#WillstättWillsWissen

#WillstättWillsWissen mit Freddi Beker

Es dürfte das bisher längste #WillstättWillsWissen sein, das wir jemals gemacht haben. Letztes Jahr Stand er mit über 60 Jahren noch selbst auf dem Spielfeld der 3. Handball-Bundesliga. Ihr könnt es euch sicher denken, unser Co-Trainer Freddi Beker hat viel zu erzählen. Viel Spaß damit!

Q: Guten Morgen Freddi, wie geht’s dir? Wie fühlst du dich?

Freddi: Morgen mein Freund. Für einen 60-jährigen alten Mann fühle ich mich ganz in Ordnung.

Q: Du warst lange Handball-Pofi. Erzähl uns mal ein bisschen über deine aktive Karriere. Wo hast du gespielt?
Freddi: Ich habe im ehemaligen Jugoslavien in den Junioren- und Senioren-Nationalmannschaften gespielt. Aber auch in den Mannschaften von RK Crvenka, RK Jugovic und Roter Stern Belgrad. In Portugal habe ich bei Sporting Lissabon und in Deutschland beim HGW Hofweier und TV Willstätt gespielt.

Q: Kannst du uns ein paar Highlights deiner Stationen vor Willstätt nennen?

Freddi: Die Aufstiege von der 5.Liga bis hin zur Bundesliga.

Q: Du hast mit dem TVW auch in der Bundesliga gespielt. Wie war das so? Woran denkst du gerne zurück?

Freddi: Es war eine wunderschöne Zeit mit vielen Emotionen. Viele neue Freundschaften wurden geschlossen. Auch ein lautes Publikum war immer dabei.

Q: Wer war denn dein Lieblingsmitspieler in dieser Zeit und warum?

Freddi: Eigentlich habe ich mit allen sehr gerne gespielt. Allerdings war es mit Dragan Markovic und Pjotr Dudic schon etwas Besonderes. Dragan war ein Handballzauberer und Pjotr eine Schusskanone.

Q: Freddi, was würdest du sagen, wie sehr hat sich der Handball im Vergleich zu deiner aktiven Zeit heute verändert hat?

Freddi: Heutzutage ist Handball viel schneller, intensiver und kraftvoller geworden. Zu meiner Zeit war der Handball von vielen Toren, Technik und Kreativität geprägt.

Q: Und wie hat sich der TV Willstätt seit dem verändert? Was war früher besser? Wo liegen wir heute vorne?

Freddi: Auf jeden Fall hat sich der TV Willstätt im positiven Sinne verändert. Die Kameradschaft war früher stärker, aber das waren auch andere Zeiten gewesen, mit weniger Stress und mehr Freizeit. Heute liegt der TVW jedenfalls in organisatorischer, medizinischer und mentaler Sicht vorne.

Q: Kannst du uns dein absolutes Highlight als Spieler beim TVW nennen? Oder vielleicht was den TVW für dich damals zu etwas ganz Besonderem gemacht hat?

Freddi: Die Aufstiege mit dem TVW waren immer ein besonderes Highlight.

Q: Nach deiner Karriere bist du Trainer geworden. Wo hast du trainiert?

Freddi: Ich war Trainer der A-Jugend des HGW Hofweier (Süddeutscher Meister), der A-Jugend und 2.Mannschaft vom TVW, bei den Damen des TuS Achern (Südbadischer Meister) und bei den Herren von Hemlingen und Sinsheim. Jetzt bin ich natürlich Co-Trainer beim TVW.

Q: Viele wissen es vielleicht nicht, aber du hast auch mal deinen eigenen Imbiss betrieben. Was hat denn Chef-Koch Freddi für seine Kunden „gezaubert“?

Freddi: Ja richtig, er hieß „Freddis Imbis“. 17 Jahre lang habe ich diesen betrieben, mit bekannten Spezialitäten wie Spanferkel und Lamm am Spieß.

Q: Viel Freizeit hast du aktuell nicht. Arbeiten, Familie und fast jeden Tag in die Halle. Wie schaffst du das? Was sagt deine Familie dazu? Gibt es manchmal was zu hören?

Freddi: Natürlich gibt es manchmal was zu hören. Meine Familie kennt mich und meine große Leidenschaft für den Handball. Wenn das Handy klingelt, dann machen wir die Lautstärke auf ganz leise, haha. Zum Glück habe ich eine wunderschöne, verständnisvolle Frau und meine Tochter Lana auf meiner Seite. Sie ist ebenfalls sportbegeistert und spielt Volleyball beim VC Offenburg.

Q: Vor dem Training Basketball und anschließend der Warm-Up-Kick. Du bist immer noch sehr sportlich unterwegs. Wie hälst du dich fit und warum ist es dir so wichtig, dass du noch selbst zusammen mit der Mannschaft Sport machst?

Freddi: Ich bin sehr dankbar, dass ich überhaupt dabei sein kann und dass ich so sein kann und so akzeptiert werde, wie ich bin. Vom Spieler, von den Trainern, vorm Vorstand, und und und… Ich brauche diese Handballluft, sie gibt mir Sauerstoff zum Atmen. Diese Verbundenheit mit den Spielern hält mich am Leben.

Q: Es ist noch gar nicht lange her, da hast du dein Comeback als Spieler gegeben. In der 3. Handball-Bundesliga! Wie war es für dich, als die Anfrage kam?

Freddi: Als die Anfrage von unserem sportlichen Leiter kam, dachte ich es wäre ein kleiner Scherz. Als mich aber dann der TVW-Boss Rainer Lusch gefragt hat, ob ich denn noch meinen Spielpass habe, merkte ich, dass es jetzt ernst wird.

Q: Das Spiel ging, wie zu erwarten war, verloren. Du hast aber ein Tor erzielt. Wie hat sich das angefühlt und wie war es für dich wieder auf dem Feld zu stehen?

Freddi: Es war ein geiles Gefühl, geprägt von viel Adrenalin und am Ende mit vielen tollen Erinnerungen.

Q: Der damalige Trainer hat uns erzählt, dass du dich kaum auswechseln lassen wolltest. Wie hat dein Körper die viele Spielzeit vertragen?

Freddi: Das liegt an meiner Mentalität. Ich wollte schon immer als Sieger vom Platz gehen, und das ist bis heute so. Ich kann mit Niederlagen sehr schlecht umgehen. Dabei denke ich nicht viel über meinen körperlichen Zustand nach.

Q: Nun zu etwas Aktuellerem. Die Mannschaft hat einen Umbruch hinter sich. Wie siehst du das und wie zu frieden bist du mit der neuen Mannschaft bisher?

Freddi: Es ist vielleicht noch zu früh etwas über die neuformierte Mannschaft zu sagen – Die Testspiele folgen erst noch – aber ich bin im positiv gestimmt. Es sind super Typen, die die Kurven mit Trainer Ole, dem Trainerteam (Pascal, Klumpi, Andreas), Sportchef Ossi, unserem Boss, Rainer Lusch, und Vizeboss Patrick Ludwig hinkriegen.

Q: Vielen Dank für deine Zeit, Freddi. Möchtest du unseren Fans zum Abschluss noch etwas sagen?

Freddi: Liebe TVW-Fans, danke für eure Unterstützung. Ihr habt euch schon öfter bewiesen. Schöne Grüße und bis bald in der Halle, euer Freddi.