Mit einer deutlichen 26:36 (13:14) Niederlage im Gepäck musste der TV Willstätt die Heimreise aus Hanau antreten.
Was zunächst nach einer engen Partie aussah, wurde am Ende eine deutliche Niederlage. Die personelle Situation ist einer der Gründe, die Verletzung von Kreisläufer Yannick Ludwig tat ein weiteres dazu. Mit Verdacht auf einen Nasenbeinbruch konnte er nicht mehr eingesetzt werden, wodurch nach vorne Druck verloren ging und hinten die Abwehr an Stabilität verlor. Zudem hatten die Linkshänder Régis Matzinger und Petar Bubalo einen schlechten Tag erwischt und konnten keinen Treffer verzeichnen. Gegen Horkheim glänzten Beide noch mit zusammen 15 Toren.
Die HSG Hanau dagegen konnte in der Schlussphase noch frische Kräfte ins Spiel bringen und das Ergebnis mit vielen Konterläufen ausbauen. Sogar der Torhüter der Gastgeber, Sebastian Schermuly, konnte sich in die Torschützenliste eintragen lassen.
In den Anfangsminuten hatten die Grimmstädter jedoch einige Probleme mit den Gästen aus der Ortenau. Mehrmals wechselte die Führung und ein Unterschied war zwischen den Mannschaften nicht zu erkennen. Alexander Velz war auf Seiten des TV 08 Willstätt Dreh- und Angelpunkt. Vielleicht war es letztendlich der Willstätter Fehler, personell dezimiert das hohe Tempo der Gäste mitzugehen, doch belohnte man sich selbst mit einem sehenswerten Spiel und einem knappen 13:14 Rückstand beim Seitenwechsel.
Zurück in der Halle zeigte sich die HSG Hanau konsequenter im Abschluss und zog auf 18:14 davon. Dass der Rückstand nicht an der Willstätter Moral lag zeigte sich in den folgenden Spielminuten. Über ein 18:16 und 22:20 war Willstätt auch nach 43 Minuten beim 23:21 noch in Schlagdistanz. Selbst beim 25:22 waren der TV 08 Willstätt noch auf Augenhöhe.
Nach der Verletzung von Yannick Ludwig schwankte der TV Willstätt, aber erst nach der Zeitstrafe gegen Marius Oßwald konnten die Hausherren mit einem Überzahlspiel aus dem Lehrbuch, durchstarten. Das anschließende Gegentor von Torhüter Schermuly zum 30:23 war dann auch der Punkt mit bei dem die Gegenwehr der Willstätter Spieler erreicht war. Während sich die Gastgeber in einen wahren Rausch spielten und mit einem Kempa-Trick aufwarteten, konnte Willstätt nicht mehr dagegen halten. Das Endergebnis von 36:26 spiegelte nicht den gesamten Spielverlauf wieder, musste aber so akzeptiert werden.
Hanau setzte sich damit zumindest vorübergehend auf Platz 1 der Tabelle, da der VfL Pfullingen gegen den TSB Horkheim überraschend verlor. Am letzten Spieltag trifft Willstätt auf die Pfullinger und könnte sich eventuell doch noch in die KO-Runde spielen.
Jan-Philipp Valda (Knie) und Felix Gäßler (Schulter) hatten stark angeschlagen Einsatzbereitschaft signalisiert Torwart Leon Sieck und Linksaußen Luis Pfliehinger sowie Spielmacher Daniel Schliedermann (in Corona-Quarantäne) fehlten komplett. Dazu kam, dass Dinko Dodig, Ende der ersten Halbzeit am Sprunggelenk verletzte und Kreisläufer Yannick Ludwig nach dem Seitenwechsel mit Verdacht auf Nasenbeinbruch passen musste. Damit hatte Interimstrainer Frederik Beker, seinen Mittelblock in der Abwehr verloren. Umstände, welche keine Mannschaft verkraften kann.
HSG Hanau – TV Willstätt 1908 36:26 (14:13)
HSG Hanau: Sebastian Schermuly (1), Fabian Tomm, Dennis Gerst (4), Jonas Ahrensmeier (2), Marc Strohl (2), Nils Schröder (1), Luca Braun (3), Robin Marquardt (3), David Rivic (3), Maximilian Bergold (7/5), Marius Brüggemann (1), Yaron Pillmann, Jannik Ruppert (2), Björn Christoffel (3/3), Lucas Lorenz (3), Cedric Schiefer (1), Thomas Gerst, Oliver Lücke, Hannes Geist, Ann-Catrin Oefner; Trainer: Hannes Geist
TV Willstätt 1908: Max Irion, Josip Kvesic, Steffen Dold, Philipp Kunde (2), Yanez Kirschner (2), Yannick Ludwig (2), Christopher Räpple (6/3), Dinko Dodig, Mickael Kauffmann, Régis Matzinger, Alexander Velz (11/1), Marius Oßwald (2), Petar Bubalo, Felix Gäßler, Jan-Philipp Valda (1), Werner Minder, Frederik Beker, Alexander Pfeifer, Anja Siebeneichner; Trainer: Ole Andersen
Schiedsrichter: Daniela Kuschel, Sandra Senk
Gelb: Lucas Lorenz (2.), Yaron Pillmann (2.), Marc Strohl (3.) / Dinko Dodig (2.), Christopher Räpple (2.), Alexander Velz (2.)
Strafminuten: 8:6
2 Minuten: Nils Schröder, Luca Braun, Maximilian Bergold, Jannik Ruppert / Yannick Ludwig, Régis Matzinger, Marius Oßwald
Vergebene Siebenmeter: Björn Christoffel, Marc Strohl / Christopher Räpple, Alexander Velz