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Verdienter Punkt beim Andersen-Debut

Mit einem Unentschieden knöpfte der TV Willstätt 1908 am Sonntagabend dem Zweiten VfL Pfullingen einen Punkt ab.

Doch das Ergebnis hätte deutlicher ausfallen können – Zeitstrafen und rote Karten kosteten den möglichen Sieg.

Teilerfolg beim Debüt von Ole Andersen: Mit einem 28:28 (17:14) knöpfte der Tabellenvorletzte der 3. Handball-Bundesliga, TV Willstätt, am Sonntagabend dem Zweiten VfL Pfullingen zu Hause einen Punkt ab. 600 Zuschauer in der Hanauerlandhalle waren begeistert. Andersen nicht ganz: „Ich hätte gerne beide Punkte gehabt“, meinte der neue Trainer. Schließlich hatte der TVW zeitweise mit fünf Toren geführt. Zuviele Zeitstrafen und zwei Rote Karten kosteten den möglichen Sieg.

Mit einem Unentschieden knöpfte der TV Willstätt am Sonntagabend dem Zweiten VfL Pfullingen einen Punkt ab. Doch das Ergebnis hätte deutlicher ausfallen können – Zeitstrafen und rote Karten kosteten den möglichen Sieg.

„Es war mehr drin. Schließlich haben wir den Ausgleich erst fünf Sekunden vor Schluss bekommen“, meinte auch Willstätts Spielmacher Daniel Schliedermann nach dem 28:28 (17:14) gegen seinen Ex-Klub und Favoriten VfL Pfullingen ein wenig enttäuscht. Denn in der 44. Minute hatte der TV Willstätt noch mit 23:18 geführt.

Zwei Rote Karten

Doch dann wechselte der Drittliga-Zweite aus dem Schwäbischen den Torwart, Nicolas Gross kam für den in der zweiten Hälfte glücklosen Daniel Schlipphak und hielt wichtige Bälle, Willstätts Rechtsaußen Regis Matzinger (49.) sah die Rote Karte, weil er Pfullingens Lukas Fischer bei dessen 23:24-Anschlusstreffer beim Abwehrversuch im Gesicht getroffen hatte, genauso wie Christopher Räpple. Der Rechtshänder konnte beim Gegenstoß von Pfullingens Linksaußen Marc Breckel zum 26:26 (55.) seine Finger nicht weglassen und wurde disqualifiziert. Da der nun zumeist in Unterzahl spielende TV Willstätt in der hektischen Schlussphase auch noch ohne Linkshänder spielen musste, weil Neuzugang Petar Bubalo, der vor der Pause fünfmal getroffen hatte, wegen einer Verletzung nur noch zuschauen konnte, kamen die Gastgeber noch einmal schwer in die Bredouille.

“Zu wild“

„Wir waren zu wild. Die Jungs wollten einfach zu viel“, sah Ole Andersen seine Spieler in einigen Aktionen übermotiviert. So auch in der letzten Minute nachdem Willstätts bärenstarker Kreisläufer Yannick Ludwig sein Team mit seinem sechsten Treffer mit 28:27 (59.) in Führung geworfen hatte. Denn nach einem Fehlwurf von Pfullingens Breckel und Willstätts Schliedermann 17 Sekunden vor Schluss kassierte Marius Oßwald eine unnötige Zeitstrafe, sodass der TVW auch beim letzten Pfullinger Angriff in Unterzahl war und durch den einzigen Treffer von Lukas List den 28:28-Ausgleich hinnehmen musste. „So etwas macht mich sauer“, meinte Andersen.

Abwehr und Torwart stark

Obwohl noch nicht alles perfekt lief beim TV Willstätt, so zeigten die Hanauerländer dennoch bei dem Punktgewinn gegen ein Spitzenteam eine Leistungssteigerung gegenüber den bisherigen Spielen. Denn vor der Pause eroberte sich der TVW durch eine starke 6:0-Abwehr mit Yannick Ludwig und Kevin Durand im Mittelblock sowie einem gut aufgelegten Torhüter Josip Kvesiv, der vor der Pause sieben Bälle hielt, und einem nach zehn Minuten beweglichen Angriff erstmals in der 17. Minute mit dem 8:7 die Führung. Bis zur Halbzeit wurde diese durch einen Schliedermann-Treffer vom eigenen Wurfkreis auf 17:14 ausgebaut.

Fünf-Tore-Führungen

Auch in Hälfte zwei behielt der TV Willstätt den Fuß auf dem Gas. Fünf-Tore-Führungen (19:14, 21:16 und 23:17) waren der Lohn. Als dann der Vorsprung schmolz, hatte Andersen mit seinem Torwartwechsel in der 53. Minute ein glückliches Händchen. Rafal Grzybowski gab Stabilität indem er einen Siebenmeter und drei weitere Bälle parierte. Am Ende reichte es immerhin zu einem Punkt. Die Zuschauer in der Hanauerlandhalle waren begeistert. „Wir müssen jetzt in den Auswärtsspielen am Samstag in Pforzheim und eine Woche später in Heilbronn-Horkheim an die Leistung von heute anknüpfen“, hat Ole Andersen das Ziel Klassenerhalt fest vor Augen – genauso wie vor 18 Jahren als er den TVW in der Bundesliga hielt.

TV Willstätt – VfL Pfullingen 28:28 (17:14)

TV Willstätt: Rafal Grzybowski, Josip Kvesic, Max Irion, Xavier Greyenbuhl, Petar Bubalo (5), Rudi Fritsch, Ole Andersen, Frederik Beker, Alexander PfeiferKevin Durand, Cedric Lauppe, Daniel Schliedermann (5/1), Christopher Räpple (2) – Régis Matzinger (4), Felix Gäßler (1), Luis Pfliehinger, Dinko Dodig (3) – Marius Oßwald (2), Yannick Ludwig (6); Trainer: Ole Andersen

VfL Pfullingen: Nicolas Gross, Daniel Schlipphak, Robin Keupp, Paul Prinz, Tobias Stoll, Daniel BrackLukas Fischer (5), Florian Möck (2), Micha Thiemann, Niklas Roth (7), Lukas List (1), Manuel BauerAxel Goller (4), Christian Jabot (2/2), Julius Haug, Marc Breckel (1) – Alexander Schmid (6); Trainer: Daniel Brack

Schiedsrichter: Daniel Müller, Peter Notbohm

Zuschauer: 910

Gelb: Yannick Ludwig (9.), Kevin Durand (6.), Petar Bubalo (2.) / Niklas Roth (4.), Paul Prinz (9.), Lukas Fischer (8.)

Disqualifikation: Christopher Räpple, Régis Matzinger / –

Strafminuten: 10:10

2 Minuten: Yannick Ludwig, Yannick Ludwig, Dinko Dodig, Marius Oßwald, Petar Bubalo / Niklas Roth, Niklas Roth, Micha Thiemann, Micha Thiemann, Paul Prinz

Vergebene Siebenmeter: Christopher Räpple / Christian Jabot, Christian Jabot