#WillstättWillsWissen

#WillstättWillsWissen mit Frank Klomfass

Nach langer Pause haben wir wieder ein #WillstättWillsWissen für euch. Und das aus gutem Grund. Unser Torwart-Trainer Frank Klomfass hat erfolgreich die Prüfung zum DHB-Torwarttrainer bestanden. Wir haben ihm hierzu ein paar Fragen gestellt. Herzlichen Glückwunsch Frank!

Q: Guten Morgen Frank, herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen DHB-Torwarttrainer-Prüfung. Wie fühlst du dich damit?

Frank: Hallo und vielen Dank! Mir geht’s gut, ich fühle mich mit der bestandenen Prüfung gut und bin natürlich auch ein bisschen stolz darauf.

Q: Kläre uns doch mal auf, wie lautet deine offizielle Bezeichnung jetzt?

Frank: Ich habe jetzt die Torwart-Trainer Lizenz des DHB (Deutscher Handballbund) erworben. Das ist eine spezielle Ausbildung die vom DHB einmal jährlich angeboten wird. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Torhüter-Trainer aus dem Leistungsbereich. Gleichzeitig dient diese Fortbildung auch als Verlängerung meiner Trainer B-Lizenz die ich 2016 gemacht habe.

Q: Kannst du uns von deinem Weg bis zur bestandenen Prüfung erzählen? Wen durftest du kennenlernen? Welche Aufgaben hast du bekommen?

Frank: Zwei Präsenz-Wochenenden in Hennef und Großwallstadt, mehrere E-Learning Phasen und eine Langzeitaufgabe als Hausaufgabe mussten erfolgreich absolviert werden. Diese Langzeitaufgabe war gleichzeitig auch die Prüfungsaufgabe.

Geleitet wurde die Ausbildung vom leitenden Torhüter-Trainer des DHB, Mattias Andersson und Clara Woltering. Katja Schülke hat zum Thema Sport-Psychologie referiert. Mit diesen dreien war die geballte Kompetenz von 512 (!) Länderspielen und geschätzten 1000 Bundesligaspielen vorhanden. Das war schon beeindruckend. Es gab viele weitere Referenten u.a. der leitende Athletik-Trainer des DHB, David Groeger oder der Torhüter-Trainer der Rhein-Neckar-Löwen Junioren, Patrick Jahnke.

Wir hatten ein wirklich tolles Teilnehmerfeld. Von der ersten, zweiten und dritten Liga, über Trainern aus den Nachwuchs-Leistungszentren, war alles vertreten.

Q: Wie kam es, dass du dich entschieden hast, diese Prüfung/Lehrgang zu machen? Was hast du dir davon erhofft und sind deine Hoffnungen einigermaßen erfüllt worden?

Frank: Ich möchte mich als Trainer immer verbessern und habe mir von der Weiterbildung natürlich viel Input, weitere Ideen und nicht zuletzt auch neue Kontakte in der Handball-Szene versprochen. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ich durfte viele neue Methoden, Ansichten und wirklich nette und handballverrückte Leute kennenlernen.

Q: Kannst du uns deinen Highlight-Moment während dieser Zeit erzählen?

Frank: Ganz klar der Freitag Nachmittag in Großwallstadt. Gleich nach der Begrüßung und dem organisatorischen Teil wurden meine Trainings-Videos als erste überhaupt der ganzen Gruppe gezeigt und besprochen. Mattias Andersson hat dann auch gleich gesagt, dass ich bestanden habe. Eine Stunde davor erhielt ich einen Anruf von meiner Tochter, die mir überglücklich erzählte, dass Sie Ihren gewünschten Ausbildungsplatz bekommen hat. Da kannst du dir vorstellen, dass ich am Freitagabend das ein oder andere isotonische Getränk zu mir genommen habe.  

Q: Was hast du jetzt vor? Mit deinem neuen Wissen nochmal als aktiver Spieler angreifen?

Frank: Haha…! Quatsch! Natürlich nicht. Das ist Geschichte und das ist auch gut so. Man hat nach einem Training oder Spiel einfach viel weniger Schmerzen wie die Spieler.

Q: Nun einmal ganz allgemein: Wie siehst du das TW-Trainining? Kommt es, speziell in der Jugend, zu kurz?

Frank: Ja, definitiv! Alle wissen um die Bedeutung dieser Spielposition im Handball. Torhüter machen in der Regel den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Aber nur die wenigsten Vereine haben einen speziellen Trainier für diese wichtige Position. Ich finde der Fußball ist hier deutlich weiter. Gefühlt hat jeder Kreisliga-Verein einen eigenen Torhüter-Trainer. Sinnvoll ist es auch so früh wie möglich mit dem speziellen Training anzufangen. Ich darf aktuell einmal die Woche für ca. 1 Stunde in der D-Jugend meines Sohnes die Torhüter trainieren. Das macht Spaß mit diesen jungen Kerls zu arbeiten!

Q: Was zeichnet dich als Torwart-Trainer aus? Was machst du vielleicht, was andere nicht machen?

Frank: Das sollen andere beurteilen. Ich versuche so individuell wie nur möglich mit meinen Torhütern zu trainieren, denn jeder ist anders. Sportlich wie persönlich. Ich möchte das Training auch immer interessant halten. Beispielsweise bringe ich immer wieder mal neue Trainingsgeräte mit. Wenn ich es für gut erachte, wird das dann ins Repertoire aufgenommen. Wenn nicht, dann war es eben ein Versuch.

Q: Wie zufrieden bist du aktuell mit deinem Torwart-Training und vor allem deinen Torhüter bei unseren Profis, aber auch in unserer Jugend?

Frank: Ich bin immer dann zufrieden, wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind und die Torhüter ihren Beitrag zu diesem Erfolg leisten konnten. Da die bisherigen Erfolge in dieser Saison recht überschaubar waren, werden wir umso härter weiterarbeiten, um am Ende irgendwie den Klassenerhalt zu schaffen.

Die Leistung von Maxime Duchene beim Heimsieg gegen Neuhausen war „brutal“, 42% gehaltene Würfe sind ein Top Wert! Steffen Dold und Vincent Lutz haben in dieser Saison auch gute Leistungen gezeigt. Darauf bauen wir auf und gehen das nächste Spiel in Pfullingen an.

Perspektivisch haben wir mit Louis Welle ein Torhüter-Talent in unserer Jugend, das seit dieser Saison regelmäßig bei der Drittliga Mannschaft trainiert. Man erkennt im Bereich Grundtechnik und Positionierung eine gute Entwicklung, es macht Spaß mit ihm zu arbeiten. Weitere junge Torhüter stehen in den Startlöchern und werden in den nächsten Jahren heranreifen.

Q: Letzte Frage: Was möchtest du unseren Fans noch sagen?

Frank: Bitte unterstützt uns weiter so emotional, lautstark und vor allem so zahlreich wie bisher. Gemeinsam zum Klassenerhalt! Aus Willstätt, für die Ortenau!