Gegner Oftersheim/Schwetzingen ist nach dem Trainer-Rücktritt eine große Unbekannte.
Am Samstag heißt es alles oder nichts in der Hanauerlandhalle in Willstätt. Nach fünf Spielen stehen lediglich ein Unentschieden, aber vier Niederlagen zu Buche. Der Saisonstart ist damit alles andere als geglückt und mit Blick auf die restlichen Gegner in der Hinrunde, fast alle aus dem oberen Regal der Liga, ist der Ernst der Lage allen Beteiligten klar. Gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen muss am Samstag, 15.10.2022, um 20:00 Uhr in der heimischen Hanauerlandhalle gewonnen werden. Schließlich würde ein Sieg den Anschluss an den rettenden zehnten Platz bedeuten.
„Unser Weg und unser Konzept ist nach wie vor richtig und es war klar, dass es eine schwere Saison wird. Mit einem solchen Fehlstart habe ich allerdings nicht gerechnet. Wir brauchen uns nichts vormachen, jetzt müssen dringen Punkte her“, zeigt sich der sportliche Leiter Marius Oßwald enttäuscht vom Saisonbeginn seiner Mannschaft, nimmt diese aber auch in Schutz: „Ich vertraue unseren Jungs, dass sie es schaffen, das Ruder noch herumzureißen. Sie müssen sich jetzt die Erfolgserlebnisse erkämpfen und selbst aus diesem Tief wieder heraus kommen. Die Entwicklung und der Kampf stimmt, nur die Ergebnisse nicht.“
Der Gegner in diesem wichtigen Match, die HG Oftersheim/Schwetzingen, ist eigentlich keine Unbekannte. Über die Qualität von Spielern wie Max Barthelmeß und Florian Burmeister oder Christian Wahl und Lukas Sauer weiß jeder Bescheid. Allerdings ist im Laufe der Woche überraschend Thorsten Schmid als Headcoach der HG zurückgetreten. So ist auf einmal nicht mehr ganz klar, in welchem System und mit welcher Philosophie die Mannschaft am Samstag antreten wird. Der Rücktritt ihres Cheftrainers bedeutet aber auch, dass die Mannschaft extrem motiviert sein und einen absoluten Siegeswillen zeigen wird, schließlich steht sie nun in der Verantwortung.
„Der Rücktritt von Thorsten Schmid macht es natürlich nicht leichter, sie auszurechnen. Allerdings tun wir aktuell gut dran, wenn wir mehr auf uns und unsere Baustellen schauen. Deshalb weiß ich nicht, ob uns das irgendwie beeinflussen kann. Allerdings werden die Oftersheimer, die über viel Qualität verfügen, jetzt noch engagierter zu Werke gehen, als sie es grundsätzlich immer gemacht haben“, so der Willstätter Trainer Ole Andersen.
Körperlich robust und mit viel Spielwitz, wie beispielsweise durch Lukas Sauer, kämpfen die Oftersheimer üblicherweise um die Punkte. Dem gilt es etwas entgegenzusetzen, wie sich Ole Andersen bewusst ist: „Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Es gibt dazu keine Alternative. Wir müssen präsent sein und hart in der Abwehr spielen. Und im Angriff erwarte ich, dass wir die leichten Fehler endlich abstellen. Wenn wir das schaffen, dann werden wir auch gewinnen. Ich glaube an meine Mannschaft und bin sicher, dass wir die positive Entwicklung fortführen werden.“
Der wichtige erste Saisonsieg, der zu einem Aufwärtstrend und vielleicht noch ein paar Überraschungen in der Hinrunde führen soll, muss also am kommenden Samstag eingefahren werden. Alternativen dazu gibt es nicht, wenn man nicht frühzeitig den Anschluss verlieren möchte. Eine gute Trainingswoche, das unbestreitbare Potenzial der Spieler und ein intaktes Mannschaftsgefüge halten die Hoffnung auf diesen Befreiungsschlag zu Recht am Leben. „Die Jungs können ja alle Handball spielen. Sie machen sich nur in den entscheidenden Situationen selbst das Leben schwer. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen werden“, zeigt sich Marius Oßwald überzeugt von einem erfolgreichen Auftritt seiner Mannschaft.
Auf Seiten der Willstätter sind keine Ausfälle zu beklagen, sodass Ole Andersen, abgesehen von den beiden an den Oberligisten TuS Altenheim verliehen Talente Jacob Funk und Florian Heidt, alle Mann an Bord hat.