Aktuell ist nicht absehbar, ob der TV Willstätt am kommenden Samstag eine Mannschaft für das Gastspiel in Pfullingen zusammenbekommt.
Das war eine Woche, wie sie wohl kaum einer der Willstätter Beteiligten bisher erlebt haben dürfte. Doch der Reihe nach…
Am letzten Freitag warfen die Ortenauer Drittliga-Handballer alles in die Waagschale und konnten einen hart erkämpften Heimsieg gegen den SV Salamander Kornwestheim feiern. Die Freude war groß, hatte man durch diesen Sieg doch eine gute Ausgangslage für den letzten und entscheidenden Spieltag der Vorrunde. Im Kampf um den direkten Klassenerhalt hatte man jetzt alles in eigener Hand. Doch nun wurde den Willstättern alles wieder aus der eigenen Hand genommen. Ein Spieler nach dem anderen meldete sich am Montag krankheitsbedingt vom Training ab. Letztlich konnten 13 Spieler und Trainer Ole Andersen nicht trainieren und gaben Ihre Krankmeldungen ab. Dazu kamen die beiden verletzten Ben Veith und Jan-Philipp Valda. Somit wurde bisher nicht trainiert. Lediglich gestern trafen sich drei Spieler zu einem gemeinsamen Torhüter-Training. Bisher waren alle Schnell- und PCR-Tests negativ, sodass man von einer massiven Grippewelle ausgehen muss. „Das habe ich noch nie erlebt. So viele Krankmeldungen in so kurzer Zeit. Ich konnte das am Anfang kaum glauben, bis es mich selbst erwischt hat. Zum Glück ist es bisher kein Corona“, äußert sich ein noch sichtlich angeschlagener Sportlicher Leiter Marius Oßwald zur langen Ausfallliste.
Da eine schnelle Rückkehr von Spielern und Training nicht absehbar ist, wurde der VfL Pfullingen und die spielleitende Stelle des DHB um Verlegung des Spiels gebeten. Seitens des DHB bekam man grünes Licht, das Spiel zu verlegen und ggfs. auch am nächsten Wochenende auszutragen. Allerdings bedarf dies zwingend der Zustimmung aus Pfullingen, da nach den Regularien nur bei mind. sechs Corona-Fällen eine Verlegung verpflichtend ist. Die Pfullinger ihrerseits stellten, vorausgesetzt die mindestens sechs positiven Corona-Tests liegen vor, den kommenden Dienstag oder Mittwoch als Nachholtermin in Aussicht. Da es sich aber eher um eine Grippewelle, als um eine Coronawelle handelt, lehnte der VfL Pfullingen eine freiwillige Verlegung des Spiels ab.
Ob der TV Willstätt eine in Anzahl und Gesundheitszustand einigermaßen spielfähige Mannschaft zusammenbekommen wird, wird sich wohl erst am Samstag kurz vor dem eigentlichen Abfahrtstermin entscheiden. Ob man antreten kann oder nicht, rein sportlich hat man es nicht mehr in der eigenen Hand und muss auf Schützenhilfe aus Konstanz und Günzburg hoffen.
„Ich bin nicht glücklich mit der Situation. Wir haben aktuell weder gesunde Spieler, noch vernünftige Trainingsmöglichkeiten. Das wird sich bis Samstag auch nicht ändern. Hätten wir das Spiel verlegt, dann hätten wir nächste Woche am Dienstag oder Mittwoch wenigstens halbwegs einen konkurrenzfähigen Kader zusammen. So nimmt man uns die Chance, selbst für unseren direkten Verbleib in der Liga zu kämpfen“, so ein enttäuschter Marius Oßwald, der ergänzt: „Ich finde das weder sportlich noch fair. Aber man muss festhalten, dass die Entscheidung aus Pfullingen den aktuellen Regeln entspricht. Das muss man nicht gut finden, aber akzeptieren. Jetzt hoffen wir auf Konstanz und Günzburg.“