Illia Hreblev TV Willstätt
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Willstätt beißt sich durch – 27:30 (13:17) in Herrenberg

In einer bis zum Schluss ausgesprochen engen Oberliga-Partie behielt der TV Willstätt die Nerven.

Willstätt war ohne seinen etatmäßigen Kreisläufer angetreten, Philip Wastl war ins Nationalteam von Österreich abberufen worden.
„Wir wollten gewinnen und das haben wir gemacht“, teilte Willstätts Trainer Robin Haller in der Pressekonferenz nach dem Spiel mit. Das Spiel verlief nach einer kurzen Phase des Abtastens und einem anfänglichen Rückstand, im Nachgang für den TV Willstätt.

Die SG H2Ku Herrenberg hatte in den ersten Spielminuten den Vorteil des doppelten Überzahlspiels (Ludwig 2. Minute / Gutfreund 5. Minute), sowie eines Siebenmeters nicht nutzen können. Dodig, Hartz, Oßwald und Hreblev konnten in der Folge die anfängliche 2:1 Führung der Gastgeber in ein 2:5 Rückstand umwandeln und meldeten mit dieser eigenen Führung, nachdrücklich den Anspruch auf die Punkte an.

Die Hausherren hatten allerdings auch ihre Chancen, fanden aber oft in Maxime Duchêne ihren Meister. Daher verwunderte es niemand in der Markweghalle, dass eine nachfolgende, bessere Chancenverwertung der SG H2Ku Herrenberg, zum zwischenzeitlichen 6:7 führte. Willstätt hatte nun seinerseits beste Möglichkeiten ausgelassen. „Da bekommen wir ein paar blöde Tore, die etwas weh getan haben“, so Willstätts Trainer Robin Haller zu dieser Situation. Doch seine Mannschaft legte eindrucksvoll nach, Dodig, Valda und Krüger zeichneten sich für das 6:10 verantwortlich.

Willstätt gelang es sogar weiteren Druck aufzubauen und wie beim 12. Treffer zu zaubern. Illia Hreblev nahm sich die Frechheit einen Tempogegenstoß gegen den ehemaligen slowenischen Nationaltorhüter Primož Prošt mit einem Rückhandwurf abzuschließen. Doch die Freude währte nicht lange, nach 19 Minuten verletzte sich der bis dahin dreifache Torschütze Dinko Dodig, beim Torwurf und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Haller musste intern umstellen, brachte Max Hartz auf der linken Außenposition, der auf dem für ihn ungewohnten Terrain seine Sache gut machte. Beim 8:14 sah es nach einer klaren Angelegenheit für den TV Willstätt aus, doch die Einwechslung von Georg Mohr ins Tor der Herrenberger zeigte vor der Halbzeit Wirkung. Haller nahm beim 12:15 erneut eine Auszeit und sorgte damit für Ruhe in den eigenen Reihen.

Hartz und Hreblev erhöhten nach der einminütigen Spielpause zum 12:17, doch den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit setzte Kenneth Stiegen. Mit einem Gardemaß von 2,04 m trat Stiegen nach dem Halbzeitpfiff zum direkten Freiwurf an und hämmerte den Ball zum 13:17 über die Willstätter Mauer hinweg in den Torwinkel, bevor es in die Kabinen ging.

Dieser Nadelstich vor dem Seitenwechsel gegen Willstätt, wirkte für die Herrenberger euphorisierend. Schon in der 36. Minute war der Vorsprung auf zwei Tore geschrumpft; doch Willstätt hielt dagegen und kam nach dem 18:20 wieder zu einem beruhigenden 21:25 (45.). Die Hausherren ließen jedoch nicht locker und waren beim 26:27 wieder auf Tuchfühlung gegangen. Erneut nutzte Robin Haller eine Auszeit optimal. Valda mit starkem Antritt und Hartz sorgten danach mit dem 26:29 für die Vorentscheidung, Oßwald mit dem 27:30 für den Endstand.

„Nach Dodigs Verletzung und nach der Disqualifikation von Ludwig fehlte mir der Mittelblock. Krüger und Oßwald übernahmen diesen Part, Gutfreund ergänzte zeitweise. Die gegenseitige Unterstützung in der Abwehr funktionierte phasenweise gut, insgesamt bin ich mit der Abwehrleistung zufrieden“, gab Haller nach dem Spiel an. Sein Gegenüber, Fabian Gerstlauer, hatte in der letzten Minute noch eine Rote Karte erhalten und haderte auch noch in der Pressekonferenz mit den Schiedsrichtern: „Es ist nicht das Ganze Wert über die Leistung der Schiedsrichter zu reden“.

Für Haller indes zählte nur der Sieg, er sieht aber bei seiner Mannschaft noch Luft nach oben. Einige verlorene 1-1 Situationen und lange Querpässe bei einer offensiven Abwehr, sowie die Verwertung von klaren Torchancen waren dann doch noch einige Kritikpunkte, die genannt wurden.

SG H2Ku Herrenberg: Sven Schmitt 8/6, Sven Jacobs 4, Leon Fischer 4, Valentin Mosdzien 3, Kenneth Stiegen 3, Finn Böhm 3, Lukas Mäußnest 2, Georg Mohr, Lukas Bechinka, Primož Prošt, Marvin Georg, Philipp Wanner, Peer Wisst, Michael Elsner, Fabian Gerstlauer, Jürgen Beierlein, Joshua Stöffler.

Gelb: Mäußnest, Gerstlauer
Zeitstrafen: Böhm, Schmitt (2), Mäußnest (2) Gerstlauer.
Disqualifikation: Gerstlauer

TV Willstätt: Jan-Philipp Valda 7, Maximilian Hartz 6, Noah Benjamin Streckhardt 3/3, Antoine Gutfreund 3, Illia Hreblev 3, Dinko Dodig 3, Marius Oßwald 2, Felix Krüger 2, Joffrey Bonnemberger 1, Steffen Dold, Maxime Duchene, Yannick Ludwig, Vincent Lutz, Frederik Beker, Frank Klomfass, Robin Haller, Anja Siebeneicher.

Gelb: Oßwald, Haller
Zeitstrafen: Ludwig (3), Hreblev, Krüger, Gutfreund (2), Oßwald.
Disqualifikation: Ludwig (3×2 Min.)
Schiedsrichter: Matthias Flaig, Patrik Papke