Der TV Willstätt gewinnt vor einer tollen Kulisse und mit einer starken Leistung 37:34 gegen die Lurchis aus Kornwestheim. In einem klasse Spiel, bei dem alles, was den Handball zum geilsten Sport der Welt macht, geboten wurde, setze sich die Andersen-Sieben aufgrund einer enormen Willensleistung verdient durch.
Schon vor dem Spiel, in der Kabine, schwor Ole Andersen seine Jungs mit den Worten ein: „Heute geht die Mannschaft als Sieger von der Platte, die den Sieg mehr will”, und damit sollte er am Ende Recht behalten.
Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes und hochklassiges Handballspiel. Beide Mannschaften leisteten sich wenige technische Fehler und spielten konsequent ihre Angriffe durch. Bis zum 9:9 in der 15. Minute konnte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen. Etwas überraschend für beide Abwehrreihen nahmen andere Spieler, als erwartet, das Heft in die Hand und trugen sich mehrfach in die Torschützenliste ein. Auf Seiten der Willstätter glänzte Felix Krüger mit am Ende überragenden zehn Toren aus elf Versuchen. Auf Seiten der Lurchis setzte sich, vor allen Dingen in der Ersten Halbzeit, Christopher Tinti mehrfach im 1:1 durch und prägte das Kornwestheimer Spiel maßgebend.
Nach der 15 Minute brach eine etwas chaotische Phase an. Mit einigen überraschenden Entscheidungen griffen die beiden Unparteiischen mehr ins Spiel ein als vielleicht notwendig war. So konnte erst Kornwestheim auf 9:13 davonziehen und anschließend Willstätt wieder zum 14:14 ausgleichen. Am Ende ging man Leistungsgerecht mit 16:16 in die Kabine. Auch wenn der Willstätter Ioannis Fraggis nach Ablauf der Zeit die Chance vom Sieben-Meter-Punkt ungenutzt lies.
Auch die zweite Halbzeit startete auf hohem Niveau, beide Teams kamen mit voller Energie aus der Kabine und wollten unbedingt das Spiel gewinnen. Wieder konnte sich keine der beiden Mannschaften in den ersten 15 Minuten absetzten. Erst nach dem 28:26 durch Felix Krüger in der 48. Minute leitete der Kornwestheimer Trainer mit seinem Timeout die Schlussphase ein.
Auch wenn Kornwestheim die Auszeit nochmal zum Krafttanken nutzen konnte und drei Tore in Folge erzielte, mussten die Lurchis dem insgesamt hohen Tempo Tribut zollen. In den letzten acht Spielminuten konnten die Jungs aus dem Hanauerland das Tempo nochmal anziehen. Der zuvor im Abschluss etwas unglücklich agierende Kreisläufer Yannik Ludwig, setze mit 4 Toren mehrere Highlights. Ein sensationeller Dreher, anschließend ein wichtiger Abpraller nach verworfenem Tempogegenstoß und am Ende ein gewonnenes 1:1 in Spielmachermanier sorgten für pure Ekstase in der Hanauerland-Halle. Letztendlich setzte sich die Mannschaft mit dem größeren Willen und dem längeren Atem verdient durch.
Durch diesen Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Kornwestheim klettert man auf Rang 5 in der Tabelle und hat nächste Woche, beim letzten Spiel der Hauptrunde in Pfullingen, die Karten selbst in der Hand. Ein Punkt beim aktuellen Zweiten würde den sicheren Klassenerhalt bedeuten. „Auch wenn wir in einer super Ausgangslage nach diesem Spiel sind, ist das Ziel noch nicht erreicht. Wir müssen und werden diese Woche intensiv arbeiten, um in dieser unglaublich schweren Gruppe unser Ziel zu erreichen”, hat Trainer Ole Andersen das nächste Wochenende schon im Blick.
Der TV Willstätt und allen voran die Spieler bedanken sich für die unglaubliche Unterstützung bei den Zuschauern. So macht Handball richtig Spaß.