Handball-Drittligist TV Willstätt 1908 kann zu Hause einfach nicht punkten.
Mit dem 21:23 (11:9) gegen den TuS Dansenberg am Samstag in der Hanauerlandhalle kassierten die Ortenauer bereits die sechste Heimniederlage und sind mit nunmehr 4:16 Punkten weiter auf dem drittletzten Tabellenplatz.
Wie schon gegen Pforzheim oder gegen Balingen-Weilstetten II kassierte der TV Willstätt gegen den TuS Dansenberg eine unnötige Heimniederlage, nachdem das Team von Rudi Fritsch/Fredi Beker einen 11:9-Vorsprung mit in die Pause nahm und im zweiten Durchgang zeitweise mit vier Toren führte. Doch das so erhoffte erste doppelte Punktepaar auf heimischem Parkett konnten die Ortenauer, die eine stabile Abwehrleistung boten, wieder nicht schnüren.
Frühes Aus für Kevin Durand
Nach zehn Minuten führte der TVW 4:1 und nach 25 Minuten 10:6. Vieles deutete auf einen Erfolg hin, zumal die Hausherren, bei denen Abwehrchef Kevin Durand wegen Wadenproblemen früh passen musste, Spiel und Gegner zu diesem Zeitpunkt im Griff hatten. Ein Manko waren allerdings die vergebenen Chancen von den Außenpositionen – sowohl Dinko Dodig als auch Regis Matzinger scheiterten immer wieder am starken Ex-Bundesligatorwart Kevin Klier. Mit mehr Effektivität wäre eine deutlichere Pausenführung möglich gewesen. Die Saarländer hatten im ersten Durchgang einige Probleme mit dem wurfgewaltigen Felix Gäßler, der aus dem Rückraum nach Belieben traf.
Technische Fehler häufen sich
Zu Beginn des zweiten Durchgangs bauten die Gastgeber ihre Führung auf 14:10 (35.) aus. Während die Abwehr nach wie vor sehr sicher stand, häuften sich im Angriff die technischen Fehler. Auch unnötige Kreisanspiele, die weder Yannick Ludwig noch Marius Oßwald verwerten konnten, brachten die Gäste in Ballbesitz. Und das Überzahlspiel (fünf Zeitstrafen gegen Dansenberg) war zu keiner Zeit für die Willstätter ein Plus – im Gegenteil, mit der Sieben-Feldspieler-Taktik erzielten die Dansenberger Tore, die dem TV Willstätt richtig wehtaten.
Kurze Deckung an Schliedermann
Nach 50 Minuten glich der TuS beim 19:19 aus, nachdem man zuvor TVW-Mittelmann Daniel Schliedermann kurz deckte, was die Hausherren schließlich aus dem Rhythmus brachte. Die Folge war die erste TuS-Führung (19:20) in der 52. Minute. Nach 58 Minuten beim 21:22 aus Sicht des TV Willstätt war die Partie noch offen, doch brachte erneut ein Fehlwurf der Hausherren die Gäste in Ballbesitz, und Alexander Schulze schnürte mit seinem Treffer zum 21:23 das Zwei-Punkte-Paket.
Unnötige Pässe an den Kreis
„23 Gegentore unterstreichen unsere sehr gute Abwehrleistung. Im Angriff haben wir im Überzahlspiel die Dansenberger Deckung viel zu wenig unter Druck gesetzt. Bei den Abschlüssen von Außen müssen wir effektiver werden. Besonders geärgert haben mich die unnötigen Pässe an den Kreis, die Dansenberg dann in Gegenstöße umgemünzt hat. Die waren überhaupt nicht notwendig, da fehlte die Disziplin“, so die Spielanalyse des sportlichen Leiters Rudi Fritsch.
Nun zum TV Plochingen
Am Samstag steht nun das wichtige Auswärtsspiel beim nur zwei Punkte besser postierten TV Plochingen an.
TV Willstätt – TuS 04 KL-Dansenberg 21:23 (11:9)
TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Josip Kvesic, Max Irion, Patrick Ludwig, Rudi Fritsch, Frederik Beker, Alexander Pfeifer – Jan-Lennart Beering (4), Kevin Durand, Cedric Lauppe, Daniel Schliedermann (4/1), Lukas Veith (1) – Régis Matzinger, Felix Gäßler (7), Luis Pfliehinger, Dinko Dodig (3) – Marius Oßwald, Yannick Ludwig (2); Trainer: Rudi Fritsch
TuS 04 KL-Dansenberg: Kevin Klier, Henning Huber, Jochen Schwartz, Steffen Ecker, Moritz Müller, Michael Lehnert – Luca Munzinger (3), Steffen Kiefer, Robin Egelhof (5), Bastian Wilbrandt, Alexey Wetz, Jan Claussen (4), Christopher Seitz – Fabian Serwinski, Nikola Jankovic, Alexander Schulze (4) – Sebastian Bösing (4), Theodoros Megalooikonomou (3/2); Trainer: Steffen Ecker
Schiedsrichter: Dennis Müller, Christof Seeger
Zuschauer: 350
Gelb: Yannick Ludwig (4.), Dinko Dodig (4.), Daniel Schliedermann / Theodoros Megalooikonomou (6.)
Strafminuten: 2:10
2 Minuten: Dinko Dodig / Theodoros Megalooikonomou, Theodoros Megalooikonomou, Christopher Seitz, Robin Egelhof, Robin Egelhof
Vergebene Siebenmeter: Régis Matzinger / Theodoros Megalooikonomou, Bastian Wilbrandt, Alexander Schulze