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Nach dem ersten Saisonsieg

TV Willstätt 1908 will gegen Balingen-Weilstetten II nachlegen.

Nach dem ersten Saisonsieg beim TSV Blaustein im Spiel eins nach der Trennung von Trainer Marco Schiemann empfängt Handball-Drittligist TV Willstätt (14. Platz/3:11 Punkte) am Samstag um 20 Uhr in der Hanauerlandhalle den Tabellenvierten HBW Balingen-Weilstetten II (10:4).

Meistens im Herbst müssen Trainer von Teams, bei denen der Saisonstart nicht so gut gelaufen ist, um ihren Job bangen. Vier  Übungsleiter hat es diesmal in den dritten Handball-Ligen erwischt: Neben Marco Schiemann vom TV Willstätt auch  Stefan Neff (SG Schalksmühle-Halver), Christoph Ibisch (TuS Volmetal) und Ex-Bundesliga-Profi Chrischa Hannawald (HSC Bad Neustadt). Zumindest bei den Ortenauern hatte der Wechsel die erhoffte Wirkung. Mit dem 35:24-Erfolg in Blaustein feierte der TV Willstätt nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern hat die „Rote Laterne“ in der Kabine beim TSV im Alb-Donau-Kreis stehen lassen.

Rückkehr von Yannick Ludwig wichtig

„Unsere Mannschaft hat diesen Sieg gebraucht, hat sehr gut gespielt. Entsprechend positiv war diese Woche die Stimmung im Training“, ist der sportliche Leiter Rudi Fritsch, der derzeit zusammen mit Co-Trainer Fredi Becker die Mannschaft interimsmäßig trainiert, erleichtert. Wichtig war auch die Rückkehr nach langer Verletzungszeit von Yannick Ludwig. Der Kreisläufer erzielte in Blaustein acht Treffer. „Er hat ein gutes Spiel gemacht“, lobt Fritsch den Franzosen. Auch der TVW-Vorsitzende Rainer Lusch, Augenzeuge in Blaustein, war „von der kämpferischen Leistung in der Defensive, vom disziplinierten Spiel sowie der Tor- bzw. Wurfeffizienz“ seiner Willstätter beeindruckt. 

Moritz Strosack in der Heimat

Mit HBW Balingen-Weil­stetten II haben die Willstätter nun am Samstag ein deutlich größeres Kaliber vor der Brust. „Das ist eine Erstliga-Reserve. Da trainieren ein paar Spieler der zweiten Mannschaft zusammen mit Akteuren der ersten Garnitur. Und man weiß nie, wer da eingesetzt wird“, ist für Rudi Fritsch die Leistungsstärke der Gäste nur sehr schwer einzuschätzen.

Regelmäßig bei der Bundesliga-Mannschaft im Training ist auch Moritz Strosack. Der 20 Jahre alte Rechtsaußen aus Altenheim, der in seinem zweiten Jahr bei den Schwaben spielt, ist mit 40 Feldtoren der sechstbeste Liga-Torschütze.

Mit 28:23 hat das Team von HBW-Trainer André Doster am vergangenen Spieltag das Duell der Bundesliga-Nachwuchs­teams gegen den HC Erlangen II gewonnen. Angeführt von einem blendend aufgelegten Spielmacher Jan Bitzer stand die Abwehr von Balingen-Weilstetten, die in den Wochen zuvor arg löchrig war, von Beginn an stabil. Dahinter zog Keeper Mario Ruminsky den Gästen schon in der Anfangsphase mit seinen Paraden den Zahn.

Trainersuche läuft

„Im Vergleich der Tabellenplätze sind wir der absolute Außenseiter. Sollte jedoch unsere Mannschaft die in Blaustein gezeigte Leistung wieder abrufen können, wird auch gegen Balingen II mit der Unterstützung unserer Fans, die Möglichkeit bestehen, die Punkte in Willstätt zu behalten“, blickt TVW-Boss Rainer Lusch unerschrocken der Samstag-Aufgabe entgegen. Guter Dinge ist er auch, bald einen neuen Trainer präsentieren zu können: „Wir bemühen uns, sind am sondieren und führen Gespräche.“

Bald könnte es beim  TV Willstätt zudem ein Comeback geben: Kreisläufer Marius Oßwald, der nach einer Ellenbogen-OP seit Oktober 2018 pausiert, „ist diese Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen“, bestätigte Rudi Fritsch, der ansonsten am Samstag gegen Balingen II mit dem gleichen Kader wie in Blaustein plant.