Andersen-Sieben zeigte sich von Beginn an sehr nervös und macht zu viele Fehler gegen starke Balinger.
Es war alles angerichtet für das erste Saisonspiel des TV Willstätt gegen die Reserve des Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten in der Hanauerlandhalle. Abgesehen von den verletzten Ben Veith, Jacob Funk und Florian Heidt waren alle an Bord und brannten auf ihr erstes Spiel. Von Beginn an merkte man den Spielern die große Nervosität an, die schlussendlich in zahlreichen Fehlwürfen enden sollte. Aber der Reihe nach.
Das Spiel begann gleich mit einem 0:2-Rückstand für die Einheimischen. Über ein 4:6 (10. Minute) und ein 6:10 (16. Minute) lag man nach etwas mehr als 20 Minuten bereits mit fünf Toren in Rückstand (7:12). Schuld waren zu viele Chancen, die teilweise aus besten Lagen ausgelassen wurden. Doch dann steigerte sich Steffen Dold im Tor der Ortenauer. Er entschärfte hintereinander beste Möglichkeiten der Gäste und hielt sein Team so im Spiel. Seine Vorderleute bedankten sich bei ihm, verteidigten konsequenter und fanden im Angriff immer wieder Lösungen, um den ebenfalls starken Balinger Keeper Filip Baranasic zu überwinden. So konnte man den Rückstand bis auf ein Tor zur Halbzeitpause verkürzen. Beim Stand von 13:14 für die Schaben wurde dann die Seiten gewechselt.
„Einfach unglaublich, was wir verworfen haben. Ich glaube man hat gesehen, wie angespannt und nervös die Jungs waren. So kommst du natürlich schnell in Rückstand“, erklärt Headcoach Ole Andersen die erste Halbzeit, findet aber auch lobende Worte: „Sie haben sich berappelt. Zusammen mit Steffen Dold wollten sie das Spiel wieder an sich reisen und wir konnten so mit einem vertretbaren Rückstand in die Pause gehen. Das war hervorragend.“
Die gesamten zweiten 30 Minuten waren anschließend Spannung pur. Die Balinger legten ein oder zwei Tore vor, die Willstätter erkämpften sich wieder den Ausgleich. Aber wieder einmal lässt man gute Chancen liegen und verpasst es so selbst in Führung zu gehen. Letztlich war es Neuzugang Moritz Lanig, der insgesamt ein tolles Spiel gemacht hat, der den Treffer zum 27:27 30 Sekunden vor Abpfiff erzielte.
Auch wenn aufgrund der vielen Fehler mehr zu holen gewesen wäre, zeigte sich Ole Andersen zufrieden mit dem ersten Auftritt seiner Jungs: „Es war ja ein bisschen zu erwarten, dass viele einfache Fehler passieren werden. Es ist eine neue Mannschaft, sie sind noch jung und wollten einfach ihr Bestes geben. An diesen Fehlern werden wir arbeiten, dass wird auch besser werden. Aber die Mentalität meiner Jungs hat mich wirklich beeindruckt. Sie haben nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft.“
„Wenn man nicht einmal führt und am Ende einen Punkt holt, dann ist das ein gewonnener Punkt. Wenn man aber die vielen Fehler betrachtet, dann wäre sicherlich auch ein Sieg möglich gewesen“, zeigte sich der sportliche Leiter Marius Oßwald etwas unentschlossen, was die Bewertung des Spiels angeht und ergänzt: „Wir sind froh, dass wir nicht mit einer Niederlage gestartet sind. Die Jungs haben wirklich gute Aktionen gezeigt und mit ihrer Einstellung und ihrem Kampf diesen Punkt auch absolut verdient. Sie sind eine tolle Mannschaft und machen wirklich Lust auf mehr.“
Es steht also noch viel Arbeit für die Mannschaft von Ole Andersen an. Im nächsten Spiel trifft man auswärts auf den SV Salamander Kornwestheim. Auch hier gab es in den vergangenen Jahren immer enge Spiele, die wieder viel Spannung versprechen lassen.