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Der TV Willstätt kann doch noch gewinnen

Unbändige Freude nach dem lange herbeigesehnten ersten Saisonsieg des TV Willstätt gegen den HC Oppenweiler/Backnang.

Die Hanauerlandhalle in Willstätt stand kopf. Der letzte Sieg in einem Pflichtspiel der Ortenauer lag schon einige Zeit zurück. Im letzten Saisonspiel konnte die TGS Pforzheim geschlagen und die Klasse gehalten werden. Anschließend folgten ein Unentschieden und zahlreiche knappe und vermeidbare Niederlagen. Diese Serie hat nun ein Ende gefunden. Nach einem furiosen Comeback und großem Kampf schlug der TV Willstätt den absoluten Aufstiegsfavoriten HC Oppenweiler/Backnang mit 31:29.

Der Beginn des Spiels ließ bei vielen Zuschauern in der Halle die Hoffnung auf eine Überraschung allerdings schnell schwinden. Nach knapp drei Minuten, einem 0:3-Rückstand und teilweise haarsträubenden Fehlern sah sich Trainer Rudi Fritsch gezwungen, seine Mannschaft mit einer Auszeit wachzurütteln. Diese Auszeit zeigte schnell ihre Wirkung. Über das 1:4 in der 6. Spielminute und ein 4:6 in Minute acht, konnte Yannick Ludwig endlich den Ausgleich zum 6:6 (10.) erzielen. Gerade der Ex-Willstätter Daniel Schliedermann drehte in den ersten 20 Minuten richtig auf und zeigte an alter Wirkungsstätte seine Qualitäten.

Doch leider belohnte sich der TV Willstätt einmal mehr nicht für seine gute Abwehrarbeit und tollen Szenen im Angriff. Zu viele Pässe gingen ins Aus und zu viele Würfe aus besten Lagen konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden. So geriet man nach einer kurzen Phase wieder in Rückstand. Dies sollte sich bis zur Halbzeit auch nicht mehr ändern. Beim Stand von 12:15 ging es für beide Mannschaften in die Kabinen.

„Die erste Halbzeit war eigentlich wie immer. Wir verteidigen gut und spielen auch im Angriff von Woche zu Woche deutlich besser. Aber dann, wenn du die Belohnung nur noch einsammeln musst, verwerfen wir oder spielen Pässe ins Nichts. So kämpfen wir uns wieder heran, um anschließend wieder einem Rückstand von teilweise fünf Toren hinterher zu laufen“, so der Sportliche Leiter des TV Willstätt, Marius Oßwald, zur ersten Halbzeit.

Nach der Pause wurde es anfänglich auch nicht besser. Zwar machte auch der HCOB, trotz seiner enormen Qualität im Kader, einige Fehler, aber der TV Willstätt schaffte es nicht, diese auszunutzen. Das Spiel plätscherte, mit einem für den HC Oppenweiler/Backnang komfortablen Polster von drei Toren, vor sich hin. Steffen Dold verhinderte mit seinen Paraden immer wieder einen größeren Rückstand.

In der 45. Minute schienen die Willstätter allerdings genug zu haben. Die Abwehr, die von Beginn an gut stand, rührte jetzt endgültig Beton an und was dennoch hindurch kam, wurde oftmals die Beute des mittlerweile eingewechselten Maxime Duchêne. Im Angriff gingen die Pässe nicht mehr ins Seitenaus, sondern zum eigenen Mitspieler, mit Selbstvertrauen ging man zum Tor und war damit auch erfolgreich. So glichen die Jungs von Rudi Fritsch zunächst aus (23:23/47.) und gingen dann selbst zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung (25:24/49.). Diese Führung wurde bis zum Ende nicht mehr abgegeben und so konnte man verdient einen 31:29-Heimsieg feiern.

Der beste Spieler an diesem Abend war Felix Krüger. Neben seinen elf Toren schaffte er mit viel Mut, Wille und Zug zum Tor auch viele Räume für seine Mitspieler. Auch Jan-Phillip Valda hat nach einer schweren Zeit sein Qualität auf das Feld gebracht und in der heißen Phase des Spiels mehrere seiner letztlich fünf Tore erzielt. Aber auch Maximilian Hartz, der zum ersten Mal auf der Mitte-Position eingesetzt wurde, führte toll Regie und zog mit seiner Dynamik mehrere Gegenspieler auf sich.

„Das war unglaublich. Man hatte das Gefühl, die Jungs wollten jetzt endlich zeigen, dass sie mehr können, als wir in den letzten Wochen gesehen haben. Sie wollten sich beweisen, dass sie gewinnen können, egal gegen wen. Wir haben in den letzten 20 Minuten gesehen, was diese Mannschaft leisten kann, wenn sie nur diese einfachen Fehler weglässt. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft, dass sie sich nach dieser schweren Zeit so stark zurückgemeldet hat“, ergänzt ein sichtlich erleichtertet Marius Oßwald, der auch Interimstrainer Rudi Fritsch ein Sonderlob ausspricht: „Rudi macht hier eine fantastische Arbeit. Der Sieg ist ein ganz großes Stück weit ihm zu verdanken. Deshalb, auch von mir: Danke Rudi!“