#WillstättWillsWissen

#WillstättWillsWissen mit Jan Kraft

Es ist Derby-Zeit. Wer würde sich vor dem spannenden Spiel heute Abend gegen den TVS 1907 Baden-Baden besser für ein Interview eignen, als unser Mittelmann Jan Kraft. Jan ist ein Kind der Region und kennt die Sandweirer Rheintalhalle ganz genau. Ihr erfahrt bspw. aber auch einiges über das Leben im Internat. Viel Spaß damit 🙂

Q: Hallo Jan, wie geht es dir? Wie sieht dein Alltag aktuell aus und was machst du neben dem Handball?

Jan: Hi, ich beginne jetzt mein FSJ und bin in diesem Rahem auch an verschiedenen Schulen, um im Sportunterricht zu helfen. Nebenbei trainiere ich noch die Minis. Ansonsten treffe ich mich am Wochenende natürlich auch mit Freunden.

Q: Kannst du uns etwas über deine bisherigen Stationen im Handball erzählen? Was hast du von welchem Verein mitgenommen?

Jan: In Gernsbach (heute HSG MURG) habe ich in den Minis angefangen und dort die Grundlagen mitbekommen. Dabei hatte ich dann ab der C-Jugend ein Doppelspielrecht beim TuS Helmlingen, bei dem ich nochmal einiges lernen durfte. Beispielsweise, dass man durch Kampf und Leidenschaft eventuell fehlende Klasse wettmachen kann. Bei den Rhein-Neckar-Löwen bekam ich dann handballerisch, sowie athletisch, einige Dinge mit auf den Weg, die mich nochmal deutlich besser gemacht haben.

Q: Du warst im Handball-Internat der Rhein-Neckar-Löwen. Wie war dein Tagesablauf im Internat? Wie war dein Alltag dort? Wie war die Kombination aus Schule und Sport? Nimm uns bitte einmal mit in das Leben eines jungen Spielers in einem Sportinternat.

Jan: Um 6:30 Uhr hieß es aufstehen und fertigmachen für die Schule, um 7:00 Uhr war ich dann auch schon auf dem Weg dorthin. Durch den Verein wurde uns 2x die Woche Mittagstraining ermöglicht, d.h. wir konnten die eigentlich vor dem Abendtraining liegende Krafteinheit, plus extra Wurftraining, schon mittags absolvieren. Am Abend war dann natürlich täglich Training und am Wochenende ein Spiel.

Q: In der letzten Saison konntest du mit deiner A-Jugend die deutsche Meisterschaft feiern. Was war das für ein Erlebnis?

Jan: Das war unglaublich. Wir hatten uns einfach in einen Rausch gespielt und mit unserem Tempo-Handball alle begeistert. Am Ende hatten wir einfach nur noch den Titel vor Augen. Ihn schlussendlich auch zu gewinnen, war für uns alle das Größte.

Q: Jetzt bist du in der Ortenau. Wie hast du dich bisher eingelebt? Wie fühlst du dich in unserer tollen Region, in Willstätt und in unserem Verein?

Jan: Eingelebt habe ich mich schon super, das liegt, zugegeben, wahrscheinlich auch daran, dass ich mit Helmlingen schon einen Verein aus dem direkten Umfeld kannte. Aber der Verein und alle Leute, die dazugehören, haben mir den Start deutlich vereinfacht.

Q: Du wohnst in einer WG mit Max Hartz. Wo liegen für dich die größten Unterschiede zwischen eurer WG und deinem früheren Leben im Internat?

Jan: Tatsächlich im Kochen und Waschen. Jetzt kümmere ich mich mit Max selbst darum und im Internat wurde alles für uns erledigt.

Q: Was zeichnet dich als Spieler aus? Was zeichnet dich als Mensch ganz privat aus?

Jan: Als Spieler würde ich sagen mein Ehrgeiz, da ich jedes Spiel, auch im Training, gewinnen will. Zudem meine Übersicht und die verschiedenen Wurfvariationen. Abseits des Spielfelds bin ich eher das Gegenteil. Ich bin eher ruhig und auch gerne spontan.

Q: Was würdest du gerne als Spieler und ganz allgemein in deinem Leben erreichen oder erleben?

Jan: Als Spieler möchte ich natürlich so hoch kommen wie möglich. Wie hoch das sein wird, weiß man natürlich nie. Aber ich möchte einfach am Ende sagen können, ich habe alles gegeben. Privat mache ich mir noch nicht so viele Gedanken, ich bin ja noch jung 🙂

Q: Heute steht das Derby gegen Baden-Baden an. Den Gerüchten nach hatten auch sie großes Interesse an dir. Warum hast du dich damals für uns entschieden?

Jan: Aufgrund der professionellen Struktur und der Möglichkeiten im Verein. Nicht viele Vereine können Vormittagstraining anbieten. Das ist einfach nochmal eine größere Chance sich individuell verbessern zu können.

Q: Wenn wir schon beim Derby sind. Du kommst ursprünglich aus der näheren Umgebung von Sandweier. Was bedeutet das Derby für dich und macht dieser Umstand es etwas spezieller für dich?

Jan: Als kleiner Junge war ich mit meinen Eltern oft bei den Oberligaspielen in Sandweier und hatte damals schon den Wunsch bei so einer tollen Stimmung zu spielen. Deshalb freue ich mich extrem auf das Derby, zumal ich auch ein paar aus der Mannschaft von der Auswahl her noch kenne.

Q: Hast du einen Tipp für das Match gegen Baden-Baden und möchtest du unseren Fans zum Abschluss noch etwas sagen?

Jan: Ich würde mich riesig über viele Zuschauer und Fans bei jedem Heimspiel freuen, das pusht die ganze Mannschaft jedes Mal, wenn man sieht wie viele Leute uns Handball spielen sehen wollen. Tipps habe ich eigentlich keine, außer einen kühlen Kopf zu bewahren.