Michael Bohn spielte für uns in der Bundesliga. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Berater und Trainer. Unter anderem hat er auch unsere Jungs in der Oberliga gecoacht. Nun hat er sein Traineramt beim HGW Hofweier beendet. Grund genug mal nachzufragen: Was macht eigentlich Michael Bohn?
Q: Guten Morgen Michael, wie geht’s dir? Wie fühlst du dich?
Michael: Danke der Nachfrage, aktuell kuriere ich meine erste Corona-Infektion aus. Ich bin mittlerweile auf dem Wege der Besserung.
Q: Das freut uns, dass es dir wieder besser geht. Du hast in deiner Karriere viel erlebt. Wo hast du denn überhaupt gespielt?
Michael: Ich habe in der Jugend für meinen Heimatverein HGW Hofweier gespielt, danach ca. 10 Jahre für den TuS Schutterwald und anschließend beim TV Willstätt bzw. SG Willstätt/Schutterwald.
Q: Wie bist du zur SG W/S gekommen und wie war es damals in der Bundesliga zu spielen?
Michael: Als der der TV Willstätt damals in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist, bin ich von Schutterwald nach Willstätt gewechselt. Wir hatten einen schlechten Saisonstart, am Ende konnten wir den Klassenerhalt allerdings noch realisieren. Der aktuelle Willstätt-Trainer, Ole Andersen, war damals mein Coach.
Q: Was hat deine Zeit in Willstätt für dich zu etwas ganz Besonderem gemacht?
Michael: Wir hatten einen tollen Zusammenhalt in der Mannschaft und haben auch außerhalb vom Trainingsbetrieb viel miteinander unternommen. In Freddi Beckers Sports Bar waren wir damals Stammgäste 🙂
Q: Wie war dein Tagesablauf als Profi? Gab es ein festes Ritual?
Michael: Wir haben jeden Tag trainiert, oft auch zweimal am Tag. Nach dem Training ging es in den Rössel zum Essen. Zwischen den Trainingseinheiten wurde regeneriert. Das Leben als Handballprofi ist im täglichen Ablauf nicht all zu spektakulär.
Q: Du warst in der Vergangenheit auch schon Trainer in Willstätt. Wie würdest du deine Zeit dort beschreiben?
Michael: Es war insgesamt eine schöne Zeit. In meinem ersten Jahr habe ich die Mannschaft mit meinem Co-Trainer Michael Gengenbacher auf einem Abstiegsplatz übernommen. Anschließend haben wir dann den Klassenerhalt souverän geschafft. In den folgenden zwei Jahren haben wir immer am Aufstieg in die 3. Liga geschnuppert, es hat leider nie ganz gereicht. Wir hatten tolle Derbys gegen Oberkirch, Altenheim und Sandweier. Hier waren wir auch immer erfolgreich. Das hat natürlich schon Spaß gemacht.
Q: Mit dem Ende der letzten Saison hast du in Hofweier als Trainer aufgehört. Warum eigentlich?
Michael: Ich wollte ehrlich gesagt schon früher aufhören. Wir haben leider keinen adäquaten Nachfolger für mich gefunden. Auf Grund meines Jobs war es in der letzten Saison schon ein Spagat. Hier hat mich mein Co-Trainer Boris Schnak toll unterstützt, sonst wäre die letzte Saison schon nicht mehr möglich gewesen.
Q: Was machst du aktuell? Bleibst du dem Handball weiterhin verbunden?
Michael: Ich bin bei den D-Mädels vom TuS Schutterwald unterstützend tätig. Hier spielt meine Tochter. Das ist nochmal eine ganz neue Erfahrung.
Q: Eigentlich weiß es ja jeder, du kannst einfach nicht ohne Handball. Aber was macht ein Michael Bohn abseits des Handballs?
Michael: Am liebsten verbringe ich meine eng bemessene Freizeit auf dem Golfplatz. Ich habe einen richtigen Ehrgeiz entwickelt, um mein Handicap zu verbessern. Golf ist ein schöner Ausgleich zum stressigen Alltag. Ich kann das nur jedem empfehlen.
Q: Wie siehst du die Entwicklung deines ehemaligen Vereins und was sagst du zum aktuellen Umbruch?
Michael: Ich sehe die Entwicklung beim TV Willstätt sehr positiv. Das Umfeld ist sehr professionell geworden. Mit Ole hat man einen herausragenden Trainer. Der Zuschauerzuspruch bestätigt das Interesse am Spitzenhandball. Ich hoffe der TVW kann in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen.
Q: Möchtest du unseren Fans zum Abschluss noch etwas sagen?
Michael: Da ich jetzt am Wochenende wieder mehr Zeit habe, werde ich auch öfter beim TVW vorbei schauen. Ich freue mich auf spannende Spiele in einer stimmungsgeladenen Atmosphäre.