Noah Benjamin Streckhardt TV Willstätt
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Ein schmutziger 33:31 Sieg für den TVG Großsachsen

Der Matchplan von TVG-Trainer Stefan Pohl ging in jeder Hinsicht auf, die Saasemer entführten die Punkte aus der Hanauerlandhalle.

„Das unsere Serie irgendwann enden wird, war mir bewusst“, erklärte Willstätts Trainer Thorsten Luick nach der Niederlage. Zunächst schossen seine Spieler Leon Hoblaj im Tor von Großsachsen warm, dann bekamen sie in der Abwehr Florian König nie in den Griff. Felix Krüger hatte sich zunächst am quirligen Halblinken versucht, später stand Philip Wastl mehrmals auf verlorenem Posten.

So entwickelte sich das Spiel von Beginn an zu Gunsten des TVG Großsachsen, der auch auf der psychologischen Schiene den TV Willstätt, aber auch die jungen Schiedsrichter beherrschte. Bei jedem noch so kleinen Foul der Einheimischen stand die Bank der Gäste und forderte lautstark eine Bestrafung. Diesbezüglich ließen sich die Spieler des TV Willstätt auf Diskussionen ein und die Schiedsrichter sahen sich fast genötigt Strafen auszusprechen. So kassierte der TV Willstätt insgesamt sechs Zeitstrafen und bekam keinen Siebenmeter zugesprochen, während Großsachsen in jeder Halbzeit nur eine Zeitstrafe absitzen musste, dafür aber fünf Siebenmeter ausführen durfte.
Besonders tragisch, die Verletzung von Noah Benjamin Streckhardt, der in der 19. Minute bei einem Sprungwurf angegangen worden war und sich eine schwere Knieverletzung zuzog. Sein Einsatz war danach nicht mehr möglich.

Dass die Nachwuchsschiedsrichter zusätzlich unter Beobachtung standen, erleichterte die Sache nicht für sie. Willstätt verlor phasenweise durch die Provokationen der Gegner ebenfalls die Konzentration und musste mit einem 13:17 Rückstand in die Halbzeitpause gehen. Sichtlich fokussierter kamen die Hanauerländer zurück, arbeiteten sich Tor um Tor heran und waren beim 23:24 im Begriff die Wende herbeizuführen, wurden durch eine fragliche Zeitstrafe gegen Lucas Limouzin allerdings ausgebremst. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich TVW-Trainer Luick noch nicht zu einer Manndeckung gegen den auffälligsten Spieler des TVG Großsachsen, Florian König.

„Wir waren im Vorwärtsgang und hatten in der Folge zum 25:25 ausgeglichen, da in das zu diesem Zeitpunkt funktionierende System einzugreifen war nicht notwendig“, erklärte Luick nach dem Spiel. Doch dann folgte die Show von Dominic Seganfreddo, der in den letzten sechs Minuten fünf Tore für die Gäste erzielte. Eine mittlerweile angeordnete Manndeckung gegen Florian König war damit nebensächlich geworden. Gästetrainer Pohl sprach nach dem Spiel von einem schmutzigen Sieg, doch letztendlich zählen die Punkte. Der TVG Großsachsen grüßt nun von der Tabellenspitze, während der TV Willstätt wieder auf Platz 4 abrutschte.

Das Ende der Siegesserie kann der TV Willstätt verkraften, wirft man einen Blick in die Statistiken der Spiele , dann muss man die bisherigen Erfolge in der Abstiegsrunde noch höher bewerten. Während Willstätt insgesamt 36 Zeitstrafen absitzen mussten, erhielten die Gegner zusammen nur die Hälfte (18) dieser Art der Bestrafung. Ähnlich ist die Diskrepanz bei den Siebenmetern, die mit 27:49 deutlich zu Ungunsten des TV Willstätt ausfällt. Dagegen sahen Willstätter Spieler nur 11 Gelbe Karten, die gegnerischen Spieler dafür 17. Im Gegensatz zur Vorrunde hat sich die Zahl der Disqualifikationen beim TV Willstätt drastisch von 8 auf 0 reduziert.

Rein rechnerisch benötigt der TV Willstätt aus den verbleibenden Spielen gegen Deizisau und Söflingen noch einen Punkt, um den Klassenerhalt bei möglichen fünf Absteigern zu sichern.

TV Willstätt: Illia Hreblev 6, Lucas Limouzin 6, Maximilian Hartz 5, Dinko Dodig 3, Felix Krüger 3, Jan-Philipp Valda 3, Philip Wastl 3, Felix Mantwill 1, Noah Benjamin Streckhardt 1, Steffen Dold, Antoine Gutfreund, Mikka Huber, Yannick Ludwig, Vincent Lutz, Frederik Beker, Frank Klomfass, Thorsten Luick, Alexander Pfeiffer.

TV Germania Großsachsen: Florian König 8, Dominic Seganfreddo 6/4, Jan Straub 5, Tim Burkard 3, Johannes Kadel 3, Alexander Leibnitz 3, Simon Spilger 3, Niklas Thierauf 2, Tim Anschütz, Leon Hoblaj, Moritz Mangold, Yannik Reidenbach, Sven Fischer, Marc Heinzelbecker, Stefan Pohl, Marius Schneider.

Schiedrichter: Oliver Muttach, Nick Schillinger