Frederic Beker TV Willstätt
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Vermeidbare Niederlage für den TV Willstätt

29:31 (15:17) – Willstätt versäumt es die notwendige Leistung für einen Sieg vollends auf die Platte zu bringen.

Ein Statement zum Spiel fiel Spielertrainer Robin Haller nach der Niederlage sichtlich schwer. Tatsächlich kann man dieses Spiel nur schwer einordnen. Von Druck und Nervosität fehlte beim TSV Weinsberg jegliche Spur, obwohl sie mit Jan König auf den Toptorschützen aus dem Hinspiel verzichten mussten. Dagegen hatte man beim TV Willstätt nie den Eindruck, dass man nochmals alles in die Waagschale werfen würde, um diesen vermeintlichen personellen Nachteil der Gastgeber nutzen zu wollen.

Selbst musste man auf Antoine Gutfreund verzichten, doch es fehlten dem Team von Robin Haller die Ideen, es gab kaum erfolgreiche zusammenspiele in den Willstätter Reihen. Schon in der Anfangsphase waren 18-19 Ballkontakte zu registrierte, welche mit einem Verlegenheitswurf beendet wurden. „Jede Woche halten die Torhüter gut gegen uns, dies liegt aber vorwiegend an uns“, bemängelte Haller die Qualität der Würfe durch seine Spieler. Tatsächlich erschlich auch die wenigen mitgereisten Willstätter Zuschauern das Gefühl, dass Würfe mit zu wenig Überzeugung ausgeführt wurden und damit eine leichte Beute von Weinsbergs Torhüter Stefan Koppmeier wurde, ohne dessen starke Leistung schmälern zu wollen.

So wirkte das Willstätter Spiel von Beginn an schleppend, obwohl sich Weinsberg nie richtig absetzen konnte. Der Zugriff, insbesondere auf der rechten Willstätter Abwehrseite war in der ersten Halbzeit nicht gut, Maximilian Schulze und Simon Schrempf wurden zu viele Freiräume eingeräumt. So hielt eine anfängliche Führung des TV Willstätt nur bis zur siebten Minute, das Blatt sollte sich im gesamten Spielverlauf aber nicht mehr wenden.

Weinsberg wirkte zielgerichteter, dynamischer und manchmal auch eleganter im Spielaufbau und hielt die statisch wirkenden Willstätter stets auf Distanz. Mehrmals konnte der TV Willstätt nach Rückständen wieder aufrücken, doch fehlte die letzte Konsequenz, um Weinsberg tatsächlich gefährlich zu werden. „Ich bin extrem enttäuscht von der Art und Weise der Niederlage“, erklärte Haller, der sogar mögliche Chancen auf den Sieg für gegeben ansah.

In die Halbzeit ging es mit einer 17:15 Führung der Hausherren, Robin Mahl verwandelte einen Siebenmeter nach dem Ablauf der ersten 30 Minuten.

Dass die Weinsberger weiter davonziehen könnten, der sollte sich nicht getäuscht fühlen. Beim 21:16 schien das Spiel frühzeitig zu kippen. Die gute Phase der Gastgeber war allerdings nicht von langer Dauer, da der TV Willstätt nach der Einwechslung von Torhüter Steffen Dold, schnell antwortete und beim 21:20 wieder Kontakt aufnahm. Doch gerade dieser Spielabschnitt bestätigte die spielerischen Möglichkeiten der Haller-Sieben. Trotz Zeitstrafen gegen Ludwig und Krüger hatte man den Rückstand aufgeholt.

Es war allerdings nur ein Strohfeuer, was der erneute Rückstand zeigte. Weinsberg zog auf 26:20 mit einfachen Toren davon, Willstätt leistete sich wieder unvorbereitete Würfe und fiel damit in alte Muster zurück. Nach 45 Minuten wechselte sich Robin Haller selbst ein und führte den TV Willstätt nochmals auf 27:26 heran. Da Willstätt in der Folgezeit zu viele Chancen ungenutzt ließ, hatte Weinsberg beim 30:26 alle Asse in der Hand. Dinko Dodig und Robin Haller verkürzten nochmals, doch eine taktische Auszeit der Gastgeber sicherte den 31:29 Erfolg.

Es war eine verdiente, aber vermeidbare Willstätter Niederlage. Steffen Dold hatte einige wichtige Bälle pariert, sodass sich seine Vorderleute wieder herankämpfen konnten, insgesamt 31 Gegentore standen dennoch in der Kritik.

Trotz der Niederlage konnte der TV Willstätt vorerst den fünften Tabellenplatz in der Oberliga halten.

„Es passieren Dinge mit denen bin ich nicht d’accord bin, wir müssen uns aber der bitteren Realität stellen, auch wenn diese schwer zu verdauen ist“, resümierte Haller das Spiel. Nach seiner Meinung wurden beide Spiele gegen Weinsberg durch eigene Fehler hergeschenkt.

TSV 1866 Weinsberg: Simon Schrempf 8, Maximilian Schulze 7, Robin Mahl 5/3, Mert Darancik 3, Timon Ströbel 3, Felix Reichert 2, Tim Titzmann 1, Sven König 1, Din Kandic 1, Maximilian Brösch, Moritz Wahl, Louis Heim, Jan König, Stefan Koppmeier, Leo Leonardo Magdic, Phillip Brodmann, Alexander Heß, Oliver Heß, Matthias Friebe, Michael Kaluza.

Gelb: Ströbel
Zeitstrafen: Ströbel, Reichert.

TV Willstätt: Jan-Philipp Valda 6, Illia Hreblev 6/3, Dinko Dodig 6, Philip Wastl 4, Felix Krüger 2, Lucas Limouzin 2, Joffrey Bonnemberger 1, Maximilian Hartz 1, Robin Haller 1, Steffen Dold (ab 35.), Yannick Ludwig, Luka Karic, Vincent Lutz (1.-34.), Frederik Beker, Frank Klomfass, Robin Haller, Alexander Pfeiffer.

Gelb: Limouzin, Krüger.
Zeitstrafen: Ludwig (2), Hartz, Krüger.

Schiedsrichter: Alexander Kraft, Steffen Reick