Im siebten Anlauf hat es geklappt.
Handball-Drittligist TV Willstätt 1908 hat am Freitagabend in der Hanauerlandhalle die favorisierten Rhein-Neckar Löwen II mit 29:25 (16:14) geschlagen und damit den ersten Saison-Heimsieg notiert.
„… so was hat man lange nicht gesehen“, sangen und feierten Willstätts Fans zusammen mit dem Team den ersten Heimsieg dieser Saison. Dabei waren die Vorzeichen, trotz des klaren Auswärtssieges vor einer Woche in Plochingen, aufseiten der Hausherren alles andere als euphorisch. Denn kurzfristig mussten Felix Gäßler (Hexenschuss), Yannick Ludwig und Dane Markovic (beide Grippe) passen. Doch waren Lucas Veith und Marius Oßwald starke „Vertreter“ von Gäßler und Ludwig. Zudem beförderte Interimscoach Rudi Fritsch Florian Fessler vom Landesliga-Team der HSG Hanauerland/Willstätt in den Kader, der seine „Sonderaufgaben“ im Defensivbereich ohne Tadel erledigte.
Frühe Auszeit von Fritsch
Knapp fünf Minuten Anlaufzeit benötigte der TV Willstätt bis man auf Betriebstemperatur war. Nach dem 1:3-Rückstand nahm Rudi Fritsch in der 4. Minute eine Auszeit – und fand offensichtlich die passenden Worte. Die Hausherren hatten danach Vorteile, glichen in der 9. Minute zum 5:5 aus und zogen auf 11:6 (19.) davon. Es war die deutlichste Führung der Willstätter in diesem packenden Spiel, und sie holten damit auch ihre Fans ab, die für ordentlich Stimmung sorgten. Die Zwei-Tore-Führung zur Pause war verdient.
Grzybowski überragend
Den besseren Start in Halbzeit zwei hatten die „Junglöwen“, die nach 36 Minuten plötzlich 19:17 führten. Das Spiel drohte zu kippen. Doch mit großem Kampf, viel Einsatz und einem überragenden Rafal Grzybowski im Tor kamen die Willstätter zurück ins Spiel. Ein 3:0-Lauf und ein parierter Siebenmeter von Grzybwoski sorgten für die Wende. Allerdings blieb das Spiel spannend, wobei die Gäste immer ein Tor vorn waren. Nach dem 25:25 (53.) durch Jan-Lennart Beering kam der TVW endgültig auf Erfolgskurs: Zweimal Luis Pfliehinger, der überragende Daniel Schliedermann und Marius Oßwald sorgten mit vier Treffern in Folge für die endgültige Entscheidung.
Verdienter Sieg
„Willstätts Sieg ist absolut verdient. Der TVW war uns durch Einsatzwillen und Leidenschaft deutlich überlegen“, gratulierte Junglöwen-Coach Michel Abt. TVW-Teammanager Patrick Ludwig analysierte ein „enges Spiel“ und lobte die geschlossene Mannschaftsleistung. „Unsere Jungs wollten den Sieg mehr.“
TV Willstätt – Rhein-Neckar Löwen II 29:25 (16:14)
TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Josip Kvesic, Max Irion, Florian Fessler, Patrick Ludwig, Rudi Fritsch, Frederik Beker, Alexander Pfeifer – Jan-Lennart Beering (3), Kevin Durand, Cedric Lauppe, Daniel Schliedermann (8/2), Lukas Veith (5/1) – Régis Matzinger (5), Luis Pfliehinger (2), Dinko Dodig (2) – Marius Oßwald (4); Trainer: Rudi Fritsch
Rhein-Neckar Löwen II: Daniel Unser, Can Adanir, Niklas Gierse, Jo Knipp (1), Stefan Neagu, Peter Sabisch, Michel Abt, Costica Neagu, Marcel Schaardt – Maximilian Hejny (1), Sebastian Trost, Rico Keller (5), Jannis Schneibel (3), Christopher Roth, Philipp Ahouansou (1) – Mattes Meyer (6), Maximilian Kessler (5), Leon Bolius – Benedikt Damm (3); Trainer: André Bechtold
Schiedsrichter: Benedikt Franz, Dennis Wießmeyer
Zuschauer: 690
Gelb: Florian Fessler, Dinko Dodig (6.), Jan-Lennart Beering (5.) / Mattes Meyer (2.), Maximilian Kessler (3.), Michel Abt (5.)
Strafminuten: 12:8
2 Minuten: Florian Fessler, Florian Fessler, Dinko Dodig, Jan-Lennart Beering, Lukas Veith, Daniel Schliedermann / Maximilian Hejny, Stefan Neagu, Leon Bolius, Benedikt Damm
Vergebene Siebenmeter: Lukas Veith, Daniel Schliedermann / Mattes Meyer