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TV Willstätt in der Höhle des Löwen

Handball-Drittligist TV Willstätt 1908 hat zum Rückrundenauftakt eine kaum lösbare Auswärtsaufgabe vor der Brust.

Die Schützlinge von Interimstrainer Rudi Fritsch spielen am Samstag (19.30 Uhr) beim Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck.

Nicht nur wegen den jüngsten drei Niederlagen in Folge, zwei davon auswärts, reist der Tabellen-Fünfzehnte TV Willstätt (8:22 Punkte) als krasser Außenseiter in die bayerische Metropolregion 30 Kilometer westlich von München zum TuS Fürstenfeldbruck. „Der TuS ist absolut die beste Mannschaft in der Liga und plant bereits für die 2. Bundesliga“, deutet Willstätts Interims­trainer Rudi Fritsch an, was seine Schützlinge am Samstag erwartet. Die letzte Niederlage der Bayern datiert vom 26. Oktober, als der Liga-Primus, der im Schnitt 31,6 Treffer pro Spiel erzielt hat, in Heilbronn/Horkheim mit 28:34 unterlag.

Schadensbegrenzung

Und Willstätt hat keine gute Erinnerungen an Fürstenfeldbruck. Im Hinspiel beim Saisonstart wurde der TVW mit 22:37 in der Hanauerlandhalle vom Parkett gefegt. Von Fritsch ist jedenfalls nichts von Wiedergutmachung oder gar Revanche zu hören. Schon eher von Schadensbegrenzung: „Wir haben in Fürstenfeldbruck nichts zu verlieren. Trotzdem wollen wir die Partie anständig angehen und eine ordentliche Leistung abrufen“, so der sportliche Leiter, der voraussichtlich zum vorletzten Mal von der Trainerbank aus die Verantwortung hat. Denn ab 3. Januar setzt dann Ole Andersen die „Mission Klassenerhalt“ beim TV Willstätt fort. „Wir wissen was wir im Heimspiel erlebt haben und das wollen wir jetzt nicht noch mal erleben“, sagt Fritsch.

Als Positivum bei der jüngsten 23:30-Heimniederlage gegen Oppenweiler/Backnang stellt der Ex-Bundesligaspieler die Torhüterleistung von Josip Kvesic heraus, aber auch die Abwehr benotet er mit ordentlich. „Wenn man die Gegenstoßtore abzieht, hat unsere Defensive gut funktioniert. Auf jeden Fall müssen wir die Häufigkeit der Fehler minimieren, die wie aus dem Nichts heraus entstehen. Es sind immer so zwei oder drei Minuten, in denen alles zusammenbricht. Daran müssen wir arbeiten.“ Und zwei solcher Schwächephasen führten im letzten Heimspiel zur deutlichen Niederlage.

Neuer Linkshänder?

Bis auf Lukas und Ben Veith (beide Knieprobleme) startet der TVW-Tross mit dem kompletten Kader nach Bayern.

Apropos Personal: Am Dienstag und Mittwoch absolvierte ein Linkshänder ein Probetraining beim TVW. „Mein Eindruck war positiv. Jetzt müssen wir mal weiter sehen“, so Fritsch auf Nachfrage. Es sei noch nichts entschieden. Man habe dem Spieler ein Angebot unterbreitet und müsse abwarten, ob er das annimmt. „Er will sich übers Wochenende entscheiden“, ergänzte TVW-Macher Rainer Lusch, der den positiven Eindruck von Fritsch bestätigt:  „Wir würden ihn nehmen, denn er kann uns helfen. Er ist durch die jugoslawische Handballschule gegangen, hat aber noch einen kleinen Trainingsrückstand. Er wäre eine sehr gute Vertretung von Jan-Lennart Beering.“

Vor zwei Wochen wollte man beim Drittligisten schon einen Linkshänder testen, doch wurde das Probetraining wegen dessen Daumenverletzung vorerst abgesagt. Auch dieser Spieler soll sich laut Lusch im Training präsentieren. „Da müssen wir abwarten, wie der Verlauf seiner Verletzung ist. Vorgesehen ist ein Probetraining auf jeden Fall – kommende oder übernächste Woche.“