Was macht eigentlich...?

Was macht eigentlich Daniel Sdunek

Daniel Sdunek hat viele Jahre in der 1. und 2. Handball-Bundesliga gesammelt. Unter anderem kam er im Jahr 2006 in die schöne Ortenau zu uns. Was seit seinem Weggang passiert ist und was er jetzt macht, lest ihr im Interview.

Q: Guten Morgen Daniel, wie geht es dir?

Daniel: Guten Morgen, danke, mir geht´s ziemlich gut.

Q: Kannst du uns ein bisschen von deinen Stationen nach deiner Zeit in Willstätt erzählen?

Daniel: Nach der Insolvenz mit der HRO bin ich zum TV Bittenfeld (jetzt TVB Stuttgart) in die Zweite Liga gewechselt und habe dort mit dem Aufstieg in die Erste Liga 2015 meine Profikarriere beendet. Anschließend habe ich zwei Jahre in Pforzheim bei der TGS in der Dritten Liga im Tor gestanden. Seit 2017 spiele ich wieder in Bittenfeld, allerdings in der zweiten Mannschaft in der BWOL.

Q: Was machst du jetzt? Was hat sich bei dir in den Jahren seit deinem Weggang verändert?

Daniel: Beruflich bin ich bei Kärcher im Marketing beschäftigt und dort für die Entwicklung von Verkaufsfördermittel verantwortlich. Privat habe ich nach meinen Wechsel mein Glück hier in Bittenfeld gefunden, bin glücklich verheiratet und habe zwei Kinder. Sportlich befinde ich mich im Spätherbst meiner Karriere. Da ich dem Handball aber weiter verbunden sein möchte, habe ich vor knapp drei Jahren angefangen die Ausbildung der Torhüter bei uns in der Jugend zu übernehmen. Dazu habe ich ein Konzept erarbeitet, was wir nun in den Trainingsalltag integriert haben. Außerdem habe ich die DHB Torhütertrainer Lizenz erworben.
In meiner Verantwortung liegen nun die Torhüter von unterhalb der Profimannschaft bis zur C-Jugend.
Bei der D-Jugend, in der mein Sohn spielt, bin ich zudem noch als Co-Trainer aktiv.
Im Mai bin ich als Zweiter Vorsitzender in den Vorstand des TV Bittenfeld gewählt worden und möchte mich in die Gestaltung des Vereinslebens einbringen. Als Ortschaftrat bin ich seit gut drei Jahren auf lokalpolitischer Ebene in Bittenfeld aktiv.

Q: Du warst Torhüter bei der Handball-Region Ortenau. Wie war es dort für dich? Wie hast du deren Auflösung erlebt?

Daniel: Die Voraussetzungen waren damals eigentlich ideal, um das Projekt 1.Bundesliga in Angriff zu nehmen. Wir hatten mit dem leider schon verstorbenen Goran Suton einen wirklich klasse Trainer und einen hochkarätigen Kader. Durch die guten Platzierungen in den Vorjahren und unseren leidenschaftlichen Spielstil war das Zuschauerinteresse größer geworden. Darum war es umso enttäuschender, dass dieses Projekt schon nach einem halben Jahr am Ende war.
Es war für mich der sportliche Tiefpunkt meiner Karriere und hat auch finanziell ordentlich weh getan. Menschlich war die Zeit aber besonders, da wir nach der Insolvenz noch enger zusammengerückt sind und gemeinsam beschlossen haben, die Saison zu Ende zu spielen. Uns ging es vor allem darum, dass sich jeder Spieler präsentieren konnte und irgendwo einen neuen Vertrag bekam. Für den TV Willstätt als Lizenzgeber war es auch wichtig, dass der Spielbetrieb nicht sofort eingestellt wurde, sonst hätte der Neubeginn ganz unten stattfinden müssen. So haben sich die damaligen Macher (Lusch, Hilzinger, Gaiser) bemüht, uns zu unterstützen.

Q: Was waren deine besonderen Highlights in deiner Zeit in Willstätt?

Daniel:Es gab zum Glück einige Highlights. Besonders die Heimspiele gegen die Topmannschaften Dormagen und Düsseldorf waren wirkliche richtige Handballfeste. Wir hatten auch durchgehen einen super Spirit innerhalb der Mannschaft und man hat gerne Zeit mit den Jungs verbracht.

Q: Hast du noch Kontakt in die Ortenau und verfolgst du den TV Willstätt noch?

Daniel: Der Kontakt ist nach der langen Zeit sehr eingeschlafen, da auch viele Spieler mit der Insolvenz den Verein verlassen haben. Am ehesten habe ich mit dem ehemaligen Physio Frank Pahle Kontakt.  
Nie ganz eingeschlafen ist aber der Kontakt mit Helmut Hilzinger, was ich sehr schätze.
Den Weg des TV Willstätt verfolge ich wie bei meinen anderen ehemaligen Vereinen weiterhin und freue mich, dass der Klassenerhalt in der letzten Saison geschafft wurde. So ist mir natürlich auch nicht der legendäre Auftritt vom Freddy entgangen. Es hätte aber sicherlich Spaß gemacht mit dem TV Bittenfeld 2 in die Hanauerlandhalle zu kommen.

Q: Kannst du uns ein bisschen über deine Zukunftspläne erzählen? Bleibst du dem Handball weiterhin erhalten?

Daniel: Tatsächlich habe ich nochmal für die kommende Saison zugesagt. Wenn ich aber im Vorfeld gewusst hätte, dass wir 34 Spieltage haben, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt. Ich denke jedoch, dass meine Dienste diese Saison nicht mehr unbedingt benötigt werden, da wir mit Rückkehrer Nick Lehmann einen Top-Mann aus der Zweiten Liga im Team haben und der junge Fabian Bauer aus der A-Jugend auch großes Potenzial hat. Daher wird sich mein Fokus wahrscheinlich auf meine Torhütertrainertätigkeit verschieben. Es macht zwar Spaß mit jungen Spielern zu trainieren und auch mitzuhalten, aber wenn du von der Playlist in der Kabine kein Lied mehr kennst, wird es langsam Zeit… und mit dann 43 Jahren ist es dann auch gut.

Q: Was würdest du dir für den TV Willstätt in Zukunft wünschen?

Daniel: Ich wünsche dem TV Willstätt den maximalen sportlichen Erfolg ohne den eingeschlagenen seriösen Weg zu verlassen.

Q: Möchtest du zum Abschluss unseren Fans noch etwas sagen?

Daniel:  Ich habe es immer sehr schön gefunden, dass auch noch lange nach Spielende viele Leute im Foyer standen. Daher hoffe ich, dass viele Leute in die Hanauerlandhalle kommen, für eine super Stimmung sorgen und  nach dem Spiel zusammen am Weinstand gemütlich das Spiel analysieren.

Wir bedanken uns bei der Mittelbadischen Presse für die zur Verfügung gestellten Bilder.