäste versuchten, den TVW mit einer offenen Manndeckung aus dem Konzept zu bringen.

Viel Kraft gekostet

Zufrieden war Marco Schiemann. »Wir haben gekämpft, man hat gemerkt, dass wir die Punkte unbedingt haben wollten. Wir mussten im Angriff in vielen Situation Mann gegen Mann marschieren, was natürlich viel Kraft gekostet hat. Deshalb ist es wichtig, dass wir in der Breite gut besetzt sind«, so der TVW-Coach.

Nun bei Balingen/Weilstetten II

Am Samstag gastiert der TVW beim Tabellenvierten HBW Balingen/Weilstetten II, eine Woche später kommt Tabellennachbar HC Oppenweiler/Backnang in die Hanauerlandhalle.

TV Willstätt – TuS Fürstenfeldbruck 31:27 (15:12)

TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Gunther Zölle, Christopher Räpple (5/2), Marius Oßwald (4), Felix Gäßler (5) – David Knezovic (1), Régis Matzinger (4/2), Dominik Gross, Dane Markovic (3), Marco Schlampp, Lukas Veith, Kevin Durand (1), Dinko Dodig (2), Ben VeithFlorian Fessler (5) – Christian Skusa (1); Trainer: Marco Schiemann

TuS Fürstenfeldbruck: Michael Luderschmid, Valentin Hagitte, Benno Gnan, Alexander Leindl (3), Felix Augner (4), Falk Kolodziej (3/1), Maximilian Lentner (4), Felix Kerst, Frederik Hartz (5/1), Max Honer (6), Ole Schwagerus, Johannes Luderschmid (1), Alexander Horner (1); Trainer: Martin Wild

Schiedsrichter: Frank Kraaz, Tobias Lay

Zuschauer: 790

Gelb: Christian Skusa (9.), Christopher Räpple, Marius Oßwald (5.) / Alexander Horner (6.), Falk Kolodziej (4.), Alexander Leindl

Strafminuten: 2:6

2 Minuten: Régis Matzinger / Falk Kolodziej, Johannes Luderschmid, Alexander Horner

Vergebener Siebenmeter: Christopher Räpple /