#WillstättWillsWissen mit Anja & Alex

Heute haben wir keinen Spieler für euch im Interview. Stattdessen gibt es ein doppeltes #WillstättWillsWissen mit unseren Physios Anja und Alex. Sie arbeiten oft ein wenig im Hintergrund, deshalb wurde es jetzt Zeit, dass ihr sie ein bisschen besser kennenlernen könnt. Viel Spaß damit!

Q: Guten Morgen ihr Zwei, ihr seid im wahrsten Sinne Wortes hautnah an den Spieler dran und behandelt die großen und kleinen „Wehwehchen“ der Jungs. Stellt euch doch einmal kurz vor, damit unsere Leser euch besser kennenlernen.

Alex: Hallo liebe TVW-Fans. Baujahr 1984, geboren und aufgewachsen in Lahr. Im Jahr 2006 habe ich dann mein Staatsexamen absolviert und bin seit 2007 wohnhaft im Hanauerland. Seit frühen Kindheitstagen habe ich immer gerne Fußball gespielt und nebenher diese „Physiosachen“ gemacht. 2015 kam ich dann für drei Jahre zum SC Sand. Seit 2019 bin ich in Willstätt an Bord. Wer mehr wissen will, darf mich gerne bei einem Bierchen ausfragen 😉

Anja: Geboren 1988 und als typisches Dorfkind im Hanauerland aufgewachsen. Nach dem Abitur habe ich meine Physioausbildung in Baden-Baden gemacht. Eigentlich war ich noch nie ballsportbegeistert, sondern ausschließlich im Reitsport aktiv. 2018 habe ich dann in Alex meine bessere Hälfte gefunden und bin gemeinsam mit ihm als Sportphysio zum TVW gekommen.

Q: Wie seid ihr zum TVW gekommen und wie seht ihr denn grundsätzlich den medizinischen Zustand der Mannschaft?

Alex & Anja:  Wir sind durch Dr. Paul Hefner, der auch Mannschaftsarzt beim SC Sand ist, darauf aufmerksam gemacht worden, dass der TVW einen neuen Physio sucht. Nach einem Treffen haben wir gemerkt, dass das gut passt und dadurch, dass wir den Job dann auch zusammen machen konnten, war klar, wir machen das!

Wir sind mit der Verletztenstatistik in dieser Saison sehr zufrieden. Den ein oder anderen Ausfall wird es leider immer mal geben, das gehört beim Sport dazu. In den meisten Fällen haben wir es aber geschafft, die Spieler nach einer Verletzung schnell wieder fit zu bekommen. Das liegt auch an der guten Kommunikation zwischen Trainer, Athletiktrainer, Mannschaftsarzt und Physios. Dadurch können wir bei akuten Verletzungen individuell und regenerativ behandeln und ansonsten viel präventiv vorbeugen.

Q: Wie sieht denn euer Ablauf bei einem Training, Heim- oder Auswärtsspiel aus? Gibt es Unterschiede? Was gilt es jeweils für zu beachten?

Alex & Anja: Vor dem Training kommt ein Teil Spieler oftmals noch in die Praxis, dort wird gecheckt und behandelt. Nach dem Training wird individuell behandelt oder mit angeschlagenen Spielern auch mal ein Einzeltraining gemacht. Vor den Spielen wird unser medizinisches Inventar geprüft, der Eiskoffer gerichtet, Spieler werden getaped, deblockiert, eingecremt und aufgemuntert. Unterschiedlich ist eigentlich nur der Platz. In unseren Kabinen in der Hanauerlandhalle haben wir mehr davon und zwei elektrische Therapieliegen.

Q: Alex, du warst vorher lange Zeit bei den Bundesligafußballerinnen des SC Sand. Was würdet ihr sagen, sind die häufigsten Probleme beim Handball, die es zu behandeln gilt und worin seht ihr den Unterschied zum Fußball?

Alex & Anja: Die sind ähnlich wie beim Fußball. Hauptsächlich die untere Extremität. Behandelt wird je nach Problem und Ursache. Muskuläre Probleme bearbeiten wir neben manuellen Techniken gerne und erfolgreich auch mit der radialen Stoßwelle. Schulterverletzungen sind natürlich häufiger als im Fußball. Grundsätzlich ein härterer Sport, aber deutlich fairer und mit weniger Schauspielerei.

Q: Ihr betreibt einen hohen Aufwand und behandelt mehrmals wöchentlich die Spieler in Halle, zusätzlich auch noch in der Praxis. Wir stellen uns das sehr anstrengend vor, ist das so? Und was reizt euch an der Aufgabe als Team-Physios?

Alex & Anja: Natürlich ist es schon anstrengend, aber dadurch, dass wir uns mit der Mannschaft so gut verstehen und es in der Kabine meistens lustig zu geht, ist das schnell vergessen. Als Team-Physio hat man sehr engen Kontakt zu den Spielern, sieht deren Entwicklungen über einen längeren Zeitraum und ist oft erster Ansprechpartner bei Problemen. Es macht einfach verdammt viel Spaß. Und wenn wir gewinnen, ist es jede Mühe wert.

Q: Wir haben gehört, dass ihr gerne mit dem Kanu über die lokalen Flüsse schippert oder, speziell Anja, gerne mit dem Pferd durch unsere schöne Landschaft reitet. Habt ihr dafür noch genügend Zeit? Was macht ihr sonst, in eurer spärlichen Freizeit noch?

Alex & Anja: Wir haben tatsächlich nur wenig Freizeit, aber diese nutzen und genießen wir. Wir gehen gerne mit Freunden weg, machen Fernreisen oder besuchen Festivals. Alternativ sind wir aber auch gerne mal zu Hause bei guter Musik und leckerem, selbst gekochtem Essen.

Q: Zum Glück seid ihr ja nicht nur Kollegen, sondern auch ein glückliches Pärchen. Wie läuft das bei euch? Gibt es bei euch nur noch Physio-Themen? Macht dieser Umstand euren Job gerade besonders spannend für euch? Und, ganz wichtig Alex, bekommt Anja wenigstens gelegentlich auch mal eine Massage von dir, oder sind die Hände nach einem langen Abend in der Halle zu müde?

Alex: Sie bekommt fast jeden Abend irgendetwas massiert, aber ich kann mich auch nicht beschweren. Wir wissen wie anstrengend der Job sein kann und deshalb versuchen wir beide uns oft auch gegenseitig etwas Gutes zu tun. Wie jedes andere Paar spricht man über die unterschiedlichsten Themen. Physio-Themen sind natürlich auch nach Feierabend häufig mit dabei. Trotzdem könnten wir es uns nicht mehr etwas anderes vorstellen.

Q: Ihr seid nun ja auch schon eine ganze Weile dabei. Was zeichnet den TVW für euch aus? Wie seht ihr die Entwicklung und was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Alex & Anja: Hier findet eine stetige Verbesserung und Professionalisierung statt. Wir haben hier ein sehr gut aufgestelltes Team aus Trainern, Athletiktrainer, Mannschaftsarzt, Betreuer usw. Alle arbeiten an einem Strang. Außerdem ist das Projekt mit jungen Spielern und der Jugend super. Wir wünschen uns den Klassenerhalt und bestenfalls keine schlimmeren Verletzungen.

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