Kurz vor Schluss geführt, ein Unentschieden in der Hand und am Ende dennoch mit 31:30 verloren.
Ein Handball-Spiel geht 60 Minuten. Das mussten die Handballer des ortenauer Drittligisten am vergangenen Samstag in einer gut gefüllten Ludwig-Jahn-Halle beim Derby gegen die SG Köndringen-Teningen wieder lernen.
Nach dem man eine Woche zuvor bereits das Derby gegen den TVS 1907 Baden-Baden verloren hatte, wurde unter der Woche viel gesprochen und Aufarbeitung betrieben. Das Ergebnis war zu Beginn des Spiels auch sichtbar.
Angeführt von einem guten Felix Krüger, der die ersten drei Treffer für seine Mannschaft erzielte, glich der TV Willstätt die ersten beiden Führungen der Hausherren aus und übernahm dann selbst die Führung. So entwickelte sich ein enges Spiel, in dem die Ortenauer bis zur 10. Spielminute die vorlegende Mannschaft waren. Einfache Spielzüge, weniger Tempo, aber dafür ein bestens aufgelegter Vincent Lutz im Tor sorgten immer wieder für Tore und Ballgewinne und so konnten die sich langsam einschleichenden Fehler ausgeglichen werden. Das Spiel wogte vor sich hin und die SG konnte in der 25. Minuten mit zwei Treffern in Führung gehen (13:11). Doch die wieder hervorragend kämpfenden Gäste aus dem Hanauerland kamen zurück, gingen selbst nochmals in Führung (13:14/28. Minute) und anschließend beim 15:15 mit einem Unentschieden in die Pause.
„Wir wollten einfacher spielen. Das ist uns gelungen. Zwar hatten wir kaum Tempo nach vorne, aber dadurch konnten wir die Fehlerzahl gerade in den ersten 20 Minuten herunterfahren. Vincent hat im Tor ein paar wichtige Bälle gehalten und so dafür gesorgt, dass wir auch Fehler ausgleichen konnten“, analysiert Headcoach Ole Andersen die erste Halbzeit.
Die zweite Halbzeit gleicht einem Spiegelbild der ersten Spielhälfte. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Nach dem die Teninger um Cheftrainer Michael Schilling in der 35. Minute mit 20:17 davongezogen waren, konnten die Gäste erneut ausgleichen und ihrerseits auf drei Treffer davonziehen (24:27/ 49. Minute). Doch auch die Einheimischen kämpften hervorragend und glichen wieder aus.
Beim Stand von 30:30 und noch 25 zu spielenden Sekunden hatten die Willstätter im letzten Angriff des Spiels die Chance sich mit zwei Punkten zu belohnen. Oder wenigstens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Doch es sollte anders kommen.
Zunächst war durch einen technischen Fehler von Maximilian Hartz, der ansonsten ein gutes Spiel machte, die Chance auf den Sieg dahin. Kreisläufer Yannick Ludwig verhinderte anschließend das schnelle Ausführen des Freiwurfes zwei Sekunden vor Schluss. Nach kurzer Besprechung entschieden die Schiedsrichter regelkonform auf Siebenmeter, den dann Maurice Bührer, mit dem letzten seiner insgesamt neun Tore, sicher verwandelte und seiner Mannschaft so den Sieg bescherte.
„Das war wirklich kein schönes Spiel, aber wir haben gekämpft bis zum Umfallen. Man hat gemerkt, dass wir den Abstiegskampf annehmen wollen. Darunter leiden wir natürlich in unseren Möglichkeiten, weil wir mehr auf Sicherheit im Spiel aus sein müssen. Letztlich verlieren wir teilweise auch verdient. In den richtigen Momenten denken wir nicht mit und dann passieren solche Situationen wie am Schluss. Das ist schade“, so ein enttäuschter Ole Andersen, der seinem Spieler aber nicht böse ist: „Das ist der Sport, Yannick wird aus dieser Situation lernen. Er ist ein guter Junge und ich bin froh, dass er bei uns ist. Er ist jetzt natürlich am meisten enttäuscht, aber wir bauen ihn wieder auf.“