Dänisches Weihnachtsessen
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Motivation à la carte

Ole Andersen und seine Frau Inge hatten zu einem besonderen dänischen Weihnachtsessen eingeladen.

Alle Jahre wieder… erklärte Friedrich „Fritz“ Arbogast gibt es im Gasthaus Engel in Willstätt ein Essen für die erste Mannschaft der Handballer. Die Neuauflage hatte jedoch einen besonderen Hintergrund.

Am vergangenen Donnerstagabend, nach dem Training, trafen sich die Spieler, Physiotherapeuten und Betreuer im Gasthaus Engel. Die Tische waren festlich eingedeckt und aus der Küche duftete es bereits köstlich. Fritz und seine Frau Inge, sowie die Köchin des Abends, Inge Andersen, die Frau von Trainer Ole Andersen, bearbeiteten bereits süße Kartoffeln, Rotkraut und mehrere Schweinebraten. Es war ein Wunsch von Inge Andersen, der Mannschaft noch vor dem Spiel gegen den TSV Neuhausen/Filder ein schönes Essen zu servieren und einige Worte an das Team zu richten. Es sollte kulinarisch etwas außergewöhnliches sein, aus diesem Grunde hat sie sich für das dänische Weihnachtsessen entschieden.

„Ich möchte, dass ihr etwas zusammenrückt und den Abend in einer familiären Umgebung genießen könnt. Mir ist es wichtig, euch vor dem Essen mitzuteilen, dass ihr aus euch herauskommen sollt, lernt euch gegenseitig zu motivieren und vor allem euch auf eure eigenen Stärken zu besinnen. Auch wenn es mal schief läuft, lasst den Kopf nicht hängen, sondern besinnt euch auf dass, was ihr könnt. Ihr wisst, was ihr zu leisten im Stand seit“, war die Botschaft der Trainerfrau an die Mannschaft.

Leisten mussten zunächst auch Fritz und Inge Arbogast sowie Inge Andersen selbst, in der Küche. 14 Kilogramm Schweinebraten wurden gebrutzelt. „Fritz hat bereits am Mittwoch den Rotkohl zubereitet. Drei Köpfe Kraut wurden fein geschnitten und schon einmal angesetzt, dass nur noch am Donnerstag die Verfeinerung mit den Gewürzen gemacht werden musste“, erklärte Inge Arbogast. Oles Frau Inge kümmerte sich, während der Braten schmorte und das Rotkraut vor sich hin köchelte, bereits um den Nachtisch. Milchreis wurde zusammen mit fein gehackten Mandeln und Bittermandelaroma gekocht. Nach dem erkalten wurde geschlagene Sahne untergehoben und mit reichlich Sauerkirschen serviert. Nachdem für den süßen Abschluss vorgesorgt wurde, kamen die karamellisierten Kartoffeln für das Hauptgericht an die Reihe. Bei den Spielern kam diese besonders Art der Zubereitung gut an.

Wie auch beim Training, gab Ole beim Auftischen der Speisen den Ton an. Er schaute, dass der Braten die richtige Kruste hatte, gab Anweisung, wie dick geschnitten werden sollte, sah zu, dass der richtige Geschmack getroffen wurde und war letztlich mit der Leistung seines „Küchenteams“ zufrieden. „Wenn das Spiel am Sonntag auch so gut verläuft, wie der heutige Abend hier in der Küche, dann können wir zufrieden sein. Uns beiden, meiner Frau und mir macht es Freude, die Mannschaft zu bewirten. Fritz hat uns freundlicher Weise die Küche und sein Restaurant, zur Verfügung gestellt. Zuhause bei uns hätten wir das auf keinen Fall so leisten können.“

Die im Nachtisch versteckte „ganzen“ Mandeln wurden mit Freude gefunden, bedeuteten diese doch dass man sich ein Geschenk vom „Gabentisch“holen durfte. Der Inhalt ist in Dänemark für Kinder gedacht, in Willstätt freuten sich auch die Spieler über die Überraschungen.

Eine Herausforderung für den Edel-Fan des TV Willstätt, Friedrich „Fritz“ Arbogast war der Abend allerdings nicht, er ist da schon noch Anderes gewohnt. Der gelernte Metzger musste nach Beendigung seiner Gesellenzeit als Metzger in die Fußstapfen seiner Eltern treten und das Hotel und Gasthaus Engel übernehmen. Um jedoch den Betrieb einer Gastroküche und den Hotelbetrieb kennen zu lernen ging es in der Schweiz auf „Lehre“. Er volontierte bei verschieden Hotelbetrieben und in etlichen Sterneküchen und lernte so das Handwerk eines Kochs und Hoteliers kennen. Nach seinen kulinarischen Erfahrungen in Grindelwald, in Baden-Baden und in Stuttgart, ging es zurück in den elterlichen Betrieb, den er dann in fünfter Generation übernahm. Seine Frau steht ihm auch heute noch hilfreich zur Seite. Inzwischen haben sich beide aus der Gastronomie zurückgezogen und öffnen nur noch zu besonderen Anlässen.

Erstaunt über die Vielseitigkeit von Fritz und seiner Crew waren dann auch die Spieler des TV Willstätt beeindruckt. Dass der Abend positive Spuren hinterlassen hatte, wurde am vergangenen Sonntag bemerkt: Die Andersen-Sieben gewann das Auswärtsspiel beim TSV Neuhausen/Filder.