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26:35-Heimpleite: TV Willstätt enttäuscht erneut

Das war deutlich!

Mit 26:35 (14:16) kassierte Handball-Drittligist TV Willstätt am Sonntagnachmittag in der Hanauerlandhalle gegen die TSB Heilbronn-Horkheim bereits die vierte Heimniederlage und wartet weiter auf den ersten Saisonsieg.

Mit der fünften Saisonniederlage ist der TV Willstätt nun Schlusslicht der 3. Handball-Bundesliga, und der Druck auf Spieler und Trainer wächst. Allerdings waren die personellen Voraussetzungen vor dem Anpfiff nicht ermutigend: Christopher Räpple humpelte auf zwei Gehhilfen in Richtung Tribüne (OP am Fuß) und auch Ben Veith (OP am Knie), Kevin Durand (stand auf dem Spielerbogen, saß aber wegen Schmerzen – O-Ton Trainer Marco Schiemann – auf der Tribüne) und Marius Oßwald (Ellenbogen-OP – muss noch mindestens drei bis vier Wochen pausieren) mussten passen. Allerdings lief der angeschlagene Yannick Ludwig mit bandagiertem Knie auf. Trainer Marco Schiemann hatte wenig Alternativen – Felix Gäßler, Dinko Dodig, Regis Matzinger, Daniel Schliedermann spielten fast komplett durch.

»Start-Ziel-Sieg«

Die Willstätter kamen in keiner Phase an die starken ersten 35 Minuten vor einer Woche gegen Pforzheim heran, was auch Schiemann in der Pressekonferenz herausstellte. Die »Horkheim Hunters«, kamen zwar mit der Hypothek von drei Auswärtsniederlagen in die Hanauerlandhalle, doch hatten die Schützlinge von Trainer Michael Schweikardt über die gesamte Spielzeit Vorteile. Es war ein »Start-Ziel-Sieg«, wobei in Durchgang eins die Rückstände des TVW noch auf ein gutes Ende hoffen ließen. Vor allem Felix Gäßler überzeugte in dieser Phase mit Wurfgewalt aus dem Rückraum, auch Linkshänder Jan Beering traf dreimal.

Grzybwoskis Einwechselung weckt Hoffnung

Doch mit zunehmender Spielzeit häuften sich die Fehler bei den Gastgebern, bei denen bereits nach zwölf Minuten Rafal Grzybowski für den glücklos agierenden Keeper Josip Kvesic eingewechselt wurde. Grzybwoskis Einstand war auch erfolgreich – er parierte zwei Würfe und einen Siebenmeter und plötzlich war der TVW beim 11:11 wieder auf »Augenhöhe«. Doch eine Führung sollte nicht gelingen, der knappe 16:14-Pausenvorsprung der Gäste war verdient. 

Den Grundstein zum klaren Auswärtserfolg legten die »Horkheim Hunters« dann zu Beginn des zweiten Durchgangs – da zogen sie bis zur 40. Minute auf 22:18 weg. Vor allem Jannik Zerweck und Oliver Heß bekamen die Willstätter nicht in den Griff. Dazu kassierte der TVW einige Zeitstrafen und spielte längere Phasen in Unterzahl. Als Pierre Freudl (45.) zum 19:26 traf, war die Partie so gut wie entschieden. Allerdings zeigten die Gastgeber Moral, kämpften sich auch Dank Dinko Dodigs Wurfgewalt aus dem Rückraum auf 24:27 (50.) heran.

Trainer Schiemann enttäuscht

Endgültig entschieden war das Spiel in der 54. Minute, von Rechtsaußen traf Hendrik Bohnenstengel zum 25:33 und Tobias Gehrke legte zum 25:34 nach.

»Das waren zwei wichtige Auswärtspunkte. Wir hatten zwei schwächere Phasen im Spiel, aber trotzdem bin ich zufrieden«, freute sich Gäste-Trainer Michael Schweikardt. »Wir sind von Beginn an einem Rückstand hinterhergerannt. In der zweiten Halbzeit brachten wir die Heilbronner Deckung nicht wie erhofft auseinander gezogen. Aber wir hatten auch viele Fehlwürfe«, analysierte TVW-Coach Marco Schiemann enttäuscht.

Samstag „Kellerduell“

Am Samstag gastiert der TV Willstätt nun beim »Mit-Kellerkind« TV Blaustein. »Da müssen die Punkte her«, so die Forderung von Hallensprecher Mario Vogt bei der Pressekonferenz.

TV Willstätt 1908 – TSB Heilbronn-Horkheim 26:35 (14:16)

TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Josip Kvesic, Marco Festerling, Rudi Fritsch, Marco Schiemann, Frederik Beker, Alexander PfeiferJan-Lennart Beering (3), Cedric Lauppe, Daniel Schliedermann (2), Dane Markovic, Lukas VeithAlexander Hoyer, Régis Matzinger (3/2), Felix Gäßler (6), Luis Pfliehinger (1), Dinko Dodig (9) – Yannick Ludwig (2); Trainer: Marco Schiemann

TSB Heilbronn-Horkheim: Yannick Hölzl, Sven Grathwohl, Alexander Huber, Michael Schweikardt, Hardy DeningerJannik Zerweck (6), Oliver Hess (6), Felix Zeiler (2), Tobias Gehrke (4), Pierre Freudl (7/4), Nick FröhlichMichael Seiz (2), Daniel Grosser (2), Hendrik Bohnenstengel (1), Felix Weißer (1) – Niklas Matusik (1), Rico Reichert (3); Trainer: Michael Schweickardt

Schiedsrichter: Dominik Schek, Marco Wittemann

Zuschauer: 350

Gelb: Dinko Dodig (2.), Marco Festerling, Felix Gäßler (3.) / Tobias Gehrke (2.), Felix Zeiler (3.), Oliver Hess (5.)

Rot (3 Zeitstrafen): Jan-Lennart Beering / –

Strafminuten: 12:10

2 Minuten: Jan-Lennart Beering, Jan-Lennart Beering, Felix Gäßler, Felix Gäßler, Cedric Lauppe, Marco Festerling / Felix Zeiler, Oliver Hess, Pierre Freudl, Jannik Zerweck, Jannik Zerweck

Vergebener Siebenmeter: – / Michael Seiz