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Kann der TV Willstätt von seiner Drittliga-Qualität überzeugen?

Als Schlusslicht mit 1:11 Zählern reist Handball-Drittligist TV Willstätt am Samstag zum Tabellenvorletzten TSV Blaustein (2:10 Punkte)

 Es ist das „Spiel 1“ des TVW nach der Freistellung von Trainer Marco Schiemann.

Den bisher einzigen Zähler in den sechs Saisonspielen holte der TV Willstätt am zweiten Spieltag beim Neuling TV Hochdorf, der inzwischen mit vier Punkten auf Platz 13 rangiert. Das Duell am Samstag in Blaustein ist ein absolutes „Keller-Derby“ – der Vorletzte gegen Schlusslicht TVW. Allerdings haben die Hausherren nicht nur den Heimvorteil im Rücken, sondern auch den 28:27-Auswärtserfolg vom vergangenen Wochenende beim HC Erlangen II (14./2:10). „Wir sind in der Liga angekommen“, freuten sich die Verantwortlichen in der zweitgrößten Stadt des Alb-Donau-Kreises westlich von Ulm. Zumal Trainer Sandro Jooß personelle Probleme hatte.

Durand wieder fit?

Ähnlich ist die Lage beim TV Willstätt, der 24 Stunden nach der vierten Heimniederlage der Saison (26:35 gegen Heilbronn-Horkheim) Trainer Marco Schiemann freistellte. Mit Christopher Räpple (Fuß-OP), Ben Veith (Knie-OP), Marius Oßwald (Ellenbogen-OP) und Kevin Durand (Schmerzen in der Wade) saß ein Spielerquartett auf der Tribüne. Räpple und Veith werden wohl erst wieder nach der Winterpause zur Verfügung stehen, Oßwald Anfang November. Abwehrchef Durand könnte in Blaustein wieder im Kader sein.

Das Kommando haben nun Co-Trainer Fredy Beker und der sportliche Leiter Rudi Fritsch übernommen – das Duo bringt Erfahrung aus der vergangenen Saison mit, als nach dem vierten Spieltag Markus Simowski gehen musste. Auch jetzt soll es nur eine Übergangslösung sein, wie Rudi Fritsch erklärte. Bis ein Schiemann-Nachfolger gefunden ist. Doch das könnte einige Zeit dauern, glauben Experten.

Vertrauen in den Kader

Trotz der Negativserie hat Fritsch viel Vertrauen in den 18-Mann-Kader, bei dem von einigen Insidern die Drittliga-Qualität angezweifelt wird – vor allem was die Zusammenstellung angeht. Dem widerspricht der Ex-Bundesligaspieler vehement: „So eine Diskussion verstehe ich nicht. Bis auf Cedrik Lauppe haben alle im Kader zweite und dritte Liga gespielt. Wenn man betrachtet, was für eine Qualität im physischen Bereich wir haben, dann haben wir eine Mannschaft, die drittligatauglich ist.“ Abgesehen von den bisherigen Ergebnissen sieht der sportliche Leiter den Kader stark genug für die 3. Liga und hat Vertrauen. „Natürlich müssen auch die Verletzten zurückkommen“, so Fritsch.

Mit Blick aufs Spiel morgen attestiert der Interims-Coach Kontrahent Blaustein einen Aufschwung durch den Sieg in Erlangen. Auch das war ein Keller-Duell. „Die wissen auch, um was es geht. Aber wir haben auch in der letzten Saison in ähnlicher Lage gesagt, dass die Runde noch lange läuft. Da kann sehr viel passieren. Man muss nur Geduld haben“, zeigt sich Fritsch zuversichtlich.