Der TV Willstätt befindet sich auf der Suche nach einem Weg aus der Abwärtsspirale.
Die aktuelle Lage beim Oberligisten ist lediglich eine Momentaufnahme, doch arbeitet man beim TV Willstätt akribisch, um Lösungen für die aktuelle Misere zu finden. Die Tabelle oder eventuelle Rechenbeispiele wären zur Halbzeit der Vorrunde Prognosen, die keinen Wert haben.
Gerade der erneut anstehende Gegner aus Schwäbisch Gmünd liefert die Grundlage für diese Feststellung. Mit einer Serie von 7:1 Punkten hievte man sich aus dem Tabellenkeller und überflügelte letztendlich auch den TV Willstätt. Während man das 38:33 gegen Herrenberg noch als zu erwartend bezeichnen konnte, war das Abschneiden gegen die Drittligaabsteiger SG Köndringen/Teningen, TVS 1907 Baden-Baden und dem TV Willstätt wohl auch für TSB-Trainer Michael Stettner eine Überraschung. „Der Gegner wird da weiter machen, wo es in der Hanauerlandhalle geendet hat, das müssen wir unterbinden“, erklärt hierzu TVW-Trainer Robin Haller.
Am Ende der Vorrunde wird auch gewichtig sein, wer sich in der Auf- oder Abstiegsrunde wieder finden wird. Der Oberliga-Modus unterscheidet am Ende der Vorrunde zunächst nach dem Tabellenplatz, dann allerdings auch nach den Punkten gegen jene Mannschaften, die sich in der gleichen Gruppe der möglichen vier Auf- oder fünf Absteiger wieder finden wird.
Der Ausfall von Stammtorhüter Maxime Duchêne drückte die Stimmung beim TV Willstätt vor dem Hinspiel in der Hanauerlandhalle. Doch an seinen Vertretern, Steffen Dold und Vincent Lutz, die Gründe für die 29:37 Niederlage auszumachen wäre zu einfach, meist sahen sich Beide einem direkten Duell mit den TSB-Werfern ausgesetzt. Doch was kann eine Mannschaft innerhalb von neun Tagen ändern, um Revanche nehmen zu können? „Man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass einer aus dem Kollektiv heraussticht, das Kollektiv muss funktionieren. Das Team muss die Vorgaben richtig umsetzen, klaren Kopf bewahren und mit 100protzendiger Überzeugung sich der Aufgabe stellen“, so Haller.
Ein Auswärtssieg wäre gut fürs eigene Ego und so eine Art von Wiedergutmachung, vielleicht auch der Start in eine bessere Rückrunde. Gründe genug, die sich die erfahrenen Spieler des TV Willstätt zu Gemüte führen können. Kritik an einzelnen Spielern zu üben wäre der falsche Weg. „Die Mannschaft verliert zusammen, die Mannschaft gewinnt zusammen“, war auch der Tenor im Umfeld des TV Willstätt.
16 der ursprünglichen 19 Spieler stehen Robin Haller noch zur Verfügung. Maxime Duchêne und Noah Benjamin Streckhardt fallen längerfristig verletzt aus, Jacob Funk widmet sich, wie berichtet, seinem Studium. Trotzdem wurde das Saisonziel noch nicht zu den Akten gelegt. Mit den Spielern wurden Gespräche geführt. In den verbleibenden acht Spielen kann noch viel passieren, dies zeigt die Oberliga an jedem Spieltag.
Haller bemängelte, dass man auch gegen Mannschaften in Augenhöhe den Kürzeren gezogen hätte und man sich nicht wundern darf, wenn man 20 Bälle verwirft, dass einfache Gegentore daraus resultieren: „Das Spiel geht bei 0:0 los. Wir wissen was auf uns zukommt, wir sind zum Siegen verdammt, wir brauchen die Punkte.“